Wirtschaft und Weiterbildung 5/2019 - page 32

personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
05_2019
alles lesen zu wollen, wäre unmöglich.
Das nehme ich mir auch gar nicht vor“,
so der Lernexperte. „Auch Zeitungsleser
lesen nur, wofür sie gerade Zeit und Inte-
resse haben.“ Jedes Thema, das kurz hin-
tereinander in drei verschiedenen Twit-
ter-Botschaften auftaucht, gilt für Pape
als bedeutsam und wird gelesen: „Ich
vertraue dem Spruch eines unbekannten
Bloggers aus dem Jahr 2008: Wenn eine
Information wichtig ist, wird sie mich fin-
den!“
Wenn einem das Twittern nicht
liegt: Ein Blog tut es auch.
Fazit: Wegen der begrenzten Zeichen-
zahl je Twitter-Tweet (neuerdings 280
Zeichen) kann man meist nicht wörtlich
mitschreiben. Man muss das Gehörte
auf den Punkt bringen. Das erfordert ein
Nachdenken, das Pape „lernen“ nennt.
Sein Tipp: Leichter geht das Zusammen-
fassen, wenn man es zuerst einmal als
„Mitschrift für sich selbst“ versteht.
Twittern nennt man auch Micro-Blogging.
Wer mit der Beschränkung auf 280 Zei-
chen nicht klar kommt, sollte seine Ver-
anstaltungsberichte auf einem „richtigen“
Blog veröffentlichen. Das erfordert stich-
wortartige Notizen während der Veran-
staltung, die danach in Ruhe zu einem
(langen) Text verarbeitet werden können.
Auch das Schreiben eines Blogs ist laut
Pape „Lernzeit”. Das gilt auch für das
Audio-Bloggen oder das Video-Bloggen.
Man berichtet mit Ton- oder Videoauf-
zeichnungen über wichtige Vorträge oder
Diskussionen und kann sogar Original-
töne und Interviews beisteuern.
Martin Pichler
R
Corporate Learning Camp 2019 in Hamburg.
Innerhalb kurzer Zeit waren die
angebotenen „Sessions“ über den Tag verteilt.
„Wir sind froh, so gut aufgenommen worden zu sein“
Das „Corporate Learning Camp“ ist eine nicht-kommerzielle
Veranstaltung für (überwiegend) Personalentwickler und
Weiterbildungsprofessionals aus den unterschiedlichsten
Profit- und Non-Profit-Organisationen. Das Camp, eine Un-
Konferenz im Barcamp-Format, wird von der Corporate
Learning Community und Partnern aus Wissenschaft (dies-
mal die Technische Universität Hamburg) und Wirtschaft
(diesmal Nordmetall – Verband der Metall- und Elektroin-
dustrie e.V.) veranstaltet.
Die „Corporate Learning Community“ versteht sich als
Netzwerk innovativer Corporate Learning Professionals.
Um sich am Geschäftsleben beteiligen zu können (Ver-
anstaltung von Events), haben engagierte Mitglieder des
„harten Kerns“ des Netzwerks im Februar 2019 die „gUG
Corporate Learning Community“ gegründet. Die Gesell-
schaft ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt.
Gesellschafter sind Simon Dückert, Volkmar Langer,
Event.
Ende März fand zum ersten Mal ein „Corporate Learning Camp“ im Frühjahr und noch dazu
in Norddeutschand statt. Etwa 300 Personalentwickler trafen sich in der Technischen Universität
Hamburg, um in 94 spontan verabredeten Workshops („Sessions“) an ihren „Themen“ zu arbeiten.
Joachim Niemeier, Karlheinz Pape, Jochen Robes, Werner
Sauter und Charlotte Venema. Es gibt zwei Geschäftsführer:
Charlotte Venema und Karlheinz Pape. Auch wenn Pape
von außen als „Spiritus Rector“ wahrgenommen wird, so
ist es doch erstaunlich wie hierarchiefrei in der Community
kommuniziert und entschieden wird und wie sehr sich
diese Begegnung auf Augenhöhe auf das Klima einer
Großveranstaltung wie dem CLC überträgt.
Pape freute sich sehr über die „norddeutsche“ Bereitschaft,
eine CLC-Veranstaltung bei sich aufzunehmen. 150
Interessierte konnten nicht mehr als Teilnehmer zuge-
lassen werden, weil bei zu großen Sessions ein echter
Gedankenaustausch unmöglich wird. Die konkreten Inhalte
der Sessions wurde zum Teil im Internet dokumentiert
(siehe:
Wesentlichen
ging es darum, wie Arbeiten und Lernen näher
zusammengebracht werden könnten.
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