PERSONALquarterly 2/2017 - page 15

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solche Inhalte explizit gemacht werden müssen. Online-Profile
in firmeninternen sozialen Netzwerken könnten über die Qua-
lifikation, berufliche Erfahrung und Schlüsselprojekte infor-
mieren. In E-Mail-Signaturen kann die Funktion, aber auch die
Qualifikation jedes Teammitglieds genannt werden. Digitale
Projektmanagementsysteme können zudem für alle Beteiligten
transparent anzeigen, welche Arbeitsschritte und Endresultate
ein Teammitglied erfolgreich absolviert hat.
Maßnahmen zur Förderung des wahrgenommenen Wohl-
wollens
Chatforen, virtuelle Teammeetings mit dem Zweck der gegen-
seitigen fachlichen Unterstützung sowie informelle virtuelle
Meetings für den persönlichen Austausch über aktuelle Anlie-
gen können die Wahrnehmung des Wohlwollens aller Teammit-
glieder positiv unterstützen. In der Praxis haben sich hierfür
bspw. virtuelle Kaffeepausen bewährt, in denen jedes Team-
mitglied bewusst Zeit für eine informelle virtuelle Chat-Pause
einplant. Personaler und Führungskräfte sollten diese Zeit des
informellen Austauschs explizit begrüßen und ggf. als Modell
selbst initiieren. Durch diese informellen Meetings wird auch
der Austausch sozialer Kontextinformationen gefördert. Häu-
fig nehmen Teammitglieder an, dass bestimmte Informationen
allen gleichermaßen verfügbar und bekannt sind, wie z.B. die
Information, dass in Deutschland an bestimmten Feiertagen
nicht gearbeitet wird. Kollegen aus dem Ausland haben diese
Informationen aber nicht unbedingt. Aus diesen Fehlinforma-
tionen resultierende falsche Rückschlüsse auf ein mangelndes
Teamengagement können somit das Teamvertrauen negativ
beeinflussen. Darüber hinaus kann die Wahrnehmung des
Teamklimas über Online-Feedbacksysteme gesteigert werden
(bspw. Geister/Konradt/Hertel, 2006).
Maßnahmen zur Förderung der wahrgenommenen Integrität
Um die Wahrnehmung der Integrität in virtuellen Teams zu er-
höhen, können zentrale Werte identifiziert werden, denen sich
die Teammitglieder gleichermaßen verpflichtet fühlen. Zudem
sollten sich alle Teammitglieder auf klare Kommunikations-
regeln einigen. So kann es hilfreich sein, sich auf Fristen zu
verständigen, innerhalb derer alle Teammitglieder auf E-Mail-
Anfragen reagieren müssen. Auch der Umgang mit der Nicht-
einhaltung dieser Regeln sollte vorab geklärt werden, bspw.
direktes telefonisches Nachfragen bei Ausbleiben einer Ant-
wort. Diese expliziten Maßnahmen helfen in virtuellen Teams
Missverständnissen vorzubeugen, die zu hohen Vertrauensver-
lusten führen können.
Maßnahmen zur Förderung der wahrgenommenen
Transparenz
Nicht zuletzt fördern eine klare Aufgabenbeschreibung und
klar kommunizierte Verantwortlichkeiten, konkrete Projekt-
und Zeitpläne sowie häufige Feedbackschleifen über die Ar-
beitsprozesse und -ergebnisse wünschenswerte Transparenz,
welche wiederum das Vertrauen im virtuellen Team erhöht.
Quelle: Eigene Darstellung
Abb. 5:
Praktische Implikationen – Wie können virtuelle Teams ihr Teamvertrauen konkret
auf elektronischem Weg erhöhen?
Was?
Wie?
Teamvertrauen in virtuellen Teams
Kompetenz
Wohlwollen
Integrität
Transparenz
3
Fachexpertise
3
Qualifikationen
3
erfolgreiche Projekte
3
Reputation
Online-Profile
Signaturen
Online-Feedback
3
fachliche Unterstützung
3
persönlicher Austausch
3
Rat bei Problemen
Chatforen
1:1-Chats
Virtuelle Meetings
3
Deadlines einhalten
3
Erreichbarkeit
3
Teamwerte & -regeln
leben
Werteprofil
Antwortzeiten regeln
regelmäßige
Telefonanrufe
3
klare Aufgaben &
Verantwortlichkeiten
3
private Informationen
teilen
Projektpläne
Online-Feedback
elektronische
Dokumentation
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