Wirtschaft- und Weiterbildung 9/2018 - page 28

personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
09_2018
„Digital Execution“, „Leading in Digital
Age“ oder „Digital Marketing Strategies“.
Im März startete ein neuer Kurs zu „Digi-
tal Analytics“, im Oktober beginnt erst-
mals einer zu „Digital Finance“. Zudem
gibt es reine Online-Programme wie die
achtwöchigen Kurse „Digital Disruption“
oder „Business Analytics for Leaders“.
Seit 2017 kann man auch ein „IMD Digi-
tal Excellence Diploma“ erwerben, wenn
man insgesamt 15 Tage Kurse aus dem
Angebot der „Digital Transformation Pro-
grams“ absolviert hat und eine Prüfung
ablegt.
Insgesamt haben bereits 250 Teilnehmer
mit dem Diploma-Programm angefangen,
aber erst zwölf haben es beendet. „Man-
che belegen auch nur zehn Tage“, erklärt
Chalifour. Denn letztlich gehe es vor
allem darum, Kurse zu den Themen zu
besuchen, die gerade aktuell am eigenen
Arbeitsplatz sind. In den vergangenen
drei Jahren sei „Digitalisierung“ am IMD
nach „Leadership“ das zweitwichtigste
Thema im Bereich Executive Education
geworden und mache von der Teilneh-
merzahl bereits rund ein Fünftel des ge-
samten Portfolios der offenen Programme
aus, erklärt der IMD-Mitarbeiter. Beim
Online-Angebot sei es bereits der Best-
seller noch vor „Leadership“. Insgesamt
gebe es rund tausend Teilnehmer in dem
Bereich, wobei etwa zwei Drittel Präsenz-
seminare besuchen.
Digitale Disruption am Insead
Auch am Insead hat man inzwischen
„digital aufgerüstet“. An der Schule, die
Standorte in Frankreich, Singapur und
Abu Dhabi hat und wie das IMD als eine
der führenden Business Schools in Eu-
ropa gilt, gibt es eine Reihe von Präsenz-
kursen zu dem Thema „Digital Transfor-
mation & Innovation“.
Flaggschiffprogramm ist der fünftägige
Kurs „Leading Digital Transformation and
Innovation“. Neu dazugekommen ist das
dreitägige Programm „AI for Business“, in
dem sich Manager mit den Entwicklun-
gen von Künstlicher Intelligenz (Artificial
Intelligence – AI) und der Bedeutung für
ihr Geschäft beschäftigen. Zudem gibt es
Am IMD in Lausanne hatte man schon
früh den richtigen Riecher. Bereits im
Juni 2015 eröffnete die Schweizer Busi-
ness School - gemeinsam mit dem US-
Konzern Cisco - ein neues Global Center
for Digital Business Transformation (DBT
Center), um durch eigene Forschung und
Fallstudien Unternehmen dabei zu unter-
stützen, den disruptiven Wandel besser
zu bewältigen. Im gleichen Jahr startete
erstmals das fünftägige Programm „Lea-
ding Digital Business Transformation“
(LDBT). Damals gab es zwei Kurse zu je
30 Teilnehmer pro Jahr. Heute sind es sie-
ben Kurse mit jeweils 45 bis 50 Teilneh-
mern und es gibt lange Wartelisten. „Der
Markt für Kurse in digitaler Transforma-
tion boomt“, freut sich Nicolas Chalifour,
Programmberater am IMD.
Vorreiter IMD
Längst haben auch andere Business
Schools das Thema Digitalisierung ent-
deckt und bieten entsprechende Kurse im
Bereich Executive Education an. „Viele
Unternehmen sind noch immer verwirrt,
was digitale Business Transformation
eigentlich bedeutet“, sagt Professor Mi-
chael Wade, Inhaber des Lehrstuhls in
Digital Business Transformation am IMD.
Dort verstehe man darunter die organi-
satorische Veränderung durch den Ein-
satz von digitalen Technologien und Ge-
schäftsmodellen, die die Leistungsfähig-
keit des Unternehmens verbessern. Nicht
die Technologien selbst seien daher das
Wichtigste, sondern die Transformation
des Geschäfts.
Angeboten werden am IMD auch meh-
rere zweieinhalbtägige Programme, wie
Weiterbildung zur „digitalen
Transformation“ boomt
EXECUTIVE EDUCATION.
Immer mehr Business Schools bieten Managementkurse rund um
die Digitalisierung an. Die Nachfrage ist enorm. Nicht die Technologien selbst stehen bei
diesen Weiterbildungen im Vordergrund, sondern das Wichtigste ist, die Transformation
des Geschäftsmodells.
Foto: Konstantin Hermann / AdobeStock
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