personal- und organisationsentwicklung
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wirtschaft + weiterbildung
03_2017
um viel mehr. Doch was ist dann über-
haupt Digitalkompetenz, wenn nicht bloß
IT-Wissen?
Mehr als Technikkompetenz
Digitalkompetenz beschreibt Fähigkei-
ten, die über die direkte Interaktion mit
Computern hinausgehen. Schon länger
ist zu beobachten, wie die Digitalisierung
ganze Lebensbereiche erfasst, Organisati-
onen umkrempelt und Märkte verändert.
Die Musikindustrie war dafür ein frühes
Beispiel. Um zu verstehen, wie sich die
Digitalisierung jenseits der Technologie
auswirkt, ist es hilfreich, sich mit ihren
Mustern zu befassen. Sie geben den Rah-
men für digital kompetentes oder eben
inkompetentes Handeln vor. Die sechs
wesentlichen Muster der Digitalisierung
sind:
Automatisierung:
Eine Software kann
praktisch unendlich oft das Gleiche tun,
ohne modifiziert zu werden. So wird zum
Beispiel das Programm „Microsoft Word“
einmal geschrieben und läuft dann jahre-
lang auf Millionen von Computern. Glei-
ches gilt für Roboter, die stoisch oder ler-
nend einprogrammierten Regeln folgen.
Geschwindigkeit:
Dank leistungsfähigerer
Prozessoren und Netzwerkverbindungen
stehen Daten und Ergebnisse in Sekun-
denschnelle zur Verfügung. Ein Schach-
computer berechnet beispielsweise alle
Stellen Sie sich vor: Eine Handvoll Kolle-
gen will mit dem Schiff aufs Meer fahren.
Doch nur wenige aus der Crew können
navigieren oder auch nur die Segel set-
zen. Ähnlich geht es heute vielen Orga-
nisationen mit der Digitalisierung – nicht
alle Kompetenzen sind an Bord. Ein zent-
rales Problem dabei: Das Meer ruht nicht.
Es kommt vielmehr auf die Organisatio-
nen zu, denn die Digitalisierung wartet
nicht, bis alle Mitarbeiter bereit sind.
Deshalb brauchen Organisationen Mit-
arbeiter, die passende Digitalkompetenz
entweder schon haben oder möglichst
schnell aufbauen können. Dabei geht es
nicht nur um den richtigen Umgang mit
Maus, Tastatur und Smartphone, sondern
Mit der Digitalisierung
rechnen
HINTERGRUND.
In der heutigen Arbeitswelt ist Digitalkompetenz sowohl für den Umgang
mit Technologie als auch in der Unternehmensorganisation wichtig. Mit einem Drei-Stufen-
Modell wird deutlich, welche Gestaltungsmöglichkeiten Mitarbeiter und Organisationen
haben, um auf den verschiedenen Spielfeldern digital kompetent handeln zu können.