wirtschaft + weiterbildung
06_2017
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nagement geht es nicht um Einzelmaß-
nahmen, sondern darum, Strukturen und
Prozesse nachhaltig gesund zu gestal-
ten“, sagte Baas. Der TK-Chef machte
in diesem Zusammenhang auch auf Zu-
kunftsthemen wie Digital Leadership und
lebenslanges Lernen aufmerksam: Diese
gehörten auf die Agenda von Arbeit 4.0.
Führung wichtiger als Budget
und Manpower
Geht es in der Studie darum, wie sich das
BGM verbessern ließe, sind sich die Be-
fragten einig: Neun von zehn Befragten
(mehr als 88 Prozent) sehen das Engage-
ment der Führungskräfte als wichtigsten
Faktor für die Förderung der Gesundheit
der Mitarbeiter an. Damit ist das Verhal-
ten der Führungskräfte für die erfolgrei-
che Einführung oder Weiterentwicklung
eines BGM sogar viel bedeutsamer als ein
höheres Budget oder größere personelle
Ressourcen.
In fünf Jahren wird der Studie zufolge
die Rolle der Führungskräfte im BGM
sogar noch wichtiger werden: Das glau-
ben sowohl 90 Prozent der befragten Ge-
sundheitsverantwortlichen als auch 84
Prozent der Personalverantwortlichen.
Geschäftsführer selbst sehen sich oder
von ihnen eingesetzte Führungskräfte
etwas weniger in der Pflicht – sie stim-
men der Aussage nur zu 71 Prozent zu.
„Unsere Studie zeigt deutlich: Nicht die
verbilligte Mitgliedschaft im Fitnesscenter
oder das gesunde Mittagessen in der Kan-
tine haben den entscheidenden Einfluss
auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbei-
ter, sondern die Führung“, kommentiert
Reiner Straub, Herausgeber der Haufe-
Fachzeitschrift „Personalmagazin“ und
Mitinitiator der Studie, dieses Ergebnis.
Dass Führungskräfte im BGM künftig
deutlich mehr mitmischen sollten, zeigen
auch die Antworten auf die Frage, welche
Themen zurzeit für die Führungskultur
die wichtigste Rolle spielen und welche
Rolle diese Themen in fünf Jahren spie-
len werden. Aktuell liegen aus Sicht der
Befragten Themen wie „Maßnahmen zur
Schaffung einer guten Unternehmenskul-
tur“, „Maßnahmen zur Schaffung einer
Feedbackkultur“, „Prozessbegleitung/
Change Management“ und „Maßnahmen
des Konfliktmanagements“ vorne. Das
Interessengruppen.
Für die
„#Whatsnext-BGM“-Studie wurden
Geschäftsführer, Personaler und
BGM-Verantwortliche zur Zukunft
des BGM befragt.
Foto: Macvector / Shutterstock.com
R
Thema „gesunde Führung“ findet sich
heute nur auf Platz fünf. In fünf Jahren
hingegen, glauben die Befragten, wird ge-
sundes Führen jedoch das Top-Thema im
Bereich Führungskultur sein.
Ob das Thema „gesundes Führen“ in den
an der Studie teilnehmenden Organisati-
onen schon heute eine große Bedeutung
hat, hängt den Erkenntnissen der Studi-
enautoren zufolge von deren Reifegrad in
BGM und betrieblicher Gesundheitsför-
derung (BGF) ab: In den Organisationen,
in denen es keine BGF gibt, ist auch das
Thema „gesundes Führen“ bislang nicht
sonderlich wichtig. In den Organisatio-
nen, in denen einzelne BGF-Maßnahmen
umgesetzt werden beziehungsweise ein
BGM im Aufbau ist, wird die Bedeutung
schon deutlich höher eingeschätzt. Den
mit Abstand höchsten Stellenwert hat das
Thema „gesundes Führen“ jedoch bei Or-
ganisationen, die über ein ganzheitliches
BGM verfügen.
Bei der Analyse der wichtigsten Themen
in der Führungskultur fanden die Auto-
ren einen weiteren Beleg für die wichtige
und immer wichtiger werdende Rolle von
Führungskräften: Ihnen fiel auf, dass die
Mittelwerte bei den Themen der Füh-
rungskultur sowohl aktuell als auch in
fünf Jahren im Vergleich zu den anderen
Bereichen der Befragung recht hoch sind.
„Dies unterstreicht einmal mehr die hohe
Bedeutung der Führung für die erfolgrei-
che Arbeit in den Organisationen insge-
samt“, schlussfolgern die Autoren.
Auffällig angesichts der anhaltenden Dis-
kussion um die digitale Transformation:
„Digital Leadership“ – also das Wissen
und die Fähigkeiten, Unternehmen in
der digitalen Arbeitswelt richtig zu füh-
ren – spielt bei den Befragten derzeit
die geringste Rolle. Das Thema wird der
Studie zufolge zwar in den kommenden
fünf Jahren an Bedeutung zulegen. Der
prognostizierte Bedeutungszuwachs kann
