WIRTSCHAFT UND WEITERBILDUNG 5/2017 - page 30

personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
05_2017
Lernen neu lernen: Weiter­
bildung im Digitalzeitalter
LERNTRENDS.
In der digitalisierten Arbeitswelt wird der Wissensarbeiter zum Lernarbeiter.
Der ständige Wandel macht lebenslanges Lernen zum Muss. Idealerweise findet der
Lernprozess künftig im sozialen Austausch und möglichst nah am Arbeitsplatz statt.
Lernexperte Thomas Jenewein von SAP beschreibt, wie dies gelingen kann.
Foto: Syda Productions / AdobeStock
Fokussiert.
Beim
Lernen in der
digitalen Welt
steht der Lerner im
Mittelpunkt.
Wenn alles schläft und einer spricht –
dann geht es höchstwahrscheinlich um
Lernen in einer Form, die bereits seit
Jahrzehnten zumindest stark umstritten
ist. Doch auch abseits von Frontalunter-
richts-Prinzipien, verstaubten Konzep-
ten und ideologischen Grabenkämpfen
bekommt das Lernen, insbesondere das
lebenslange, heute eine ganz neue Di-
mension.
„Schuld“ daran ist, wie könnte es anders
sein, die Digitalisierung. Der in diesem
Zusammenhang gern und oft genutzte
Begriff „disruptiv“ ist an dieser Stelle
tatsächlich gerechtfertigt. Eine digital re-
volutionierte Welt bringt Chancen, aber
auch zahlreiche Herausforderungen für
die Gesellschaft, vor allem aber für den
Einzelnen mit sich. Beschrieben werden
sie mit dem sehr dynamisch klingenden
Akronym „VUCA“ beziehungsweise dem
deutschen Äquivalent „VUKA“, das für
Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und
Ambivalenz steht. Wir sollen also jetzt
und künftig immer stärker mit schnellen
Veränderungen fertig werden und auch
damit, dass Vorhersagen kaum noch zu
treffen sind, dafür aber alles mit allem zu-
sammenhängt und stets aufs Neue einer
Interpretation bedarf.
Neues Denken und agile
Strukturen sind gefragt
Das ist keine leichte Aufgabe, wenn öko-
nomischer Druck, politische Veränderun-
gen und ein Wandel bewältigt werden
wollen, der die Sicherheiten von gestern
obsolet macht. Denn der Mensch bleibt
in seinem Denken und seinen Reaktionen
auch dann zunächst der „Alte“, wenn
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