wirtschaft und weiterbildung 3/2015 - page 40

training und coaching
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wirtschaft + weiterbildung
03_2015
mer – sofern die Veranstaltung mindes-
tens zwei Tage dauert und sich die An-
reise somit lohnt. Hernstein genießt in
Deutschland einen guten Ruf, der auf die
70er- und 80er-Jahre zurückgeht, als die
Wiener Vorreiter waren, die Gruppendy-
namik für die Führungskräfteausbildung
praktisch nutzbar zu machen.
Das Hernstein Institut sieht sich als „füh-
render Qualitätsanbieter für Manage-
ment- und Leadership-Entwicklung“ in
Österreich. Das aktuelle Brot- und Butter-
Seminar heißt laut Eva-Maria Ayberk,
Leiterin des Hernstein Instituts, „Führen
ohne Vorgesetztenfunktion“. Selbst nam-
hafte Unternehmensberater schicken ihre
Projektleiter, damit sie die hohe Kunst
lernen, wie man sich Respekt verschafft,
ohne Druck aufbauen zu können. Der
Shooting Star des Instituts ist in diesem
Jahr aber ein nur dreistündiger Workshop
mit dem Titel „Führung in der verwöhn-
ten Organisation“. Die Mini-Veranstaltung
ist Teil eines Experiments mit Kurzforma-
ten.
Das Thema wurde von Stammkunden
gewünscht, die wissen wollten, wie man
eine in Routinen erstarrte Organisation
wieder flott bekommen kann. Jeder Or-
ganisationssoziologe weiß: Es gibt Ver-
wöhnungstendenzen in Organisationen
und Führungskräfte sind dazu da, sie
aufzuhalten. Führung heißt, sich dort der
Verantwortung zu stellen, wo andere sich
zurückziehen. Führungskräfte jammern
nicht über bequeme Mitarbeiter, sie ge-
stalten die Firma. Diese Grundhaltung
steht im Mittelpunkt des Workshops. Die
Teilnehmer lernen, wie sie durch ver-
schiedene Methoden und Instrumente
aktiv Verantwortung für die Wettbewerbs-
fähigkeit ihres Unternehmens wahrneh-
men können.
Der Workshop dient dazu, dass Füh-
rungskräfte „klare Antworten und anwen-
dungsorientierte Modelle“ kennenlernen
und mit in ihr Unternehmen nehmen, die
dann mit eigenen Mitarbeitern umgehend
implementiert werden können. Sinn des
Workshops ist es auch, von den Erfahrun-
gen der anderen zu lernen – auch wenn
letztlich das eigentliche „Entwöhnungs-
programm“ Sache eines internen Change-
Prozesses ist.
R
Seminar: Die Zukunft der Arbeit ist längst Gegenwart
Unternehmer und Führungskräfte sollen in diesem Semi-
nar ihre eigenen Antworten entwickeln auf die Frage: „Wie
müssen wir Arbeit gestalten, damit wir mit engagierten
Mitarbeitern zukunftsfähig sind?“ Die Teilnehmer erhalten
einen Überblick über verschiedene moderne Organisati-
onsformen:
· wie Chefs von Mitarbeitern gewählt werden
· wie Mitarbeiter (fast) alles selbst entscheiden
· wie Netzwerke die Hierarchie ersetzen
· wie Mitarbeiter über ihr Gehalt selbst bestimmen
· wie Rekrutierung ohne Stellenanzeigen funktioniert.
Laut IME ist diese Veranstaltung kein klassisches Seminar,
da die interaktiven Elemente überwiegen. Die zwei Tage
sorgt. Dieser ungewöhnliche Film begleitet Menschen, die
in flachen Hierarchien mit hoher Eigenverantwortung sehr
erfolgreich ihre Arbeit verrichten.
Karin Zintz-Volbracht, eine systemische Beraterin, die das
Seminar für IME durchführt, hat das Filmteam von Anfang
an in der Presse- und Kommunikationsarbeit unterstützt.
Sie ist überzeugt: „Der Film inspiriert und erzeugt eine Auf-
bruchstimmung. Er liefert keine fertigen Rezepte und geht
absichtlich nicht in die Vorzeige-Startups aus der IT-Szene,
IME.
Das Institut für Management-Entwicklung (IME) in Bielefeld
greift das aktuelle Thema „New Work“ auf und veranstaltet zum
ersten Mal das offene Seminar „Die Zukunft der Arbeit ist längst
Gegenwart“.
Karin Zintz-Volbracht,
Hamburg, leitet das
IME-Seminar „Zukunft
der Arbeit“.
sondern zeigt grundsolide Mittelständler und sogar zwei
börsennotierte Konzerne.“
Eine der ersten Seminarübungen zum Thema „New Work“
wird zum Beispiel darin bestehen, dass jede Führungskraft
darüber nachdenkt, was Verantwortung für sie bedeutet:
„Auf welche Fragen müssen Sie selbst die Antworten
geben? Und welche Entscheidungen überlassen Sie bes-
ser Ihren Mitarbeitern und Teams?“ Denn: „Mehr Eigen-
verantwortung stärkt die Mitarbeiter und ist ein wichtiger
Schritt hin zur Unternehmenskultur der Zukunft“, betont
Zintz-Volbracht, die gerade mit anderen „Überzeugungstä-
tern“ die Beratergruppe Next-U
gründet
hat. Next-U begleitet mit Beratungs- und Coaching-Angebo-
ten interessierte Unternehmen in Sachen New Work.
Foto: Astrid Möller
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