Wirtschaft- und Weiterbildung 9/2018 - page 31

der Business School, der Universität
Mannheim sowie von SAP und von
TTS, einem Serviceanbieter für
Talentmanagement, initiiert wurde, und
dem aktiven Wissensaustausch von
Personalverantwortlichen und Experten
dienen soll. Im Weiterbildungsbereich
konzentrieren sich die Mannheimer vor
allem auf firmeninterne und auf den
Bedarf des einzelnen Unternehmens
zugeschnittene Kurse. „Ohne das Thema
Digitale Transformation können Sie heute
kein Firmenprogramm mehr verkaufen“,
sagt Ralf Bürkle, Sprecher der Mannheim
Business School.
Das bestätigt auch ESMT-Manager Sack.
Das sei weiter das „absolute Haupt-
thema“: „Die Unternehmen suchen nach
Unterstützung dabei, dass ihre Füh-
rungskräfte die Chancen und Möglich-
keiten der Digitalisierung konsequenter
nutzen.“ Am Insead hat man dabei gute
Erfahrungen mit einem Kaskaden-Modell
gemacht. Am Anfang stehe dabei oft ein
Präsenzseminar mit den Topmanagern, in
dem es erst einmal darum gehe, die di-
gitale Transformation zu „de-mystifizie-
ren“, so Professor Bensaou. Erst danach
hätten viele verstanden, welche neuen
Möglichkeiten sich daraus für ihr Unter-
nehmen ergeben.
Gelehrt wird mittels
Kaskaden-Modell
Es folge ein Präsenzseminar für die
nächste Führungsebene, in dem 50 bis
100 Manager reflektieren, was das kon-
kret für das Unternehmen bedeutet, und
interne Projekte identifizieren. Zudem
erarbeiteten sie das Design für ein On-
line-Programm, das dann die Führungs-
kräfte der nächsten Ebene durchlaufen.
„So können sie sicherstellen, dass alle
dieselbe Sprache sprechen und die not-
wendige Haltung und Kultur vermitteln“,
erklärt der Dean für Executive Education.
Das Kaskaden-Modell passe sehr gut zu
den Anforderungen der digitalen Trans-
formation, weil sich die Programme so
schnell und gut skalieren lassen. Bisher
habe man das Modell bei drei Konzernen
erfolgreich angewendet. „Ich vermute,
dass die Nachfrage weiter steigt, weil
das Konzept auch eine Antwort auf die
geforderte Innovationsfähigkeit und Agi-
lität bietet“, erklärt Professor Bensaou mit
großer Zuversicht.
Auch wenn das Thema Digitalisierung
längst ein Buzzword ist, dürfte die Nach-
frage nach entsprechenden Kurse noch
anhalten. „Die meisten Unternehmen
sind noch nicht sehr weit“, glaubt WHU-
Professor Spinler. „Das bleibt sicher noch
drei bis vier Jahre ein Topthema.“ ESMT-
Manager Sack ist noch optimistischer:
„Die digitalen Technologien verändern
die Unternehmen fundamentaler als alles,
was in den letzten 50 Jahren passiert ist,
und das Thema verschwindet auch nicht
mehr.“
Bärbel Schwertfeger
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