Wirtschaft und Weiterbildung 5/2019 - page 39

Foto: Berisch
Gabriel Berisch.
Der Student sprach
mit uns über seinen
herausfordernden
Weg zum „Global
MBA“.
man seine eigene Antwort abgesendet
hat. „Das ist für mich oft sehr inspirie-
rend, weil meine Mitstudenten nicht nur
aus anderen Ländern, sondern auch aus
völlig verschiedenen Industriebereichen
kommen“, schwärmt Berisch.
Manchmal müssen auch Lernkonzepte
auf lokale Unternehmen und Strukturen
angewendet werden und die Kommen-
tare der Studenten werden dann auf
einer Weltkarte angezeigt. „Das vermit-
telt einem eine Perspektive auf globaler
Ebene“, so der 31-Jährige. Zudem kom-
mentieren und bewerten die Professoren
und Assistenten die Aussagen der Stu-
denten und geben ihnen so permanent
Feedback.
Am Wochenende trifft er sich zu den
Gruppenaufgaben via Skype, Google
Hangout oder Whatsapp. Bei den sechs
Kernmodulen wird jeder Teilnehmer einer
Gruppe zugeteilt. Dabei wird darauf ge-
achtet, dass sich möglichst alle in der
gleichen oder einer ähnlichen Zeitzone
befinden. Bei den Wahlkursen, von denen
man fünf nach den ersten drei Semestern
belegen muss, wird es schon schwie-
riger. So stammen die aktuellen Grup-
penmitglieder bei Berisch aus den USA,
Neuseeland und dem Libanon. Da sei
es nicht immer einfach, einen Zeitpunkt
für das virtuelle Treffen zu finden und
manchmal müsse dann einer eben um
drei Uhr nachts aufstehen. Aber genau
das spiegele die Anforderungen global
ausgerichteter Unternehmen wider, in
denen die Teams oft verstreut sind. „Da
lernt man, wie man ein Meeting über drei
Zeitzonen aufsetzt, wann man besser per
E-Mail kommuniziert oder wann man
lieber skypt“, so der Projektleiter. Und
man erlebe die kulturellen Unterschiede
und lerne, damit zurechtzukommen. Er
nehme daher aus dem Studium auch sehr
viel für sich persönlich mit.
Mindestens 20 Stunden pro Woche ver-
bringt Berisch mit dem Studium. Oftmals
lese er bereits morgens oder während der
Mittagspause etwas, meist aber arbeite er
abends die Lektionen durch. Natürlich sei
so ein Studium nicht für jeden das Rich-
tige. „Wer sich nicht selbst aufraffen kann
oder jeden Tag im Klassenzimmer disku-
tieren möchte, für den passt das nicht“,
sagt der Elektroingenieur. „Man muss
sich schon klar darüber sein, welcher Typ
man ist.“
Sehr wichtig sind für ihn auch die Prä-
senzmodule in London, wobei eine
Woche zu Beginn des Studiums und eine
Woche am Ende Pflicht sind. Die Einfüh-
rungswoche sei für ihn eine sehr wich-
tige Erfahrung gewesen, um ein besseres
Verständnis von der Business School zu
bekommen und die Mitstudenten ken-
nenzulernen. „Abends waren wir dann in
den Pubs, hatten gemeinsam Spaß und
tauschten unsere persönlichen Erfahrun-
gen aus“, berichtet Berisch. Das sei auch
wichtig für den Aufbau eines weltweiten
Netzwerks. Zudem gibt es die freiwillige
Global Experience Week, bei der es dieses
Jahr nach Kolumbien geht.
Bärbel Schwertfeger
wirtschaft + weiterbildung
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