wirtschaft und weiterbildung 1/2017 - page 32

personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
01_2017
Veränderungen verlaufen oft in Phasen.
Diese Phasen lassen sich jedoch zumeist
erst im Nachhinein als solche identifizie-
ren. Zur langfristigen Planung taugen sie
daher weniger. Die Ungewissheit über die
künftigen Chancen und Risiken ist umso
größer, je komplexer das Vorhaben ist.
Phasenplanung bleibt dann meist nur ein
öffentlichkeitswirksames Programm, das
der Praxis nicht gerecht wird. Wenn also
immer mehr Variablen aufeinander ein-
wirken, wenn immer mehr Aspekte (Eig-
ner, Kunden, Mitarbeiter, Öffentlichkeit,
Wettbewerber, Preisentwicklung) gleich-
zeitig zu berücksichtigen sind und wenn
wichtige Einflussfaktoren erst im Laufe
des Handelns – also nach der Planung –
identifiziert werden können, dann steht
das Change Management und mit ihm die
Führung vor neuen Herausforderungen.
Am Beispiel des fiktiven Unternehmens
„Shirts & Shoes“ stelle ich die Schwierig-
keiten dar und illustriere den Prozess des
„Change Managements in komplexen Si-
tuationen“.
Die Ausgangslage: Shirts & Shoes – kurz
„S & S“ – ist ein weltweit agierender Pro-
duzent von Bekleidung und Schuhen, der
seine Waren über Großhändler und ein
Franchise-Netz verkauft. Im vergange-
nen Jahr wurde das Projekt „Kundenun-
terstützung“ erfolgreich abgeschlossen.
Seitdem werden die Verkaufsaktivitäten
am „Point of Sale“, also unmittelbar am
Verkaufsort, gemeinsam mit den Groß-
händlern qualitativ unterstützt. Nun steht
bereits die nächste Veränderung an, denn
der Erfolg des Projekts „Kundenunter-
stützung“ hat eine intensivere Betreuung
sowohl der Großhändler als auch deren
Einzelhändler zur Folge. Die Verände-
rung bei Shirts & Shoes erfordert also
R
Aufbruch.
Das Beispiel
des fiktiven Unterneh-
mens „Shirts & Shoes“
illustriert, über welche
Stationen der Weg zur
Veränderung führt.
Foto: stockpics / AdobeStock
Veränderungsprozesse
offen gestalten
CHANGE MANAGEMENT.
Im globalen Wettbewerb müssen sich Unternehmen auf immer
neue Markterfordernisse einstellen. Dabei kann eine iterative Vorgehensweise und eine
aufgeschlossene Führungskultur helfen. Auf dem Weg dorthin tauchen jedoch oft unerwar-
tete Ereignisse auf. Wie Führungskräfte damit umgehen können, zeigt ein Fallbeispiel.
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