Immobilienwirtschaft 4/2019 - page 48

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
INTERVIEW
(AUS EIGENEM HAUSE)
Okay, die Innovationspartnerschaft
scheint die Interessenlagen beider Sei-
ten zu treffen. Welches sind die Haupt-
benefits? Wo sehen Sie Risiken?
Dietzel:
Als Marktführer im Verwalter-
segment wollen wir gemeinsam mit dem
größtenVerwalterverband unsere Stärken
bündeln und die digitale Transformation
der Branche bedarfsgerecht, je nach Un-
ternehmensgröße und Digitalisierungs-
grad, gestalten und umsetzen. Die Risiken
bestehen aus unserer Sicht in der Tatenlo-
sigkeit. Denn der Veränderungsdruck auf
die Immobilienverwaltungen hinsichtlich
Effizienz, Fachkräftemangel und zukunfts-
fähiger Geschäftsmodelle ist bereits heute
schon beachtlich.
Kaßler:
Die Branche profitiert von Pro-
dukten, die speziell für ihre Anforderun-
gen entwickelt wurden, um sich zukunfts-
orientiert auszurichten. Aber auch Haufe
als ein zentraler Marktakteur gewinnt,
Herr Kaßler und Herr Dietzel, „Partner-
schaft ist, wenn der Partner schafft“:
Wer erneuert in Ihrer Innovationspart-
nerschaft eigentlich wen? Haufe den
DDIV oder umgekehrt?
Michael Dietzel:
Beide Partner sind sehr
modern, entwickeln sich stetig weiter. Sie
bedürfen nicht einer Erneuerung durch
den jeweils anderen. Vielmehr geht es um
eine gegenseitige Ergänzung durch die
Kompetenzen des Partners.
Martin Kaßler:
Wir wollen uns gegen-
seitig inspirieren und stärken. Der DDIV
ist in den vergangenen Jahren erheblich
gewachsen. Haufe ist in vielen Zukunfts-
themen unserer Branche sehr stark. Dem-
entsprechend profitieren beide von dieser
Partnerschaft.
Der DDIV hat erstmals so eine exklusi-
ve Innovationspartnerschaft mit einem
Unternehmen abgeschlossen. Was be-
zweckt er im Einzelnen damit?
Kaßler:
Haufe ist als Lösungsanbieter sehr
breit aufgestellt bei Digitalisierung, Pro-
zessoptimierung und Weiterbildung. Als
Spitzenverband der Immobilienverwalter
ist es unsere Aufgabe, ebendiese Themen
in der Branche zu forcieren und voran-
zutreiben. Ich bin mir sicher, dass die
Innovationspartnerschaft hierbei einen
wertvollen Beitrag leisten wird.
Was, Herr Dietzel, gab es dabei eigent-
lich ein halbes Jahr lang zu verhandeln?
Dietzel:
Schauen Sie, es handelt sich bei
der Innovationspartnerschaft ummehr als
lediglich eine Marketingpartnerschaft. Es
ist ein für beide Beteiligten völlig neu-
artiges Konzept. Wir wollen gemeinsam
mit dem DDIV und den Verwaltern die
Branche voranbringen. Dazu haben wir in
mehreren Treffen die Vorstellungen und
Zielsetzungen sowie die Wege dorthin
gemeinsam herausgearbeitet. Das dauert
eben seine Zeit. Mit Schnellschüssen ist
niemandem geholfen.
Ziele: Inspiration und Stärkung
Warum, Herr Kaßler, fiel Ihre Wahl eines
Innovationspartners auf die Haufe
Group?
Kaßler:
Aufgabe und Ziel des DDIV ist
die Professionalisierung der Branche, so-
wohl durch fachspezifischeWeiterbildung
als auch durch zukunftsorientierte Struk-
turen. Haufe wiederum ist ein führender
Full-Service-Dienstleister mit einer hohen
Reichweite in der Branche. Daher waren
Gespräche zwischen unseren beidenHäu-
sern naheliegend.
Und warum, Herr Dietzel, arbeitet Haufe
als Innovationspartner explizit mit dem
DDIV zusammen? Sind Partnerschaften
mit anderen Verbänden für Sie kein
Thema?
Dietzel:
Doch, das sind sie!Wir leben die-
se sogar nicht erst seit gestern. Mit dem
GdWetwa pflegenwir seit fast zehn Jahren
eine intensive Partnerschaft.
„Das größte Risiko
ist, dass der Branche
die Innovationen
ausgehen. Deswegen
müssen beide Seiten
Entwicklungen früh-
zeitig antizipieren.“
Martin Kaßler,
Geschäftsführer DDIV
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