Immobilienwirtschaft 3/2019 - page 33

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weiter steigen – das können sich Firmen
in Leipzig auch mehr und mehr leisten“,
erläutert Frank Korablin, stellvertretender
Leiter von Aengevelt-Research.
Am Standort Bernhard-Göring-Stra-
ße soll mit dem Amts- und den Fachge-
richten Leipzig ein Justizzentrum entste-
hen. Der Komplex umfasst eine Nutzflä-
che von 8.000 Quadratmetern. Auch die
Sächsische Aufbaubank – Förderbank
(SAB) verlegt ihren Standort auf ein
10.000 Quadratmeter großes Areal in der
Gerberstraße nach Plänen des Londoner
Architekturbüros ACME.
Leipzigs Einzugsgebiet:
1,5 Millionen Einwohner
im Radius von einer
Stunde Fahrzeit
Bei Einzelhändlern sind die Leipziger
Toplagen begehrt. Die Leipziger Spitzen-
miete liegt laut BNPPRE bei 120 Euro
pro Quadratmeter und wird sowohl in
der Grimmaischen Straße als auch in der
Petersstraße erzielt. „Der Einzelhandel in
Leipzig ist aufgrund des Onlinehandels
im Wandel. Es drängen immer mehr in-
ternationale Brands auf den Markt. Die
Mieten bleiben in den A-Lagen trotz der
Umwandlungsprozesse konstant“, erläu-
tert Sachse.
Die Stadt erfreut sich auch bei Tou-
risten undMessebesuchern zunehmender
Beliebtheit. In den 76 Hotels mit mehr als
25 Zimmern lag die Bettenauslastung
bei 72,6 Prozent. „Bis 2020 sind weitere
4.000 zusätzliche Hotelbetten in Planung“,
berichtet Näther. So erweitern S&G De-
velopment Partners und LSR Europe bis
Ende 2019 mit demH2 Hotel Leipzig und
demHyperion Hotel Leipzig das Angebot
um 530 Zimmer. In das traditionsreiche,
aber seit 1996 leerstehende Grand Hotel
Astoria soll nach Plänen des Eigentümers
Intown Property Management neues Le-
ben einziehen. Die historischen Fassaden
des 1913 bis 1915 errichteten Hotels wer-
den denkmalgerecht saniert. Im Inneren
wird modernisiert und umgebaut und
Kapazität für 500 Betten geschaffen.
Die Region Leipzig entwickelt sich au-
ßerdem zu einem der wichtigsten Logis­
tikstandorte inDeutschland. Der Flächen-
umsatz für Logistik- und Lagerflächen
legte 2018 laut BNPPRE um 248 Prozent
auf 383.000 Quadratmeter zu. „Ein Aus-
nahmeergebnis erzielten Neubauflächen,
die mit 310.000 Quadratmetern und an-
teilig 81 Prozent nie in einem größeren
Umfang am Volumen partizipiert haben“,
sagt Christopher Raabe, BNPPRE Mana-
ging Director und Head of Industrial Ser-
vices & Investment. Die Spitzenmiete lag
bei 4,50 Euro, die Durchschnittsmiete bei
3,70 Euro pro Quadratmeter. Mittlerweile
gibt es laut Stadt einenMangel an kurzfris
tig verfügbaren Großflächen mit mehr als
20 Hektar. Auch in den innerstädtischen
Gewerbearealen wie im altindustriellen
Leipziger Westen, von deren Rauman-
gebot insbesondere die Kreativwirtschaft
profitierte, entsteht durch die voranschrei-
tende Sanierung und die zunehmende
Nutzungskonkurrenz Umnutzungsdruck.
Ihre Strategien zur künftigen Ausrichtung
hat die Stadt im Integrierten Stadtentwick-
lungskonzept Leipzig 2030 skizziert.
Im Nordraum Leipzigs entlang der
A14 und in Flughafennähe befinden sich
die Großansiedlungen imAutomobil- und
Logistikbereich. Die BMW Group inves­
tiert bis 2020mehr als 300Millionen Euro,
umdie Produktionskapazität ihresWerkes
in Leipzig um 100.000 Einheiten auf rund
350.000 Einheiten pro Jahr zu erweitern.
Auch Porsche will in den kommenden
Jahren einen mittleren dreistelligen Mil-
lionenbetrag investieren.
«
Gabriele Bobka, Bad Krozingen
Leipzig wird bei Touristen und
Messebesuchern zunehmend
beliebter. Von Januar bis Oktober
2018 weist das Statistische Lan-
desamt 1,5 Millionen Ankünfte,
7,5 Prozent mehr als im Vorjah-
reszeitraum, und ein Plus der
Übernachtungen von
6,3 Prozent auf 2,8 Millionen aus.
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5
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