Immobilienwirtschaft 3/2019 - page 30

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FINANZIERUNG, INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
MIPIM 2019
Co-Living-Anbieter, und die Corestate
Capital Holding S.A., einer der größten
europäischen Immobilien-Investment-
manager, haben eine europaweite Koope-
ration im Bereich Co-Living vereinbart.
In den nächsten drei bis fünf Jahren soll
eine Milliarde Euro investiert werden.
Zielgruppe dieser vom Coworking ab-
geleiteten Form des Wohnens seien in
erster Linie Young Professionals. Im Fo-
kus stehen dabei Städte mit über 500.000
Einwohnern und Immobilien mit einem
Investmentvolumen zwischen 20 und 60
Millionen Euro.
„Die unaufhaltsame Entwicklungmo-
derner Technologien wird sich auf die Im-
mobilienbranche spürbarer denn je aus-
wirken“, meint Guido Nabben, Sprecher
vonGermanProperty Partners (GPP). Der
geschäftsführende Gesellschafter von An-
teon aus Düsseldorf erwartet abseits der
Themen des Konferenzprogramms, dass
„Manage-to-Core“- oder sogar „Build-
to-Core“-Strategien ein beliebter Diskus-
sionspunkt auf der Mipim sein werden.
Schließlich müssten die Marktteilnehmer
Mittel und Wege finden, um den Mangel
an Core-Immobilien auszugleichen. Die-
se Ansätze erfordern allerdings umfang-
reiches Know-how sowie die Bereitschaft,
komplexe Projekte umzusetzen.
Institutionelle Investoren
werden weiterhin auf
deutschen Teilmärkten
positive Impulse setzen
Längst wird nicht mehr alles gekauft;
das Wachstum hat nach dem Rekordjahr
2018 und trotz leichten Rückenwinds in
2019 schon an Dynamik eingebüßt. Sabi-
ne Barthauer, Mitglied des Vorstands der
Deutschen Hypo, bleibt verhalten opti
mi­
stisch. „Die Stimmung auf derMipimwird
sicherlich ein guter Fingerzeig dafür sein,
ob der gewerbliche Immobilienmarkt in
Deutschland erneut auf ein Jahr mit einem
Transaktionsvolumen oberhalb von 50
Milliarden Euro rechnen darf.“
Das Bild des deutschen Immobilien-
marktes als sichererHafen inEuropa bleibt
intakt. Folglich werden institutionelle In-
vestoren ihreWall of Money weiter in Teil-
märkte wie Frankfurt oder Berlin lenken
und dort positive Impulse setzen. Hinzu
kommt: Ungeachtet der zuletzt steigenden
Spitzenmieten für Gewerbeimmobilien
an den Top-7-Standorten Deutschlands
liegen diese im internationalen Vergleich
noch im Mittelfeld.
Das Berliner Ambiente passt, die
Standfläche des Gemeinschaftsstandes
(P4.C10) befindet sich auf der 4. Etage
des Palais des Festivals und bietet mit
seiner attraktiven Terrasse freien Blick
auf den alten Hafen von Cannes und die
Croisette. Dort wird wie im Vorjahr Ka-
trin Lompscher (Linke) als Senatorin für
Stadtentwicklung und Wohnen erwartet
und auch dasThema bezahlbaresWohnen
fokussieren. Mit dabei sind 23 Teilnehmer,
darunter auch große Investoren und Ent-
wickler wie Groth-Gruppe, Pandion AG,
CG-Gruppe und große Wohnungsgesell-
schaften. Neben dem Technologiepark
Adlershof ist wichtiges Großprojekt das
Quartier Heidestrasse.
Auf dem Hamburg-Stand hat sich
Bausenatorin Dorothea Stapelfeldt erneut
angekündigt. Neukunden und sogar ein
Teilnehmer amMipim-Award sind gemel-
det. Interessant dürfte sein, wie sich die
frühere HSH nun als Hamburg Commer-
cial Bank international vorstellt.
Unter der Federführung von NRW.
INVEST sind die Standpartner in diesem
Jahr die Städte Aachen, Bochum, Bonn,
Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen,
Köln, Mönchengladbach, Oberhausen, die
Business Metropole Ruhr, die Metropol­
region Rheinland sowie rund 30 Unter-
nehmen aus der Immobilienwirtschaft.
Laut Marcel Fratzscher, Präsident des
Deutschen Instituts für Wirtschaftsfor-
schung, braucht die deutsche Wirtschaft
zur Verstetigung der guten Entwicklung
nun Investitionen in Forschung und Ent-
wicklung, eine fortschrittliche digitale
Infrastruktur, weniger staatliche Regulie-
rung sowie ein Höchstmaß an Flexibilität.
„Trotz all der richtigerweise ange-
stimmtenMolltöne kann die deutsche Im-
mobilienwirtschaft mit starkem Rücken
und Zuversicht in das Jahr 2019 gehen“,
sagt Prof. Dr. Tobias Just von der Univer-
sität Regensburg und IREBS Immobilien-
akademie. Es gebe keine massive Über-
bauung, der aufgestaute Nachholbedarf
sei noch nicht abgearbeitet. Selbst eine
Wachstumsverlangsamung auf ein Pro-
zent pro Jahr würde nicht zu Problemen
auf den deutschenArbeitsmärkten führen.
„Der Aufschwung auf dem deutschen
Immobilienmarkt geht nun zu Ende“,
heißt es zwar beim Maklerhaus Savills.
Doch eine Talfahrt sei nicht zu erwarten.
„Das Transaktionsvolumen auf demdeut-
schen Gewerbeimmobilienmarkt dürfte
2019 in Richtung 50 Milliarden Euro ge-
hen“, so Matthias Pink, Head of Research
Germany bei Savills.
«
Hans-Jörg Werth, Scheeßel
„In Bezug auf die Ge-
samtinvestitionen in alle
Anlageklassen gehören
die deutschen Städte
nach wie vor zu den
gefragtesten in Europa.“
Ronan Vaspart,
Director of Mipim Markets
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