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          FINANZIERUNG, INVESTMENT & ENTWICKLUNG
        
        
          I
        
        
          
            GEWERBEMAKLER
          
        
        
          Neue Nachdenklichkeit
        
        
          
            D
          
        
        
          ie Immobilienkonjunktur inDeutsch-
        
        
          land verliert weniger an Schwung,
        
        
          als Beobachter erwartet haben. Die
        
        
          großenMaklerhäuser rechnen damit, dass
        
        
          der Investmentumsatz in diesem Jahr auf
        
        
          hohem Niveau bleibt. JLL prognostiziert
        
        
          bei Gewerbeimmobilien einTransaktions-
        
        
          volumen von 55 Milliarden Euro, CBRE
        
        
          und Savills taxieren etwas vorsichtiger und
        
        
          rechnen mit gut 50 Milliarden Euro.
        
        
          Die Zahlen des ersten Quartals 2018
        
        
          stützen diesen Optimismus: Mit über
        
        
          zwölf Milliarden Euro erreichte das In-
        
        
          vestmentgeschäft bei Gewerbeimmobili-
        
        
          en in diesem Zeitraum fast haargenau das
        
        
          gleiche Volumen wie im Jahr zuvor. Für
        
        
          die Immobilienmakler heißt das, dass sie
        
        
          sich wohl erneut über ansehnliche Provi-
        
        
          sionszuflüsse freuen können.
        
        
          Selbst Top-Häuser halten sich über
        
        
          deren Höhe zumeist bedeckt. „Über
        
        
          Deutschland publizieren wir keine Ge-
        
        
          schäftszahlen“, sagt Marcus Lemli, Ge-
        
        
          schäftsführer von Savills Deutschland.
        
        
          CBRE gibt sich genauso zugeknöpft. Von
        
        
          JLL ist immerhin zu erfahren, dass der
        
        
          Bruttoumsatz inDeutschland von 2014 bis
        
        
          2017 von 115Millionen auf 238Millionen
        
        
          Euro mehr als verdoppelt wurde. Engel &
        
        
          Völkers schaffte es, den Bruttoumsatz im
        
        
          gleichen Zeitraum von 60 Millionen auf
        
        
          114 Millionen Euro hochzuschrauben.
        
        
          „Eigentlich müssten die Immobili-
        
        
          enmakler – angesichts voller Auftrags-
        
        
          bücher und einer noch im Boommodus
        
        
          pulsierenden Immobilienkonjunktur – in
        
        
          Jubellaune sein“, findet Thomas Beyerle,
        
        
          Geschäftsführer von Catella Property
        
        
          Valuation. Stattdessen mache sich Nach-
        
        
          denklichkeit breit. Eigentlich wundert
        
        
          ihn das nicht: Die Branche befinde sich
        
        
          in einemUmbruchprozess, die Herausfor-
        
        
          derungen für ihr Geschäftsmodell, insbe-
        
        
          sondere durch die Digitalisierung, seien
        
        
          immens, gibt er zu bedenken.
        
        
          Lemli sieht das ähnlich: „Teile des
        
        
          Transaktionsgeschäfts verlagern sichmehr
        
        
          und mehr auf digitale Plattformen.“ Auch
        
        
          wegen dieser Entwicklung wolle sich Sa-
        
        
          vills vom Investmentgeschehen unabhän-
        
        
          giger machen. „In einigen Ländern, wie
        
        
          Großbritannien und den USA, ist das
        
        
          Entwicklung des Transaktionsvolumens
        
        
          bei Gewerbeimmobilien 2013 – 2018
        
        
          (in Mrd. Euro)
        
        
          
            TRANSAKTIONSVOLUMEN
          
        
        
          Mrd. Euro
        
        
          
            2013
          
        
        
          
            2014
          
        
        
          
            2015
          
        
        
          
            2016
          
        
        
          
            2017
          
        
        
          
            2018
          
        
        
          
            *
          
        
        
          60
        
        
          50
        
        
          40
        
        
          30
        
        
          20
        
        
          *Prognose
        
        
          Quelle: JLL
        
        
          
            30,7
          
        
        
          
            39,8
          
        
        
          
            52,9
          
        
        
          
            55,1
          
        
        
          
            56,8
          
        
        
          
            55,0
          
        
        
          Die Lage ist auf hohem
        
        
          Niveau gut. Doch solche
        
        
          Trends verdecken die
        
        
          digitalen Herausforderungen
        
        
          für das Geschäftsmodell.