Wirtschaft- und Weiterbildung 9/2018 - page 21

wirtschaft + weiterbildung
09_2018
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die Teilnehmer abends ohne Vorbereitung
ein Menü kochen. So üben sie spielerisch.
Niemand erwartet, dass das Menü etwas
mit dem Unternehmensziel zu tun hat.
Auch das WOL-Ziel dient „nur“ dazu,
dass man seine Fortschritte in Sachen
Vernetzung besser erkennt. Das überge-
ordnete Lernziel heißt, Netzwerkprofi zu
werden.
2 Erste Beiträge
In der zweiten Woche erstellt man kleine
Beiträge für die Personen auf der Bezie-
hungsliste. Man schenkt ihnen ganz un-
aufdringlich Aufmerksamkeit – zum Bei-
spiel via Like-Button und Follow-Button.
So beginnt man die Beziehungen zu ver-
tiefen.
3 Drei kleine Schritte
In der dritten Woche lernt man Zeitma-
nagement (Termine für sich selbst blo-
ckieren), fügt weitere Kontakte zu der
Beziehungsliste hinzu und drückt zusätz-
lich Dankbarkeit und Wertschätzung ge-
genüber bekannten Personen aus. Diese
kleinen Schritte helfen, neue Verhaltens-
weisen zu festigen und zu erweitern.
4 Aufmerksamkeit erregen
In dieser Woche übt man, die Art und
Weise, wie man Nachrichten (E-Mails)
schreibt und allgemein auf Menschen
zugeht, zu verfeinern. Wie fühlt sich
ein Mensch, wenn er bestimmte E-Mails
liest? Die Empathie-Übungen tragen dazu
bei, dass sich die Beiträge persönlicher
und wertvoller anfühlen und wahrschein-
lich auch effektiv sind.
5 Persönlichkeit zeigen
Die meisten Menschen denken viel zu
eingeschränkt über das, was sie zu bie-
ten haben. Die wichtigste Übung in dieser
Woche: Jeder schreibt 50 Fakten über sich
auf. Das ist die Basis, die genutzt werden
kann, um sinnvolle Verbindungen zu an-
deren herzustellen.
6 Sichtbar werden
„Es ist für andere schwierig, dich und
deine Arbeit zu entdecken, wenn du
nicht sichtbar bist“, sagt Stepper. In die-
ser Woche verbessern alle ihre Online-
Präsenz, um die Chancen zu erhöhen,
Kontakte zu knüpfen.
7 Zielgerichtet sein
Die „Übung der Woche“ heißt: „Ein Brief
von Deinem zukünftigen Ich“. Durch die
Formulierung einer langfristigen Vision
dessen, was möglich sein könnte, erhöht
man laut Stepper die Wahrscheinlichkeit,
dass diese Vision Wirklichkeit wird.
8 Zur Gewohnheit machen
Obwohl jetzt sieben Wochen vergangen
sind, stecken die meisten noch im alten
Trott fest. Stepper stellt eine Checkliste
vor, wie die Umsetzung besser klappt
(erreichbare Ziele, kleine Schritte, Fort-
schritte aufschreiben und feiern, Rück-
schläge erwarten ...). Anschließend übt
man (erneut) Empathie. Man lernt, wie
man Menschen, die sich beruflich etwas
zu sagen hätten, einander vorstellt.
9 Mehr Beiträge
An diesem Punkt im Circle sollte jeder
bereit sein, die Bandbreite an Beiträgen
zu erweitern, indem er mehr von seiner
Arbeit und seinen Gedanken sichtbar
macht.
10 Systematischer werden
Ein System zu haben, kann die Dinge ein-
facher machen. Diese Woche arbeiten alle
mit zwei einfachen Systemen: eines zur
Identifizierung neuer Beiträge und eines
zur Verwaltung der Beziehungsliste. Au-
ßerdem lernen die Teilnehmer, von ihren
Fehlern zu berichten und sich verletzlich
zu zeigen, bevor sie um Hilfe bitten.
11 Möglichkeiten vorstellen
In der elften Woche erweiterst jeder sein
Gespür für das, was möglich ist, indem er
umfassender über sein Netzwerk, seine
Rolle darin und was man gemeinsam er-
reichen könnte, nachdenkt.
12 Reflektieren
Die letzte Woche markiert das Ende eines
Prozesses. Jeder wird angeleitet, nachzu-
denken, was sich für ihn verändert hat
und was kommen könnte. Wenn möglich
sollte das letzte Treffen mit einem ge-
meinsamen Fest ausklingen.
John Stepper gibt offen zu, dass er aus
vielen Quellen geschöpft hat, um die
Guides zu schreiben. Man spürt zum
Beispiel gelegentlich die Happy-Amerika-
Allüren von Dale Carnegie, wenn in eini-
gen Übungsbeispielen die Experten, von
denen man als Netzwerker etwas will,
allzu überschwänglich gelobt werden sol-
len. Außerdem schwingt das Know-how
der „Lean-In-Circle“ mit, die von Sheryl
Sandberg erfunden wurden, um Frauen
in einer bestimmten Region dazu zu brin-
gen, sich bei ihrer beruflichen Entwick-
lung zu unterstützen.
R
John Stepper.
Mit diesem Plakat macht die Messe auf ein Stepper-Interview
aufmerksam, das man sich ab sofort anhören kann (Worklife Hub Podcast).
Foto: Zukunft Personal Europe
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