Immobilienwirtschaft 10/2018 - page 53

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0.2018
Büroimmobilien in Deutschland blieben auch 2018 stark nachgefragt.
Das Transaktionsvolumen summierte sich in den ersten sechs Monaten auf mehr
als zehn Milliarden Euro. Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Ausschüttungsrenditen etwa um einen
Prozentpunkt über denWerten vergleich-
barer deutscher Projekte liegen.
Und auch für Büros gibt es gute
Möglichkeiten für eine internationale
Diversifizierung des Portfolios. Die Nie-
derlande erwarten 2018 ein Wachstum
des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von
rund 2,5 Prozent – nach 3,3 Prozent im
vergangenen Jahr. Die zunehmende Ka-
pazitätsauslastung der niederländischen
Volkswirtschaftmacht sich sowohl amAr-
beitsmarkt als auch bei der Büroflächen-
nachfrage durch Unternehmen positiv
bemerkbar. Von diesem Trend profitieren
nicht nur die Büromärkte der Randstad-
Region, sondern auch die übrigen Wirt-
schaftszentren wie Eindhoven. Dort sind
mit Forschung, Design und Technologie
die wichtigsten Kompetenzen für den
aktuellen wirtschaftlichen Erfolg der Nie-
derlande konzentriert.Haupttreiber sind
das Unternehmen Philipps, das in und
um Eindhoven mehrere Werke hat, so-
wie der Chiphersteller ASML. Außerdem
sind viele kleinere Unternehmen aktiv.
Zusammen mit der Universität ziehen sie
die besten Köpfe aus der ganzen Welt an
und sorgen so für die Grundlage weiteren
Wachstums – und eine starke Büronach-
frage.
zum Anpassen der Miete an das jeweilige
Marktniveau – und hier darf man ange-
sichts eines seit Längeremguten Konsum-
klimas durchaus optimistisch sein.
Bestehende Einkaufszen-
tren in Österreich pro-
fitieren vom geringeren
Wettbewerbsdruck
Für Investitionen in Einzelhandels­
immobilien lohnt es sich auch, nach Ös-
terreich zu schauen. Von demKapital, das
in österreichische Immobilien investiert
wird, stammten 2017 allein 44 Prozent
aus Deutschland, während der Anteil aus
einheimischen Quellen bei 36 Prozent
lag. Niedrige Einstiegshürden, die ge-
meinsame Sprache, aber auch die starke
wirtschaftliche Entwicklung haben für
einen spürbaren Anstieg der Aktivitäten
gesorgt. Und die Rahmenbedingungen
sind weiterhin günstig. Nach einem be-
merkenswert starken Anstieg des öster-
reichischen BIP um 3,1 Prozent dürfte es
aller Voraussicht nach auch 2018 wieder
zu einemWachstumumdeutlichmehr als
zwei Prozent kommen.
Eine hohe Flächennachfrage ist dank
der im Vergleich zu Deutschland etwas
höherenKaufkraft auch imEinzelhandels-
bereich zu beobachten. Das macht sich be-
sonders deutlich in Wien bemerkbar. So
eröffnen derzeit insbesondereModeketten
wie die H&M-Ableger Monki und Week-
day neue Filialen an A-Standorten mit
hoher Besucherfrequenz. Zugleich sor-
gen strenge planungsrechtliche Restrikti-
onen dafür, dass in Österreich nur wenig
neue Shopping-Center gebaut werden.
Insbesondere verkehrsgünstig gelegene
Nahversorgungszentren und Objekte in
stark frequentierten Einkaufsstraßen ha-
ben somit gute Chancen auf langfristige
Ertragsstabilität, wobei die möglichen
hier vor allem in denWachstumsregionen
Westdeutschlands, in denen sich beispiels-
weise mit Nahversorgungszentren noch
Ausschüttungsrenditen von um die fünf
Prozent bei gewohnt langen Mietverträ-
gen von üblicherweise zehn Jahren erzie-
len lassen. Langfristig stabil dürften Ver-
mietungsstände und Miethöhen auch in
den Zentren von Städtenmit großemEin-
zugsbereich sein. Dort sollten sich Inves
toren auch nicht von dem Trend zu mehr
Flexibilität bei denMietvertragslaufzeiten
im Non-Food-Bereich schrecken lassen.
Denn schließlich bedeuten kürzere Miet-
verträge auch häufigere Möglichkeiten
«
Hans-Joachim Lehmann, Hamburg
Hans-Joachim
Lehmann
ist Geschäftsfüh­
rer der Warburg-
HIH Invest. Er
verantwortet
das Transaction
Management.
AUTOR
Es gibt Segmente im statio-
nären Einzelhandel, die resi-
stent gegen die Konkurrenz
aus dem Netz sind und sich
unabhängig von konjunktu-
rellen Zyklen entwickeln
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