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          VERMARKTUNG & MANAGEMENT
        
        
          I
        
        
          
            FACHKRÄFTEMANGEL
          
        
        
          Sterben die Verwalter aus?
        
        
          
            Q
          
        
        
          ualität hat ihren Preis, heißt es land-
        
        
          läufig – in der Immobilienverwaltung
        
        
          scheint dieser Leitsatz allerdings häu-
        
        
          fig nicht zu gelten. Eigentümergemein-
        
        
          schaften entscheiden bei der Wahl eines
        
        
          neuen Verwalters oftmals insbesondere
        
        
          auf Basis des Kostenfaktors. Doch nur
        
        
          durch ein dem Aufwand angemessenes
        
        
          Honorar können die Unternehmen qua-
        
        
          lifizierte Mitarbeiter langfristig halten
        
        
          und neue gewinnen – und so die Qualität
        
        
          ihrer Arbeit sicherstellen. Immobilienver-
        
        
          waltungen managen treuhänderisch die
        
        
          private Altersvorsorge und das Vermö-
        
        
          gen von Millionen Bürgern. Das sollten
        
        
          Eigentümer in ihremeigenen Interesse ho-
        
        
          norieren. Verwalter müssen zudemaufhö-
        
        
          ren, sich unter Wert zu verkaufen. Es gibt
        
        
          genug gute Gründe, eine Preisanpassung
        
        
          im zweistelligen Bereich vorzunehmen.
        
        
          Apropos Preis. Auch Verwalter ver-
        
        
          kennen oft, dass gute und rare Arbeitskräf-
        
        
          te wissen, was sie wert sind. Die Grund-
        
        
          aussage ist immer dieselbe: Qualität hat
        
        
          ihren Preis. Und diesen muss der Eigen-
        
        
          tümer zahlen. Basta!
        
        
          Ab dem 1. August 2018 gilt erstmals
        
        
          eine gesetzliche Erlaubnispflicht für
        
        
          Wohnimmobilienverwalter. Das ist ein
        
        
          weiterer Schritt hin zu einer möglichen
        
        
          Professionalisierung. Denn dass eine gute
        
        
          Sachkenntnis nicht immer der Fall ist, zei-
        
        
          gen die jährlich über 260.000 Verfahren
        
        
          zum Wohnungseigentums- und Wohn-
        
        
          raummietrecht vor deutschen Gerichten.
        
        
          Trend: Es drohen Gemein-
        
        
          schaften ohne Verwalter
        
        
          Ohne nötige Qualifikation und Sachkun-
        
        
          de verursacht fehlerhafte Verwaltung je-
        
        
          des Jahr Schäden in Höhe von rund 200
        
        
          Millionen Euro. Wird eine Gemeinschaft
        
        
          über längere Zeit hinweg schlecht verwal-
        
        
          tet, findet sich oft auch kein professioneller
        
        
          Verwalter mehr. Entweder sind Eigentü-
        
        
          mer nicht bereit, für das Aufarbeiten von
        
        
          Verwaltermängeln zu bezahlen, oder viele
        
        
          Verwaltungen sind bereits an ihrer Kapa-
        
        
          zitätsgrenze. Am Ende stehen diese Ge-
        
        
          meinschaften ohne Verwalter da.
        
        
          
            86
          
        
        
          
            %
          
        
        
          
            der Immobilienverwalter gehen
          
        
        
          
            laut vorigem DDIV-Branchenba-
          
        
        
          
            rometer davon aus, dass sie in
          
        
        
          
            Zukunft Schwierigkeiten haben
          
        
        
          
            werden, geeignetes Personal
          
        
        
          
            zu finden. Noch 2014 befürch-
          
        
        
          
            teten lediglich 62 Prozent der
          
        
        
          
            befragten Unternehmen einen
          
        
        
          
            Fachkräftemangel, was einem
          
        
        
          
            Zuwachs von über 20 Prozent-
          
        
        
          
            punkten entspricht.
          
        
        
          Die Vergütung ist die
        
        
          offensichtlichste Stell-
        
        
          schraube, wenn dem
        
        
          Fachkräftemangel
        
        
          begegnet werden soll.