wirtschaft und weiterbildung 2/2016 - page 33

wirtschaft + weiterbildung
02_2016
33
Sustainability Programm“ (LSP) sein, das
in der Ausgestaltung seiner Komponenten
und in seiner Ablaufstruktur speziell an
die Branchenbesonderheiten der Prozess­
optimierer und insbesondere die Unter­
nehmensbelange der VIPA GmbH ange­
passt wurde.
Sämtliche Führungskräfte, die 2012 mit
dem Programm begannen, waren zum
Ende der Projektlaufzeit noch im Un­
ternehmen. Und dies, obwohl das Un­
ternehmen überraschend im Jahr 2012
vom japanischen Unternehmen Yaskawa
übernommen wurde und die Mitarbeiter
noch mit den Begleiterscheinungen eines
Mergers konfrontiert waren. Der bei VIPA
für die Maßnahme verantwortliche Pro­
jektleiter, Udo Richter, freut sich: „Wachs­
tum beibehalten, Personalentwicklung
nachhaltig strukturiert, die Fluktuation
eingedämmt und parallel sogar eine Über­
nahme abgefedert – die nicht unbeträcht­
liche Investition in das LSP-Projekt hat
sich in ganz kurzer Zeit bereits mehrfach
für uns amortisiert und ausgezahlt.“
1 Basis ist das Performance
Management System
Was in Konzernen weltweit Standard ist,
beginnt sich in mittelständischen Unter­
nehmen erst allmählich zu etablieren:
Strukturierte Personalentwicklung auf
Basis eines professionellen Performance
Management Systems. Die VIPA folgte der
ausdrücklichen Empfehlung ihres Pro­
jektpartners, indem sie aus den eigenen
Reihen heraus ein Kompetenzmodell für
alle Belegschaftsbereiche des Unterneh­
mens entwickelte.
„Wir setzen darauf, dass ein Perfor­
mance Management System, das später
erfolgreich gelebt werden soll, auch im
Kreise derjenigen entwickelt wird, die
später damit zu tun bekommen“, betont
Coaching-Concepts-LSP-Projektleiter
Wojkan Kleinschwärzer. „Dafür haben
wir ein Workshop-basiertes, mehrstufi­
ges Verfahren entwickelt, das motivierte
Beteiligte statt Betroffene erzeugt und die
Unternehmenswirklichkeit und die Be­
darfssituation exakt abbildet“. Die Vorge­
hensweise nehme in besonderem Maße
auf die Denk- und Sichtweise von Mit­
telständlern Rücksicht und beachte auch
das besondere Kostenbewusstsein kleine­
rer und mittlerer Unternehmen, ohne auf
Leistungsqualität zu verzichten. Die Indi­
vidualisierung in Konzeption und Einfüh­
rung ging laut Kleinschwärzer sogar so
weit, dass das Unternehmen selbst ent­
scheide, mit welchem Beurteilungsmodus
zukünftig welche Rhythmen und Doku­
mentationsformen bestimmt würden und
wie das System ins Unternehmen einge­
führt und verankert werde. „Wir haben
die LSP-Methode konzipiert – die genaue
Rezeptur entwickelt und bestimmt dann
jedoch das Unternehmen.“
2 Punktgenaue Trainings
und Seminare
Funktioniert das Performance Manage­
ment im Unternehmen, können die iden­
tifizierten Qualifizierungsmaßnahmen
sehr passgenau durchgeführt werden.
Mit der Einführung des LSP endet des­
halb auch das kostspielige Prinzip „Wei­
terbildung mit der Gießkanne“. „Haben
wir früher oft Seminare angesetzt und
alle Führungskräfte oder je nachdem bei­
spielsweise auch Verkäufer zur Teilnahme
verpflichtet, nehmen seit Einführung un­
seres Performance Management nur mehr
die Personen gezielt an einer Maßnahme
teil, die dafür sorgfältig ausgesucht wur­
den“, sagt Udo Richter.
„Das spart enorm Zeit, viel Geld und die
Seminarteilnehmer sind motiviert, weil
sie den Input wertschätzen und geradezu
begrüßen. Über die drei Projektjahre hin­
weg etablierte die VIPA ein „VIPA-Lea­
dership-Training-Programm“ mit zwölf
Themen, die auf die VIPA-Leadership-
Kompetenzen exakt ausgerichtet waren.
Die Maßnahmen selbst erfolgten in klei­
neren Teilnehmergruppen und konnten
so einen hohen Zuschnitt auf operative
Anforderungen im Unternehmen und im
Markt gewährleisten. Hier galt eindeutig
„Qualität“ vor „Quantität“.
3 Performance Development
Coaching
Laut Projektleiter Udo Richter war von
Anfang an klar, dass die nachhaltige Wir­
kung eines Qualifizierungskonzepts nur
dann entsteht, wenn die notwendigen
Entwicklungsmaßnahmen auch individu­
ell begleitet werden. Im VIPA-LSP bestand
die konkrete Umsetzung dieses Ansatzes
aus ein- bis maximal zweieinhalbstün­
digen Coaching-Gesprächen mit jedem
einzelnen Teilnehmer des Leadership-
Trainings.
Das Performance Development Coaching
verband die schnelle Umsetzungsunter­
stützung von Trainingsinhalten mit einem
gezielten Entwicklungs-Coaching vor
dem Hintergrund des VIPA-Performance-
Management-Programms. Im Volumen
der Gesamt-Maßnahme erreichte das Per­
formance Development Coaching dann
auch knapp einen Anteil von 60 Prozent.
Fazit: Die VIPA GmbH kann von folgen­
den dauerhaft erreichten Ergebnissen be­
richten:
• Die Umsatzziele wurden während des
gesamten Projekts kontinuierlich über­
schritten.
• Alle teilnehmenden Führungskräfte
blieben und sind noch heute an Bord.
• Unnötige Investitionen in „Gießkan­
nen-Weiterbildung“ gelten als elimi­
niert.
• Mitarbeiterbefragungen brachten wäh­
rend des Projektablaufs zutage, dass
die Mitarbeiter die Art, wie sie geführt
werden, zunehmend als motivierend
bezeichneten.
Für ihr „LSP – Leadership Sustainability
Programm“ wurden die VIPA GmbH und
ihr externer Partner, das Trainingsinsti­
tut „Coaching Concepts GmbH & Co.KG,
vom Berufsverband Trainer, Berater und
Coachs (BDVT) mit einem „Europäischen
Preis für Training, Beratung und Coa­
ching in Gold“ ausgezeichnet. Der Award
wurde im September 2015 auf der Messe
„Zukunft Personal“ in Köln verliehen. Die
BDVT-Jury hob hervor, dass besonders
die „klare, ergebniswirksame Strukturie­
rung des Entwicklungsprogramms“ be­
eindruckend sei. So werde eine durchge­
hend professionelle Personalentwicklung
auch für den Mittelstand „finanziell er­
schließbar“ gemacht. Gelobt wurde auch,
dass das LSP-Programm flexibel anpass­
bar sei. So wie jeder Mittelständler seine
eigene Kernkompetenz habe, brauche er
auch die zu ihm passende Organisation
der Personalentwicklung. Die beschrie­
benen drei Komponenten, jede auf ihre
Art angepasst, sollten sich bei allen Un­
ternehmen individualisiert wiederfinden.
Martin Pichler
1...,23,24,25,26,27,28,29,30,31,32 34,35,36,37,38,39,40,41,42,43,...68
Powered by FlippingBook