Immobilienwirtschaft 2/2019 - page 37

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unternehmen haben keine kleinen Mar-
gen für ihre Mieten und Verbrauchsab-
rechnungen. Wenn man sich anschaut,
welche Summen der Heizkostendienst-
leister im Verhältnis zu den tatsächlichen
Verbrauchskosten bekommt, ist das ein
Geschäftsfeld, das zunehmend Wettbe-
werber, insbesondere aus dem Versor-
gungsbereich, für sich entdeckt haben
und mit deutlich prozessoptimierteren
Lösungen arbeiten.“
Smart Home liegt
in greifbarer Nähe,
Künstliche Intelligenz
eher nicht
Für die Zukunft setzt das Unterneh-
men vor allem auf Smart Home oder
Smart Metering, das laufende Verbrauchs-
werte liefert und Optimierungspotenzial
aufzeigt. Smart Home mit Vollvernetzung
wird gegenwärtig schon genutzt. Lösungen
im Bereich Künstliche Intelligenz liegen
für das Unternehmen hingegen eher noch
nicht in greifbarer Nähe. In diese Richtung
gehe am ehesten die automatisierte Rech-
nungseingangserkennung, etwa über das
Auslesen von Schlagworten, die zu einer
automatischen Verbuchung führt.
Außerdem will Rambow sein Dienst-
leistungsangebot noch ausbauen, gerade
in Hinblick auf die angestrebte größere
Nutzungsdurchmischung, beispielsweise
mit Studenten- und Seniorenwohnungen
unter einem Dach. Hier denkt der Ge-
schäftsführer an einen eigenen Hausnot-
ruf oder dieMöglichkeit zur Essensbestel-
lung.
„Was wir machen, kann eine Lösung
sein. Es gibt aber ganz unterschiedliche
Ansatzpunkte, über die man sich austau-
schen kann“, so Rambow.
Zwei Leitfragen stellte 3KOMMA1 Immobilienservices aus Ratingen ihrer
Digitalisierungsstrategie voran: Wo sehen die Mitarbeiter Optimierungspotenzial?
Und was wollen die Kunden?
Papierformular durch ein beschreibbares
PDF-Dokument zu ersetzen. Stattdessen
sollten die Mitarbeiter zuerst einen opti-
malen Prozess definieren und dann erst
nach der Machbarkeit fragen.
Auf externe Berater für die Digitali-
sierungsstrategie wurde verzichtet. Statt-
dessen stellte das Unternehmen intern
Ressourcen bereit und stand in Austausch
mit beteiligten Software-Entwicklern, so-
wohl hinsichtlich des ERP-Systems als
auch bei der Bewohner-App. Zudem hat
Rambow die Erfahrungsaustauschgruppe
zu Digitalisierungs
themen im DDIV ge-
nutzt. Das bestehende ERP-System wird
«
Dr. Kathrin Dräger, Freiburg
weiterbenutzt, weil auch dieses den neu-
en Anforderungen angepasst wurde. „Ein
Systemwechsel ist ohnehin ein sensibles
Thema“, sagt Rambow, weil alle Daten im
ERP-System voll integriert verschoben
werden können müssten.
Rambow bezweifelt, dass die Schnitt-
stelle zu den Heizkostenabrechnungen
künftig noch gebraucht wird. Er rechnet
damit, dass der Versorger die Abrechnung
erstellen wird, dem die Werte über Smart
Metering ohnehin zur Verfügung stünden.
„Im Heizkostenbereich wird der Markt
in fünf oder zehn Jahren nicht mehr so
aussehenwie heute. Denn die Heizkosten­
Handwerker buchen, Bewohner vernetzen und vieles mehr:
Service-Points und eine App ermöglichen den Zugriff auf das
Dienstleistungsangebot.
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