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wirtschaft + weiterbildung
09_2018
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Programme zu einzelnen Themen wie
„Leading Digital Marketing Strategy“. Die
Teilnehmer kommen aus allen Führungs-
ebenen, darunter auch etliche CEOs nam-
hafter Unternehmen.
„Traditionell haben wir eine große Nach-
frage nach Kursen in Leadership und In-
novation“, erklärt Ben M. Bensaou, Dean
of Executive Education. Inzwischen sei
auch das Thema „digitale Disruption“
sehr gefragt. Zwar sei der Anteil der An-
gebote am Gesamtportfolio noch klein,
aber der Bereich wachse sehr schnell.
„Die Unternehmen wollen wissen, wel-
che Herausforderungen auf sie zukom-
men und was sie tun können“, so der
Professor für Technology und Operations
Management. Um die Nachfrage erfüllen
zu können, wolle man künftig jedes Jahr
zwei neue Programme anbieten. Gut ge-
bucht seien auch die Online-Programme
wie die jeweils fünfwöchigen Programme
„Emerging Leaders in a Digital Age“,
„Strategy in the Age of Digital Disruption“
oder „Innovation in the Age of Disrup-
tion“. Auch hier sollen jedes Jahr zwei bis
drei neue Angebote dazu kommen.
Auch an der ESMT in Berlin gibt es be-
reits eine große Bandbreite an Program-
men zum Thema Digitalisierung. „Wir
haben das Thema frühzeitig erkannt
und ein substanziiertes Programm dazu
entwickelt“, erklärt Norbert Sack, Dean
für Executive Education an der ESMT in
Berlin. Zudem profitiere man natürlich
auch vom Standort Berlin und den guten
Vernetzungen der Schule in die dortige
Startup-Szene.
Deutsche Business Schools
Zum Angebot gehören Kurse zu den The-
men „Decoding Digital: Building a Digital
Strategy“, „Driving Agility“ oder „Data
Analytics for Decision Making.“ Vor allem
das dreitägige Programm „Leading Digital
Transformation“ habe sich gut entwickelt
und wird inzwischen zweimal im Jahr
angeboten. „Wir sind keine technische
Uni“, sagt Sack. Daher ständen auch
nicht die Technologien im Vordergrund,
sondern ihre Auswirkungen auf die Ge-
schäftsmodelle. Noch wichtiger sei je-
doch das Thema Führung. „Letztlich geht
es vor allem um Implementierungspro-
bleme“, so der Dean für Executive Edu-
cation. So hätten inzwischen mehr als
hundert Unternehmen ein Digital Hub in
Berlin, wo jeweils 50 bis 100 junge Leute
sitzen. „Die entscheidende Frage ist doch,
wie kann ich das in mein Unternehmen
integrieren“, erklärt der ESMT-Manager.
„Und das sind Führungsherausforderun-
gen.“
Den Vorteil gegenüber nicht-akademi-
schen Anbietern sieht er in der „akade-
mischen Substanz“. „Wir sind eine uni-
versitäre Einrichtung und unsere Profes-
soren haben den Raum, sich fundiert mit
Themen auseinanderzusetzen, was dann
auch in die Lehre einfließt“, so Sack. So
beschäftigen sich allein neun Mitglieder
der Fakultät intensiv mit Digitalisierungs-
Themen.
Auch wenn die ESMT von deutschen
Konzernen gegründet wurde und man
weiter gute Kontakte dorthin habe, seien
inzwischen auch die Mittelständler ein
„hochrelevanter Partner“ im Bereich Exe-
cutive Education. „Wir verstehen auch,
wie die Hidden Champion ticken“, so
Sack. Gestiegen sei die Nachfrage nach
Online-Kursen und Blended-Learning-
Angeboten. Der Vorteil sei, dass man be-
stimmte Teile online anbietet und dann
mehr Zeit für den persönlichen Aus-
tausch habe. In den letzten Monaten habe
man intensiv daran gearbeitet, sich in
diesem Bereich weiterzuentwickeln und
im nächsten Jahr soll es dann neue offene
und firmeninterne Online-Kurse geben.
„Beim Blended Learning werden wir ab-
solut an die Spitze aufrücken“, glaubt der
Dean für Executive Education.
Kooperation mit McKinsey
Neueinsteiger in Sachen Digitalisierung
ist die WHU - Otto Beisheim School of
Management in Düsseldorf. Im Frühjahr
lief dort erstmals das Programm „Digital
at Scale – Steering Your Business into a
Digital World“. Das viertägige Programm
besteht aus zwei Modulen. Entwickelt
und durchgeführt wird der Kurs gemein-
sam mit McKinsey & Company. Der erste
Kurs war mit 35 Teilnehmern ausgebucht.
Künftig soll er zweimal im Jahr angebo-
ten werden. Die Teilnehmer kamen aus
verschiedenen Branchen und waren 35