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spezial Softwarekompendium 2017
I
m Vergleich mit insgesamt 34 Län-
dern liegt Deutschland der Meta-
studie “Index on Digital Life” von
Téléfonica Deutschland zufolge auf
dem fünften Rang. „Deutschland kann
bei der Digitalisierung in vielen Berei-
chen gut mithalten, ist aber keineswegs
Vorreiter“, sagte Thorsten Dirks, Chef
von Téléfonica Deutschland. „Wir kön-
nen und müssen unsere Chancen noch
besser nutzen. Deutschland kann der
Motor für die zweite Halbzeit der Digita-
lisierung sein.“
Im Ranking der Digitalisierung an-
hand einer Punktetabelle von Null (kei-
ne Digitalisierungskompetenz) bis 100
(sehr gute Digitalkompetenz) führen die
USA die Tabelle mit 96,3 Punkten an.
Dicht dahinter sind Kanada (92,4) und
Australien (90,1). Auf dem vierten Platz
rangiert Großbritannien (88,7), Deutsch-
land auf Platz fünf erhält 81 Punkte,
danach kommen Israel (78,5), Frank-
reich (78,3), Japan(77,3) und Tschechien
(71,7). Die Schlusslichter unter den 34
bewerteten Ländern sind Ägypten (50,5
Punkte), Guatemala (48 Punkte) und Ni-
caragua (47,6 Punkte).
Von
Katharina Schmitt
(Red.)
Untersucht wurden Kriterien wie di-
gitale Offenheit, digitales Vertrauen
und Unternehmertum. Damit sollte die
„systematische Fähigkeit von Ländern“
gemessen werden, „das digitale Leben
einzubeziehen“, erklären die Autoren.
In Sachen digitale Offenheit – so
die Studie – schöpfe Deutschland sei-
ne guten Voraussetzungen noch nicht
konsequent aus. Aufholbedarf gebe es
etwa bei den digitalen Aus- und Weiter-
bildungsmöglichkeiten. E-Learning sei
hierzulande deutlich weniger verbreitet
als in anderen Ländern. Zum Stichpunkt
digitales Vertrauen würden sich die
Menschen in Deutschland ambivalent
verhalten: Sie zählten weltweit zu den
intensivsten Internetnutzern, doch in
Sachen Datenschutz gebe es subjektiv
eine große Skepsis.
Beim digitalen Unternehmertum
schließlich werden Deutschland dank
seiner industriellen Basis gute Voraus-
setzungen für die digitale Entwicklung
bescheinigt. Die Beschäftigten hätten
insgesamt eine entwickelte digitale
Kompetenz. Oftmals mangele es jedoch
am Vertrauen in die eigene Innovations-
fähigkeit.
Eine auf den ersten Blick ganz andere
Einschätzung der Digitalisierungskom-
petenz deutscher Unternehmen liefert
der aktuelle Transformationswerk-Re-
port. Diese langfristig angelegte, bran-
chen- und bereichsübergreifende
Studienreihe zur digitalen Transforma-
tion in deutschen Unternehmen sieht
die Aufstellung der deutschen Unter-
nehmen in der digitalen Welt kritischer.
Bemängelt werden unternehmerische
Defizite, Selbstüberschätzung aufseiten
des Managements und insbesondere
starke Schwächen im Personalbereich
hinsichtlich der digitalen Kompetenz,
der Nutzung digitaler Kommunikation
und dem Digitalisierungsgrad der Ar-
beitsprozesse. Doch die in die Bewertung
eingeflossene Selbsteinschätzung der
befragten HR-Mitarbeiter könnte sich
auch mit den Ergebnissen von Téléfo-
nica zum mangelnden Selbstvertrauen
decken: Lediglich knappe 16 Prozent der
Mitarbeiter aus dem Personalbereich se-
hen bei sich selbst starke bis sehr starke
digitalisierte Arbeitsprozesse, nur 10
Prozent der HR-Mitarbeiter gaben an,
dass sie eine starke bis sehr starke digi-
talisierte Kommunikation besitzen.
Digitalisierungsmeisterschaft
RANKING.
Deutschland ist in Sachen Digitalisierung insgesamt gut aufgestellt, das
zeigt eine Metastudie von Téléfonica Deutschland. Doch das Selbstvertrauen fehlt.
Im weltweiten Digitalisierungs-Ranking belegen die USA Platz eins. Deutschland liegt auf einem guten fünften Platz.
USA
Platz 1
AUSTRALIEN
Platz 3
DEUTSCHLAND
Platz 5
KANADA
Platz 2
GROSSBRITANNIEN
Platz 4