Immobilienwirtschaft 2/2019 - page 41

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2.2019
terentwicklung nicht in technologische
Sackgassen gelangen?
In unserem Inno-
vation Lab probieren wir neue Technolo-
gien aus. Hierzu zählen die Nutzung von
Drohnen für die Verkehrssicherung und
die automatische Datenübertragung in
das ERP-System, Virtual Reality, Chatbots
und der Einsatz von Sprachassistentenwie
Alexa. Dabei habenwir imFokus, welchen
Mehrwert diese neuen Technologien un-
seren Kunden und deren Stakeholdern
bringen könnten, und prüfen entspre-
chende Einsatzmöglichkeiten. Darüber
hinaus verfolgen wir stets das Ziel, unsere
Lösungen technologisch und funktional
up to date zu halten.
Was sind für SieMerkmale, an denen die
Kunden erkennen können, ob sie auf
ein zukunftssicheres Konzept setzen?
Aareon ist seit Jahrzehnten Marktführer.
Kein anderer Anbieter investiert so viel
in die Weiterentwicklung der Lösungen
sowie den Ausbau des Lösungsangebots.
Dabei wenden wir auch neue Methoden
an, wie zum Beispiel Design Thinking als
nutzerorientierte Methode zur expliziten
Berücksichtigung der Anforderungen un-
serer Kunden.
GES kann nun endgültig nicht mehr wei-
ter entwickelt werden. Was bedeutet
der notwendige Umstieg für die Kun-
den?
Das Ende des Lebenszyklus von
GES hatten wir unseren Kunden bereits
seit mehreren Jahren kommuniziert, so-
dass sie sich zukunftsorientiert ausrichten
konnten. Die meisten Unternehmen sind
bereits auf Wodis Sigma, SAP®-Lösungen
und Blue Eagle oder RELion umgestiegen
oder haben sich für diese Lösungen ent-
schieden. Damit haben unsere Kunden
Lösungen für die digitale Zukunft. Diese
Migration hatte beziehungsweise hat eine
große Bedeutung für alle Beteiligten, um
die Branche fit für die Digitalisierung zu
machen.
Sind Prozessdigitalisierungen für das
blanke Überleben der Wohnungsunter-
nehmen nötig?
Dies ist in der Branche
unterschiedlich. Das Geschäft der Woh-
nungsunternehmen ist vergleichsweise
robust. Sie müssen sich aber neuen He-
rausforderungen stellen, umauchmorgen
noch Herr über Kundenbeziehung und
Daten zu sein. Bei Verwaltern wiederum
sprechenwir von einemsehr kompetitiven
Markt. Hier ist die Digitalisierung zukünf-
tig ein wichtiger Wettbewerbsfaktor.
Kann die Wohnungswirtschaft von der
gewerblichen Immobilienwirtschaft ler-
nen, die ja, was Digitalisierung angeht,
bereits einen Schritt weiter ist?
Gerade
mit Blick auf IoT ist die gewerbliche Im-
mobilienwirtschaft etwas experimentier-
freudiger. Die Vorteile, die sich hier bei der
Bewirtschaftung von Gebäuden ergeben,
können auch auf dieWohnungswirtschaft
übertragen werden.
Welche Regelungen benötigen wir
deutschland- und europaweit, damit
flächendeckende Digitalisierung über-
haupt möglich wird?
Bei der Digitali-
sierung ist zum einen die technische In-
frastruktur ein bedeutendes Thema, zum
anderen ist und bleibt es der Datenschutz.
Daher ist es immer wichtig, darauf zu ach-
ten, wemdie Daten gehören, insbesondere
mit Blick auf Big-Data-Analysen und neue
Geschäftsmodelle. Zentral ist auch die Fra-
ge der rechtlichen Rahmenbedingungen.
So ist das Miet- und WEG-Recht noch
stark auf analoge Prozesse ausgerichtet.
Alles in allem darf Europa den Anschluss
an die globale digitale Entwicklung nicht
verlieren. Hierfür müssen entsprechende
Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Gleichzeitig ist es nötig, über Werte in
einer zunehmend digitalisierten Welt zu
diskutieren.
Wohnungsunternehmen und Verwalter wollen auch morgen
noch über Kundenbeziehungen und ihre Daten verfügen.
Der Vorstandsvorsitzende der Aareon AG
Dr. Manfred Alflen
über Strategien, wie das gelingen kann.
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Jörg Seifert, Freiburg
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