wirtschaft und weiterbildung 10/2017 - page 34

personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
10_2017
R
fiel zugunsten von Tablets aus. Unter
anderem die Größe beziehungsweise Ab-
messung des Geräts, die Nutzungsdauer
und die für das Lernen verfügbaren Apps
stellten ausschlaggebende Faktoren dar,
um Tablets umfassend als Lernbegleiter
nutzen zu können. Den Auszubildenden
und Trainern werden diese personalisiert
zur Verfügung gestellt. Die Nutzergruppe
ist seit Beginn des Projekts stetig gewach-
sen, mittlerweile sind vier Standorte am
Projekt beteiligt: Ingolstadt, Neckarsulm,
Györ und Brüssel. Aus dem Portfolio, das
für den Einsatz der Tablets vorgesehen
ist – wie etwa das Schreiben des Tätig-
keitsnachweises über das I-Pad – soll an
dieser Stelle eines der Nutzungsfelder im
Zentrum stehen, anhand dessen aufge-
zeigt werden kann, wie die Tablets in ein
breites Lernarrangement eingebettet sind:
die Erstellung von Lerninhalten.
Sie widmen sich jeweils einem Thema
der Berufsausbildung, in enger Verbin-
dung von Theorie und Praxis. Im Sinne
der Handlungsorientierung sind die
Lerneinheiten entlang der vollständigen
Handlung aufgebaut und werden von
den Auszubildenden unter Begleitung
des Trainers während ihrer Präsenz im
Bildungszentrum der Audi Akademie
bearbeitet. Zur Förderung der Selbstlern-
kompetenz wird gleich zu Beginn jeder
Lerneinheit für die Transparenz aufseiten
des Lerners gesorgt, indem etwa die Lern-
ziele, der Arbeitsauftrag, die Hilfsmittel,
Meilensteine und Bewertungskriterien
angegeben werden. Neben einem knap-
pen Film zu Beginn zeigt eine Einleitung
in das Thema den Unternehmensbezug
und die Berufsrelevanz auf. Daneben
enthält jede Lerneinheit wiederkehrende
Symbole, aus denen die in jedem Ar-
beitsschritt erforderliche Handlung klar
ersichtlich ist.
Lerneinheiten enthalten Aufgaben oder
Problemstellungen, die in Einzel- oder
Gruppenarbeit erledigt werden können.
Die Bearbeitung erfolgt dabei oft in einem
mehrstufigen Verfahren. Zunächst arbei-
tet sich der Auszubildende allein in die
Inhalte ein, gleicht seine Lösungsideen
anschließend mit einem Kollegen ab,
bevor abschließend in der Gruppe mit
dem Trainer die Erkenntnisse besprochen
und die Ergebnisse (auf dem I-Pad) fest-
gehalten werden.
Der Mehrwert des digitalen Endgeräts
kommt vor allem in der Informations-
phase zur Geltung:
• über multimediale Elemente wie selbst-
gedrehte Videos oder Fotos können bei-
spielsweise Arbeitsschritte veranschau-
licht und vom Auszubildenden indivi-
duell nachvollzogen werden,
• zur tieferen Einarbeitung in das Thema
dient das Tablet über die Internet- und
Intranet-Anbindung als Medium zur
Recherche von Informationen, die dann
direkt auf dem I-Pad festgehalten wer-
den können, und
• über interaktive Elemente (widgets),
die in die Lerneinheiten eingebettet
sind, kann der Auszubildende direkt
seinen Lernfortschritt überprüfen, etwa
anhand von Drag-and-Drop- oder Sin-
gle-Choice-Aufgaben, die ihm eine un-
mittelbare Rückmeldung ermöglichen
(siehe Screenshot auf Seite 35).
In der Planungs- und Durchführungs-
phase können die Tablets beispielsweise
über das papierlose Abrufen von Arbeits-
plänen das Lernen im Prozess der Arbeit
unterstützen und Hinweise, etwa zur er-
forderlichen Rücksprache mit dem Trai-
ner, geben.
Neben den Lerninhalten kommen so-
genannte Lernnuggets zum Einsatz. So
wird der Content bezeichnet, der von
den Auszubildenden mithilfe der auf dem
Tablet verfügbaren Apps erstellt wird.
Ausbildungsstart 2017.
An ihrem ersten Arbeitstag haben sich die Azubi-Neulinge bei Audi in Ingolstadt dieses
Jahr zum Gruppenfoto mit Autos versammelt. Seit diesem Tag eins gehört für sie mobiles Lernen zur Ausbildung.
„Das Tablet erleichtert nicht nur das Lernen, sondern
auch die Kollaboration mit den Kollegen.“
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