WIRTSCHAFT UND WEITERBILDUNG 5/2018 - page 34

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wirtschaft + weiterbildung
05_2018
16. Coaching-Umfrage:
Der Markt stagniert
COACHING-MARKT.
Das durchschnittliche Honorar für
60 Minuten Business-Coaching lag im Jahr 2017 bei
184 Euro und damit auf dem Niveau des Vorjahrs. Das
ergab die „Coaching-Umfrage Deutschland 2017/2018“,
die wieder von Jörg Middendorf organisiert wurde.
Diesmal kümmerte er sich zusätzlich um die Frage,
wie Unternehmen den Return on Investment (ROI) des
Coachings berechnen.
Die Stundenhonorare der Deutschen
Coachs veränderten sich im Jahr 2017
wenig. Der Anteil des Coachings an der
Gesamttätigkeit der befragten Coachs
bleibt ungefähr bei einem Drittel und
auch die Geschäftsmodelle der Coachs
(Abrechnung auf Stundenbasis) entwi-
ckeln sich in der Breite des Coaching-
Markts momentan kaum weiter – trotz
Digitalisierung und boomender Wirt-
schaft. Vielleicht ist das der ideale Zeit-
punkt, sich intensiver mit der Frage zu
beschäftigen, welchen wirtschaftlichen
Effekt Coaching auf der Seite des Kunden
bewirkt.
Dazu hat die aktuelle Coaching-Umfrage
Deutschland die Antworten von 488
Coachs und 24 Organisationsvertretern
ausgewertet, da die Zahl der Organisati-
onsvertreter zu niedrig ist, um aus ihren
Aussagen Trends abzuleiten. Die Aussa-
gen können nur als erste Hinweise gewer-
tet werden. Als häufigste Coaching-The-
men wurden seitens der Coachs folgende
Themen genannt:
1.
neue Aufgaben übernehmen, Füh-
rungsverantwortung, Funktionen, Po-
sitionen
2.
Selbstreflexion, Abgleich Selbstbild-
Fremdbild
3.
Führungskompetenzentwicklung.
Wie schon in den Studien 2010 und
2016 zeigte sich auch in der aktuellen
Studie, dass die überwiegende Mehr-
heit der Coachs ihre Coachings evaluie-
ren (78 Prozent). Nach wie vor hat dies
auch einen Effekt auf die Stundensätze
der jeweiligen Coachs. Diejenigen, die
ihre Coachings evaluieren, haben einen
durchschnittlichen Stundensatz von 170
Euro und diejenigen, die dies nicht tun,
lediglich von 140 Euro. Die genutzten
Methoden der Evaluierung haben sich
im Vergleich zur Befragung 2010 kaum
verändert. Die mit Abstand häufigste
Methode ist das Abschlussgespräch zwi-
schen Coach und seinem Klienten, die
häufig bis immer angewandt wird. Mit
Abstand folgen fast gleichauf das Ab-
schlussgespräch zwischen Coach, Klient
und Auftraggeber sowie der Evaluations-
bogen des Coachs.
Alle weiteren Methoden werden eher sel-
ten angewandt. Nur vereinzelt tauchen
bei den Evaluationsmethoden überhaupt
Follow-up-Gespräche nach drei bezie-
hungsweise sechs Monaten oder sogar
standardisierte Messverfahren (zum Bei-
spiel psychometrische Tests) auf. Das
also am häufigsten verwendete Evaluati-
onsverfahren, das Gespräch, bietet somit
kaum eine Grundlage für die Erhebung
eines konkret zu berechnenden Return
Foto: studiostoks / AdobeStock
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