PERSONALquarterly 2/2017 - page 13

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02/17 PERSONALquarterly
Faktor Wohlwollen in konventionellen Teams bedeutsamer
für das Teamvertrauen ist.
Die oben genannten Hypothesen wurden in der vorliegenden
Studie mittels einer Online-Studie mit zwei Messzeitpunkten
untersucht. Hierbei wurden die Prädiktoren Vertrauensneigung
und wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit zu einem früheren
Zeitpunkt gemessen als das Kriterium Teamvertrauen.
Stichprobe und Design der Untersuchung
An der Online-Fragebogenstudie nahmen insgesamt 629 be-
rufstätige Personen mit Erfahrung in konventioneller oder
virtueller Teamarbeit teil. Die Daten wurden zu zwei Testzeit-
punkten im Abstand von vier Wochen erhoben. Nach Aus-
schluss aller unvollständigen Datensätze konnten wir 307
vollständige Datensätze in die Datenanalysen einbeziehen. Im
Durchschnitt bestanden die Teams aus 10.8 Teammitgliedern
(SD = 22.3) und arbeiteten durchschnittlich 4.9 Jahre (SD =
5.1) in diesem Team zusammen. Vollständige Daten trugen
195 Frauen (63.5%) und 112 Männer (36.5%) zur Studie bei.
Der Altersdurchschnitt lag bei 46.9 Jahren (SD = 9.3). Die Teil-
nehmenden wiesen durchschnittlich 15.8 Jahre (SD = 10.5)
Berufserfahrung auf.
Zum ersten Testzeitpunkt wurden die drei Faktoren der
wahrgenommenen Vertrauenswürdigkeit sowie das Persön-
lichkeitsmerkmal persönliche Vertrauensneigung erfasst
(Beispiel-Items pro Faktor sind in Abb. 1 aufgeführt). Zum
zweiten Testzeitpunkt wurde das Teamvertrauen mit zehn
Items erfasst. Die Fragen wurden auf einer fünfstufigen Skala
von 1 (= trifft gar nicht zu) bis 5 (= trifft voll zu) gemessen.
Der Fragebogen wurde auf Grundlage von Experteninterviews
und auf Basis validierter Skalen aus der bestehenden Literatur
entwickelt und vorgetestet. Die Virtualität des Teams wurde
wie folgt eingestuft: Als konventionelle Teams wurden solche
Teams kodiert, die angaben, häufig oder immer face-to-face zu
kommunizieren, und als virtuelle Teams die Teams, die nie,
selten oder manchmal face-to-face kommunizieren.
Ergebnisse
Die Fragebogendaten wurden mittels multipler Regressions­
analyse in SPSS 23 ausgewertet.
Faktoren, die das Teamvertrauen beeinflussen
Für das Modell konnten wir die Haupteffekte für die Hypothe-
sen 1, 2, 3 und 5 mittels einer multiplen Regressionsanalyse
bestätigen (R² = .504, F = 61.181, df = 5, p < .001). Sowohl die
eigene Vertrauensneigung der einzelnen Teammitglieder (
β
=
.198, p < .001) als auch die wahrgenommene Kompetenz (
β
=
.320, p < .001), das Wohlwollen (
β
= .208, p < .01) und die Trans-
parenz der anderen Teammitglieder (
β
= .197, p < .01) wiesen
einen signifikanten Einfluss auf das Teamvertrauen auf (vgl.
Abb. 3 zur Übersicht über Mittelwerte, Standardabweichungen
und Korrelationen aller Variablen; vgl. Abb. 2 zur Übersicht
Quelle: Eigene Darstellung
Abb. 3:
Mittelwerte, Standardabweichungen und Korrelationen aller Variablen
M SD
1
2
3
4
5
6
7
1. Vertrauensneigung (T1) 3.64
.69
1.00
2. Kompetenz (T1)
3.88
.70
.290*
1.00
3. Wohlwollen (T1)
3.76
.86
.305*
.778*
1.00
4. Integrität (T1)
3.83
.79
.277*
.817*
.771*
1.00
5. Transparenz (T1)
3.75
.75
.259*
.781*
.794*
.755*
1.00
6. Teamvertrauen (T1)
3.74
.83
.381*
.754*
.727*
.689*
.755*
1.00
7. Teamvertrauen (T2)
3.60
.77
.390*
.646*
.629*
.567*
.620*
.791*
1.00
*Die Korrelation ist auf dem Niveau von p <.01 signifikant.
Anmerkung: T1 meint Messzeitpunkt 1, T2 meint Testzeitpunkt 2
1...,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12 14,15,16,17,18,19,20,21,22,23,...68
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