wirtschaft und weiterbildung 9/2015 - page 43

wirtschaft + weiterbildung
09_2015
43
den laufenden Betrieb der Einrichtun-
gen seien Kostensteigerungen absehbar.
Bei den Trainer- und Dozentenhonoraren
und den Hotel- und Raumkosten rech-
net eine Mehrheit der Akademien jedoch
mit stabil bleibenden Kosten. Eine Frage
nach dem Verhalten der Wettbewerber
ergab, dass eine Mehrzahl der befragten
Weiterbildungseinrichtungen nicht damit
rechnet, dass sich der Wettbewerb im lau-
fenden oder kommenden Jahr durch neu
in den Markt eintretende Mitbewerber
deutlich verstärken oder verändern wird.
Bei den Themen und Inhalten der Weiter-
bildung sind die Erwartungen recht un-
terschiedlich. Insgesamt kann festgestellt
werden, dass die Institute einen hohen
Bedarf vor allem bei der Führungskräf-
teentwicklung und der Entwicklung von
persönlichen Selbstkompetenzen sehen.
Hier rechnet die große Mehrzahl der In-
stitute mit einer zum Teil deutlich stei-
genden Nachfrage. Auch vor dem Hinter-
grund der steigenden und komplexen He-
rausforderungen an Führungskräfte, die
sich durch die Digitalisierung und auch
durch die internationale Zusammenar-
beit ergeben, rechnen die Akademien mit
einem steigenden Unterstützungsbedarf
der Unternehmen für ihre Führungs-
kräfte. Im Vergleich dazu gehen die Insti-
tute bei einigen fachlichen Themen – wie
den betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten
– eher von einer stabilen Nachfrage aus.
Eigenbeteiligung
Die Entwicklung geht dahin, dass sich
Beschäftigte zunehmend eigenverant-
wortlich weiterbilden, um ihre Arbeits-
marktfähigkeit zu erhalten. Davon profi-
tieren vor allem diejenigen Anbieter, die
Lehrgänge und offene Seminare durch-
führen. Unabhängig davon ist es weiter-
hin so, dass für weit mehr als drei Viertel
der Teilnehmer die Teilnehmerbeiträge
für betriebliche Weiterbildung vollständig
von den jeweiligen Arbeitgebern getragen
werden. Die Erwartungen der Akade-
mien in diesem Bereich gehen allerdings
in die Richtung, dass zunehmend nicht-
finanzielle Eigenbeiträge der Teilnehmer
erbracht werden müssen – zum Beispiel,
indem Anteile der Weiterbildung in die
Freizeit verlegt werden. Auch die Vor-
und Nachbereitung von Seminaren findet
vermehrt in den Abendstunden statt.
In dem Fall, dass finanzielle Beiträge der
Teilnehmer eingebracht werden oder
Weiterbildung vollständig in eigener
Verantwortung von den Teilnehmenden
selbst bezahlt wird, können viele Weiter-
bildungsunternehmen passende Finan-
zierungsangebote bereitstellen. Hierzu
gehören Ratenzahlungsoptionen und die
Unterstützung bei der Nutzung öffentli-
cher Förderungsmöglichkeiten.
Weiterbildungsmotive
Die Motive der Unternehmen für die In-
vestition in Weiterbildung sind vielfältig:
Ein häufiger Anlass für die Entsendung
von Mitarbeitern in Weiterbildungsmaß-
Foto: Andy Dean Photography / Shutterstock.com
Geschäftsfeld
Umsatz
2015 sinkt
Umsatz 2015
bleibt gleich
Umsatz
2015 steigt
Offene Seminare und Tagungen
34% (14%)
29% (44%)
32% (40%)
Firmeninterne Seminare
17% (11%)
26% (33%)
55% (51%)
Prozessbegleitung, Coaching
9% (11%)
37% (39%)
34% (17%)
Lehr- und Studiengänge
6% (3%)
40% (36%)
23% (31%)
Maßnahmen für öffentliche Auftraggeber
28% (22%)
29% (36%)
6% (8%)
Gesamtumsatz
26% (28%)
37% (25%)
34% (48%)
Erwartete Umsatzentwicklung für 2015
Tabelle 1.
Die Mitglieder des Wuppertaler Kreises schätz-
ten zu Jahresbeginn, wie sich ihr Umsatz entwickeln wird
(in Klammern die Angaben aus dem Vorjahr). Die erwarte-
te Entwicklung deutet auf eine Stagnation hin. Für diese
Tabelle hat die w+w-Redaktion mehrere Quellen des
Wuppertaler Kreises zusammengefasst.
R
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...68
Powered by FlippingBook