wirtschaft und weiterbildung 4/2015 - page 24

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wirtschaft + weiterbildung
04_2015
In England sollen selbstfahrende Autos ab
2016 in den Testbetrieb gehen – mit voll-
ständiger Anpassung der Verkehrsregeln
ab 2017. Bereits im Juli 2014 überraschte
Google mit der Vorstellung seines „Dri-
verless Car“.
Dies mögen Einzelbeispiele sein, sie
sind aber Teil der Entwicklung, die häu-
fig unter dem Schlagwort Digitalisierung
zusammengefasst wird. Viele sprechen
auch von einem „Perfect Storm“: Die
Gleichzeitigkeit von allgegenwärtigen
Technologien wie Smartphones, „Cloud
Computing“, Social Media, das Internet
der Dinge und „Big Data“ führt zu ganz
neuen Möglichkeiten, die bestehende
Branchen vehement verändern und neue
Märkte entstehen lassen.
Diese Entwicklung bringt eine wesent-
liche Herausforderung für Organisatio-
nen mit sich: Sie müssen auf der einen
Seite ihr bestehendes Produktportfolio
kontinuierlich verbessern und auf der
anderen Seite durch Exploration neue
Märkte erschließen. Dabei geht es für die
Unternehmen sowohl um die Defensive
wie auch um die Offensive: Sie müssen
defensiv vermeiden, disruptiert zu wer-
Es gibt viele Beispiele dafür, dass im Zuge
der Digitalisierung die etablierten Un-
ternehmen starke Konkurrenz auf ihren
Märkten bekommen. So sorgte Apple im
Februar für Schlagzeilen: Der Konzern
will Autos bauen und hat 100 Autospe-
zialisten eingestellt und abgeworben.
Die Reaktion von Daimler-Chef Dieter
Zetsche in der Zeitung „Welt“: „Aber wir
haben lange Erfahrung im Automobilbau,
wir haben das Auto erfunden. Und Erfah-
rung ist in einem so komplexen Geschäft
wie der Autoindustrie mit entscheidend.
Wer dort neu einsteigt, hat die nicht.“
Mit beiden
Händen
Innovationen
vorantreiben
FORSCHUNG.
Heute mischen Firmen wie Uber oder Apple die Märkte auf. Ihre Stärke
ist es, nicht nur Produkte weiterzuentwickeln, sondern neue Märkte zu erschließen.
Damit etablierte Unternehmen mithalten können, müssen auch sie Innovation neu
denken. Das Konzept der organisationalen Ambidextrie kann dabei helfen – unter der
Voraussetzung, dass Personal- und Organisationsentwicklung zusammenarbeiten.
personal- und organisationsentwicklung
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