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HR-SOFTWARE
_HCM-BRANCHENMONITOR
spezial Softwarekompendium 2017
leases pro Jahr auf den aktuellen Stand.
Bei knapp 60 Prozent der Hersteller kann
ein Release auf Wunsch auch abgelehnt
werden. Kunden sollten sich gut überle-
gen, ob sie in Zeiten immer schnellerer
Innovationszyklen Neuerungen im Sys-
tem ablehnen. Es empfiehlt sich, sich auf
kurze Releasewechsel einzustellen und
entsprechende Strukturen zu schaffen.
Hilfe bei der Implementierung
Moderne HR-Software muss heute viele
Anwendungsfälle und Prozessvarianten
abdecken. Eine umfangreiche Unter-
stützung seitens der Hersteller durch
eigene Implementierungsberater oder
geschulte Partner ist daher unumgäng-
lich. Es gilt vielmehr im Umkehrschluss:
Bietet ein Hersteller hier nur geringe
Unterstützung an, oder suggeriert der
Verkäufer gar, dass eine Softwareein-
führung schnell und quasi nebenbei
erledigt werden kann, sollte der Kunde
genau nachfragen.
Aufgrund der Bedeutung der Imple-
mentierung für den Projekterfolg wur-
den die Teilnehmer auch hierzu befragt.
Dies ergab folgendes Ergebnis: Über die
Hälfte der Teilnehmer arbeitet mit einem
oder mehreren Implementierungspart-
nern zusammen. Der Implementierungs-
aufwand beträgt meist bis zu 100 Tagen.
Bei komplexeren Modulen oder bei Ein-
führung einer kompletten HCM-Suite
kann der Unterstützungsaufwand auch
bis zu 200 Tage betragen.
Service und Consultingleistungen
Neben der eigentlichen Produktimple-
mentierung durch geschulte Consul-
tants, bieten alle Hersteller ihren Kun-
den weitere Services an. Dazu gehören
neben der HR-Prozessberatung und HR-
Prozessanalyse auch Schulungen und
Beratungen zu den folgenden Inhalten:
• Datenschutz
• Change Management
• IT-Support
• Online Communities
In der heutigen Zeit, in der die Leis-
tungen eines Produktes durch Online-
Bewertungen sehr transparent sind,
spielt das Thema Kundenzufriedenheit
auch in der HR/IT-Softwarebranche
eine zentrale Rolle. Regelmäßiger Aus-
tausch mit den Kunden zu ihren Wün-
schen und Bedürfnissen ist daher schon
lange Standard. Zur Frage, ob die Kun-
denzufriedenheit systematisch erhoben
wird, gaben dementsprechend auch 81
Prozent der Teilnehmer an, regelmäßi-
ge Kundenbefragungen durchzuführen,
beispielsweise in Form von Online-Be-
fragungen, Telefoninterviews oder Feed-
backformularen.
Auffällig ist allerdings, dass imBereich
der Zeitwirtschaftslösungen nur die Hälf-
te der befragten Anbieter die Zufrieden-
heit ihrer Kunden regelmäßig überprüft.
Geplante Produktneuheiten
Wenige Überraschungen förderte die
Frage nach den geplanten Produktneu-
heiten zutage. Die bereits mehrfach
genannten Themen wie „Mobile An-
wendung“ oder „Anwenderfreundliche
Bedienoberfläche“ werden auch hier
häufig genannt. Des Weiteren steht bei
vielen Anbietern der Ausbau des punk-
tuellen Produktportfolios zu einer um-
fassenden HCM-Suite auf der Agenda.
So kann nach Auswertung aller Fra-
gen des HCM-Branchenmonitors zu-
sammenfassend festgestellt werden:
Angetrieben durch die großen Trendthe-
men Digitalisierung und Fachkräf-
temangel und der damit einhergehenden
weiter steigenden Nachfrage nach HR/
IT-Softwareanwendungen, bleibt der
Markt dynamisch. Für Kunden, die eine
entsprechende Software zur Unterstüt-
zung Ihrer HR-Prozesse kaufen wollen,
ist dies Fluch und Segen zugleich. Denn
die Dynamik belebt denWettbewerb. Der
Kunde hat eine gute bis sehr gute Aus-
wahl an modernen Anwendungen. Die
Auswahl erfordert jedoch auch einen
gut strukturierten Auswahlprozess, um
die infrage kommenden Softwareanwen-
dungen auf ihre Eignung für das jewei-
lige Unternehmen zu prüfen.
ELKE SINGLER
ist Beraterin
und analysiert regelmäßig
die Entwicklung des HR-IT-
Softwaremarktes DACH.
MESSUNG DER KUNDENZUFRIEDENHEIT
Auf die Frage „Messen Sie regelmäßig die Kundenzufriedenheit?“ gaben über achtzig
Prozent an, regelmäßig Feedback von ihren Kunden einzuholen.
81
19
Angaben in Prozent
(n = 32)
Ja
Nein
QUELLE: HCM-BRANCHENMONITOR 2016, MÜLDER/SINGLER, PERSONALMAGAZIN