wirtschaft und weiterbildung 10/2017 - page 26

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wirtschaft + weiterbildung
10_2017
MBO. OKR wurde beim US-Halbleiter-
hersteller Intel entwickelt. 1999 hat ihn
John Doerr dann bei Google eingeführt.
Doerr veränderte zahlreiche Aspekte der
Management-Methode MBO: weg von
Jahreszielen, hin zu deutlich kürzeren
Vereinbarungszyklen, hin zu mehr Fokus
und Verbindlichkeit, hin zu vollständiger
und radikaler Transparenz der Ziele, hin
zu mehr Einbeziehung der Mitarbeiter
bei der Zielfindung. Der Erfolg des An-
satzes gibt Doerr recht: Google nutzt das
Framework seit seiner Gründung, und es
bewährt sich dort bis zum heutigen Tag.
OKR: das Konzept
Heute ist OKR dabei, zum weltweiten
Standard für modernes Ziel- und Per-
formance Management sowie für „Agile
Leadership“ zu werden. Viele Start-ups
und Tech-Companies haben OKR adap-
tiert – denn sie waren dem Wandel der
Arbeitswelt und damit einem agilen Ar-
beitsumfeld deutlich früher ausgesetzt als
klassische Unternehmen.
OKR ist keine Methode, sondern vielmehr
ein Framework, ein Rahmen, der in jedem
Unternehmen individuell angepasst wer-
den muss, um seine Wirksamkeit zu ent-
falten. OKR greift die Themen auf, die bei
MBO als Defizite gelten. Daraus ergeben
sich die folgenden Merkmale von OKR
und Unterschiede zu MBO:
• Der Zyklus von Zielvereinbarungen ist
bei OKR deutlich kürzer als bei MBO.
• Das Anspruchsniveau der Ziele ist bei
OKR deutlich höher, sportlicher und
Das Arbeiten mit Zielvereinbarungs-
systemen (Management by Objectives,
kurz: MBO) hat sich in vielen Unter-
nehmen als hilfreiches Tool bewährt. Im
agilen Arbeitsumfeld gibt es dabei aber
Aspekte, die Probleme bereiten: Dies ist
der Zeitrahmen der Ziele (zwölf Monate)
sowie die Struktur des gesamten Prozes-
ses der Zielvereinbarung, der stark auf
Hierarchien ausgerichtet ist.
Heute soll aber in vielen Organisations-
einheiten in einem agilen Umfeld Verant-
wortung geteilt und geklärt werden: Dem
Führenden fällt die Führungsverantwor-
tung, dem Geführten die Handlungsver-
antwortung zu. Das Management mit
Objectives and Key Result (OKR) ist ein
neuer Ansatz, der besser zu den Anfor-
derungen agiler Unternehmen passt als
Agil oder nicht agil:
So klappt‘s mit dem Ziel
MANAGEMENTKONZEPTE.
Wer im agilen Umfeld unterwegs ist, arbeitet mit
Zielen, die sich plötzlich ändern können. Das Management mit Objectives
and Key Results (OKR) reagiert darauf mit kürzeren Vereinbarungszyklen –
doch nicht für jeden eignet sich der Ansatz. Wann sich OKR lohnt und wann
Management by Objectives (MBO) oder eine Mischform die bessere Wahl ist.
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