wirtschaft + weiterbildung
06_2017
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weilige Lernpartner den Lernfortschritt
bestätigt. „Educate“ wurde in Koopera-
tion mit der Duke Corporate Education
entwickelt, dem Anbieter von Executive
Education der Duke University in North
Carolina. Duke sei für die inhaltliche
Gestaltung von „Educate“ zuständig
und habe den theoretischen Input einge-
bracht, die Telekom habe den firmenspe-
zifischen „Touch“ ergänzt, so Schulte-
Kutsch. „Wir wollten das Programm mit
einer Topschule machen“, erklärt die
HR-Managerin. Duke CE habe ein großes
Professoren-Netzwerk und könne so viel-
fältige Themen abdecken. Bei „Educate“
gibt es 64 Subgruppen, denen Duke die
Teilnehmer zugewiesen hat. Vorgabe war
es, die Gruppen so divers wie möglich zu-
sammenzustellen, was die Management
ebene, die Bereiche und Nationalitäten
angeht. Das Zertifikat wird von Duke ver-
liehen.
Während „Educate“ komplett digital und
verpflichtend ist, können sich die Teil-
nehmer ihr Programm bei „Inspire“ und
„Transfer“ selbst zusammenstellen. Dafür
gibt es auch Lernpfade und Empfehlun-
gen. Die Streams „Inspire“ und „Transfer“
werden nicht personenbezogen getrackt.
„Wir möchten das nicht bewerten, wer
was macht“, erklärt Schulte-Kutsch. Der
Aufwand für das Absolvieren der Lernein-
heiten entspricht im Durchschnitt sechs
Arbeitstagen. „Man muss dafür auch Zeit
einplanen, sonst geht das schnell im All-
tag unter“, sagt Schulte-Kutsch. „Wir sind
gespannt, wie das letztlich funktioniert.“
Nicht nur Manager, auch die Mitarbeiter
sollen bei der Telekom künftig mehr digi-
tal lernen.
Kooperation mit der Duke
Business School
Derzeit seien etwa 30 Prozent der Lern-
formate digital, aber das solle sukzessive
ausgebaut werden, erklärt Gregor Schmit-
ter, Vice President Experts Development
bei der Telekom. Zwar werde es auch
weiter Präsenzseminare geben, sie wür-
den jedoch deutlich zurückgefahren. HR
ist derzeit dabei, die Inhalte noch stärker
als bisher auszuwählen – statt einen rie-
sigen Blumenstrauß anzubieten. Zweimal
hat die Telekom bereits einen eigenen
MOOC (Massive Open Online Course)
angeboten. Das Feedback sei sehr gut
gewesen und derzeit überlege man, ob
und wie man damit weitermache. “Wir
haben gelernt, dass digitales Lernen ak-
zeptiert wird, wenn das Angebot attraktiv
ist und es gut begleitet wird”, so Schmit-
ter. Daher wolle man weiter verschiedene
Dinge ausprobieren.
„Levelup“ ist erst einmal ein Test. Neu
ist dabei nicht nur die Art des Lernens,
sondern auch, dass sich die 2.800 Tele-
kom-Manager der drei obereren Manage-
mentebenen selbst für das Programm
anmelden konnten. „Das ist ein radikaler
Wandel“, erklärt Schulte-Kutsch. Statt
Führungskräfte für einen Kurs zu nomi-
nieren, stelle man ihnen ein Angebot zur
Verfügung und jeder entscheide selbst, ob
er teilnehmen will. „Wir wollen künftig
stark in Richtung selbstgesteuertes Ler-
nen gehen“, so die HR-Managerin. Oder
wie es Telekom-Vorstand Illek ausdrückt:
„Unsere Führungskräfte sollen die CEOs
ihrer eigenen Karriere werden.“
Bärbel Schwertfeger
Deutsche Unternehmen im Visier
Der US-Anbieter landete im aktuellen Ranking (15. Mai
2017) der Financial Times zur firmeninternen Manage-
mentweiterbildung (customized Executive Education) auf
Platz drei weltweit. Besser schnitten nur das IMD in Lau-
sanne und die IESE Business School in Barcelona ab. Maß-
geschneiderte Firmenprogramme, die auf die Bedürfnisse
des Unternehmens eingehen, aber dennoch einen hohen
akademischen Standard haben, gelten als die Königsdiszi-
plin im Angebot der Business Schools.
Duke CE
hört zu den weltweit größten
Anbietern von firmeninternen Programmen und hat Büros
in den USA, London, Ahmedabad (Indien), Singapur und
Johannesburg. Mehr als 1500 „Global Educators“, darun-
ter Professoren, Trainer und Coachs, arbeiten weltweit für
Duke CE, 200 bis 300 davon in Europa. Derzeit macht das
Unternehmen rund 30 Prozent seines Geschäfts in Europa,
davon wiederum 20 Prozent in Deutschland. Dabei sehen
Duke.
Mit der Duke Corporate Education (Duke CE), einer Tochter der
Duke University of Durham in North Carolina (USA), hat sich die Telekom
für einen international renommierten Bildungsanbieter entschieden.
Aktuelles Ranking.
Im
Mai veröffentlichte die
„Financial Times“ ihr
„Executive Education
Ranking 2017“.
die Amerikaner Deutschland als strategischen Markt mit
großem Potenzial. Zu den Kunden gehören unter anderem
Bosch, Daimler Financial Service oder Boehringer-Ingel-
heim. Dabei beobachtet Cheryl Stokes, Regional Managing
Director in Europa, auch eine zunehmende Nachfrage von
mittelständischen Unternehmen. Neben maßgeschneider-
ten Programmen bietet Duke CE Firmen auch die Möglich-
keit, einzelne Module aus dem Leadership-Programm aus-
zuwählen (900 bis 1.400 Dollar pro Teilnehmer und Tag).