wirtschaft und weiterbildung 9/2015 - page 46

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
09_2015
Tipp 3:
Analysieren Sie sehr sorgfältig,
welches der folgenden drei Hauptmo-
tive von Unternehmen, Verbänden und
Kongressveranstaltern einen Redner oder
Keynote-Speaker für eine Veranstaltung
zu engagieren, Sie mittelfristig befriedi-
gen können.
Motiv 1:
Der Veranstalter will seinen
„Gästen“ zum Beispiel einen schönen
Abend bereiten, der ihnen im Gedächt-
nis haften bleibt. Dann muss der Red-
ner entweder einen gewissen Promi-
Status haben, damit die Anwesenden
anschließend stolz zu ihren Bekannten
sagen können „Ich habe den XY schon
mal live erlebt“, oder sein Auftritt muss
so spritzig sein, dass die Anwesenden
sich zum Beispiel vor Lachen biegen,
weshalb sie sich gerne an den Abend
erinnern.
Motiv 2:
Der Veranstalter will die Zu-
hörer zu einem Umdenken oder be-
stimmten Verhalten motivieren. Dann
muss der Experte aus Veranstaltersicht
ein ausgewiesener Experte für das be-
treffende Thema sein (sei es Vertrieb,
Change Management oder Motivation),
der den Zuhörern etwas zu sagen hat
und seine Inhalte so präsentiert, dass er
bei ihnen auf offene Ohren stößt.
Motiv 3:
Der Veranstalter benötigt ein
Zugpferd, das den Saal mit zahlenden
oder für ihn attraktiven Besuchern füllt.
Dann muss der Redner bei den Zielper-
sonen eine hohe Bekanntheit haben
und/oder aus deren Sicht ein ausgewie-
sener „Experte für …“ sein. Ansonsten
verfügt er nicht über die gewünschte
Zugkraft.
Tipp 4:
Checken Sie anhand der genann-
ten Motive, einen Redner zu engagieren,
nochmals, inwieweit Ihr Ziel, zum Bei-
spiel von Ihren Redner-Honoraren allein
Ihren Lebensunterhalt bestreiten zu kön-
nen, realistisch ist. Provokante These: Bei
98 Prozent aller „Möchtegern-Redner“ ist
dies nicht der Fall.
Tipp 5:
Definieren Sie als (angehender)
Redner ein Thema, für das Sie sich als Ex-
perte profilieren möchten – zum Beispiel
„Unternehmer werden, Unternehmer
sein“. Oder: „Big Deals an Land ziehen“.
Oder: „Barrieren überwinden“. Oder:
„Konsequenz“. Meiden Sie möglichst so
allgemeine Themen wie „Führung“, „Er-
folg“ oder „Verkauf“ – außer, dies ergibt
sich sozusagen zwingend aus Ihrer Bio-
grafie. Denn je allgemeiner Ihr Thema ist,
umso mehr Mitbewerber haben Sie, und
umso schwieriger fällt es Ihnen, sich von
diesen abzuheben. Zudem fällt es Ihnen
schwer, die für Ihr Redner-Sein nötige Be-
kanntheit aufzubauen.
Tipp 6:
Leiten Sie aus Ihrem Thema ab,
bei welchen Organisationen und Perso-
nen Sie sich einen Namen machen soll-
ten. Angenommen, Ihr Thema wäre „Un-
ternehmer werden, Unternehmer sein“.
Dann würden hierzu zum Beispiel alle
Verbände und Netzwerke in Deutschland
zählen, denen die Inhaber vieler kleiner
und mittlerer Unternehmen angehören.
Erfassen Sie die Entscheider in diesen
Organisationen, soweit möglich, adress-
mäßig und kontaktieren Sie diese – zum
Beispiel mittels eines Newsletters – regel-
mäßig, damit sich Ihr Name, verknüpft
mit der Botschaft „Spezialist für ...“ und
„möglicher Redner für …“, allmählich in
deren Köpfen verankert.
Tipp 7:
Arbeiten Sie, nachdem Ihr Thema
feststeht, daran, Ihre Botschaft „Spezia-
Tipp 1:
Definieren Sie, bevor Sie Zeit und
Geld in Ihre Selbstvermarktung als „Spea-
ker“ investieren, Ihr Ziel: Wollen Sie als
Vortragsredner Ihren Lebensunterhalt ver-
dienen oder sollen Ihre Vorträge primär
ein Instrument sein, um zum Beispiel grö-
ßere Trainings- oder Beratungsaufträge an
Land zu ziehen?
Tipp 2:
Fragen Sie sich, inwieweit Sie auf-
grund Ihrer Biografie entweder bereits die
nötige Popularität oder das nötige Image
„Spezialist für …“ haben, um für Orga-
nisationen, die Redner engagieren, als
solcher attraktiv zu sein. Für die meisten
Berater gilt: Sie können sich nur über
den Aufbau eines „Expertenstatus“ als
Redner profilieren, da sie keine aus Funk
und Fernsehen bekannten Celebrities wie
Joschka Fischer, Ulrich Wickert und Rein-
hold Messner sind.
Marketing: Vom Trainer zum
Keynote-Speaker
TRAINER-BUSINESS.
Viele Trainer träumen davon, sich ein zweites Standbein aufzubauen.
Als Redner könnten sie – so die Hoffnung – nebenher fast wie im Schlaf Spitzenhonorare
erzielen. Der PR- und Marketingberater Bernhard Kuntz hat 15 Marketingtipps
aufgelistet, wie der Weg vom Trainer zum Speaker trotz vieler Mühen gelingen kann.
Bernhard Kuntz
ist Geschäftsfüh-
rer der Profilbera-
ter GmbH, Darm-
stadt, die Trainer,
Berater und Coachs bei der Vermark-
tung ihrer Person und Organisation
unterstützt. Er ist Autor der Marketing-
und PR-Ratgeber „Die Katze im Sack
verkaufen“, „Fette Beute für Trainer
und Berater“ sowie „Warum kennt den
jeder?“.
Die Profilberater GmbH
Eichberg 1, 64285 Darmstadt
Tel. 06151 89659-0
AUTOR
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