Immobilienwirtschaft 10/2018 - page 61

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Bei der Vergabe von Property-Management-Aufträgen spielen Planungssicherheit
und strategische Aspekte eine deutlich größere Rolle als früher. Bei Dienstleistern ist
ein qualitätsorientierter Bewertungs- und Auswahlprozess gefragt.
(49 Objekte) und Apleona (45 Objekte),
die deutschlandweit beauftragt wurden,
hat das Unternehmen mit der B&L Pro-
perty Management GmbH in Nord- und
Süddeutschland (33 Objekte) und der Tat-
tersall Lorenz Immobilienverwaltung und
-management GmbH (23Objekte) zusätz-
liche regionale Kompetenzschwerpunkte
gesetzt. Im Vergleich zum Status vor der
Ausschreibung ist das Auftragsvolumen
für B&L gestiegen und Tattersall Lorenz
ist als vierte Kraft im Deutschlandportfo-
lio neu hinzugekommen.
Durch diese Auswahl steigt auchmaß-
voll der Wettbewerb unter den einzelnen
Dienstleistern. Die 150 Gewerbeimmobi-
lien verteilen sich auf 120 Büro- und Ge-
schäftshäuser sowie 30Hotels. Das Portfo-
lio umfasst eine Mietfläche von rund zwei
Millionen Quadratmetern und hat einen
Sachverständigenwert von etwa sieben
Milliarden Euro.
liefert der PM-Dienstleister Daten an das
Asset-Management-Team des Auftrag-
gebers, und diese Daten können dann
durch übergreifende Analysen zur Opti-
mierung der Immobilien genutzt werden.
Im Bereich Nachhaltigkeit wurden daran
anknüpfend vor allemFragen des Energie-
monitorings und Reportings behandelt.
Durch den aufwändigen
Prozess haben sich viele
Vorteile ergeben
Der mehrstufige und qualitätsorien-
tierte Auswahlprozess hat sich für Union
Investment in mehrfacher Hinsicht ge-
lohnt. Unter anderem ist es erstmals gelun-
gen, einen verbindlichen Standardvertrag
mit allen vier ausgewähltenDienstleistern
abzuschließen. Insgesamt wurde zudem
eine neue Zwei-plus-zwei-Strategie für
das Portfolio umgesetzt. Neben Strabag
bildungsmaßnahmen für diese angeboten
und wie sie langfristig für ihre Aufgaben
motiviert werden. Im Operations-Work-
shopwurde unter anderemaufgezeigt, wie
Property-Management- und Facility-Ma-
nagement-Leistungen ineinandergreifen.
Beide Leistungsebenen vertraglich somit-
einander zu verzahnen, dass keine Frikti-
onen in der Zusammenarbeit entstehen,
ist eine große Herausforderung – auch für
den Auftraggeber.
Insgesamt spielten in den Workshops
die beiden Megatrends Digitalisierung
und Nachhaltigkeit eine große Rolle. Im
Bereich Digitalisierung wurden nicht nur
Zukunftsvisionen entworfen, sondern
auch handfeste Fragen geklärt, zum Bei-
spiel, mit welchen CAFM-Systemen die
Dienstleister arbeiten und welche Schnitt-
stellen zu den Systemen des Auftraggebers
bestehen. Ebenso ging es darum, wer die
Datenhoheit hat über Informationen,
die im Rahmen des täglichen Gebäude­
betriebs erhoben werden. Im Idealfall
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Volker Noack, Frankfurt/Main
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