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wirtschaft + weiterbildung
02_2016
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weil Sie bei ihm etwas angestoßen haben,
oder ist er einfach nur abgelenkt? Diese
Situation kann Sie verunsichern, weil Sie
nicht wissen, was er aktuell tut und Sie
seine Reaktion zunächst nicht deuten
können.
Tipp 2:
Spüren Sie in die Situation
hinein. Entscheiden Sie, wie Sie inter-
venieren. Sie können zum Beispiel das
Schweigen aushalten, benennen oder
hinterfragen.
Martin Müller antwortet: „Ich habe
gerade ein anstrengendes Mitarbeiter-
gespräch geführt, das mich noch sehr
beschäftigt.“ Er seufzt laut und seine
Stimme klingt beklommen. Vor seinem
nächsten Satz holt er tief Luft und seine
Stimme ist wieder klarer und verständ-
lich. Sie hören sein lautes Atmen am Tele-
fon – manchmal langsam und manchmal
schnell. Die Art, wie der Klient spricht
(seine Laute, seine Tonlage) lässt Rück-
schlüsse auf die Körperhaltung und für
den Profi auch auf den Zustand des Kli-
enten zu.
Tipp 3:
Sprechen Sie aktiv die wahrge-
nommene Körperhaltung an, um sie
gegebenenfalls zu verändern. Laden
Sie Ihren Klienten ein, z.B. durch eine
gerade und entspannte Sitzhaltung und
eine bewusste Atmung, die Körperhal-
tung zu verändern. So steigern Sie die
Präsenz und die Eigenwahrnehmung
des Klienten insbesondere seiner aktu-
ellen Gefühle.
„Herr Müller, ich habe das Gefühl, dass
Sie in unserem Gespräch noch nicht an-
gekommen sind – als säßen Sie noch mit
Ihrem Mitarbeiter im Gespräch.“ Nach
schwierigen Gesprächen sind Klienten
manchmal in ihrer belasteten Situation
gefangen, ohne es selbst auch nur ansatz-
weise zu merken.
Tipp 4:
Nutzen Sie analoge Bilder, Sie
geben Ihnen die Möglichkeit, die Situ-
ation von Müller zu visualisieren, ohne
ihn zu sehen. So ist es möglich, den
aktuellen Zustand von Müller noch voll-
ständiger zu erfassen. Die Eindrücke
vor Ihrem „inneren Auge“ können Sie
dem Klienten zur Verfügung stellen,
wie es schließlich auch im Präsenz-
Coaching üblich ist.
