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0.2018
Eine neue PwC-Studie zeigt: Der hiesige Real-Estate-Markt profitiert vom „Safe Haven“-
Effekt noch stärker als bislang vermutet. Dabei schätzen Investoren an Deutschland neben
der Sicherheit zwei weitere Eigenschaften – nämlich Vielfalt und Dezentralität.
gesichts des wirtschaftlichen Booms und
der wachsenden Bevölkerung sei es jedoch
auch nachhaltig. Ähnliche Argumente be-
kommen wir Brexit-bedingt in Bezug auf
die Finanzmetropole Frankfurt zu hören.
Ohnehin gilt die Dezentralität als eine
der großen Stärken des deutschen Immo-
bilienmarkts. Während viele Investoren
bei Großbritannien fast ausschließlich
an London und bei Frankreich an Paris
denken, verfügt Deutschland mit Berlin,
Frankfurt, Hamburg und München über
mindestens vier hochattraktive Metropo-
len; und Städte wie Köln oder Düssel-
Wie ist der Boom nun zu erklären? Vieles
deutet darauf hin, dass der „Safe Haven“-
Effekt noch wuchtiger ist als ohnehin
vermutet. Diesen Eindruck bekommen
wir jedenfalls bei unseren regelmäßigen
Befragungen großer internationaler Im-
mobilieninvestoren. Typisch sind – noch
einmal verstärkt seit der Wahl Emmanuel
Macrons zum französischen Präsidenten
– Statements wie das folgende: „Ich wür-
de behaupten, dass die politischen Risiken
auf globaler Ebene weiterhin hoch sind,
während sie im kontinentalen Europa zu-
rückgegangen sind.“
»
Der wesentliche Profiteur dieser Ent-
wicklung ist nach wie vor Deutschland.
So meint ein Investor, der Brexit habe
„das mögliche Ende des deutschen Im-
mobilienzyklus um vermutlich zwei bis
drei Jahre nach hinten verschoben“. In
den großen Metropolen – vor allem in
Berlin – ist diese Entwicklung besonders
zu spüren. In unseren Umfragen belegen
einflussreiche Geldmanager die deutsche
Hauptstadt mit Attributen wie „fantas-
tisch“, „prosperierend“ oder „der heißeste
Immobilienmarkt in Europa“. Zwar sei das
Preisniveau inzwischen relativ hoch. An-