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          6.2018
        
        
          Die Digitalisierung wird die Anforderungen an Mitarbeiter in Immobilienunternehmen
        
        
          radikal verändern. Welche Kompetenzen zukünftig genau gefragt sind, zeichnet sich erst sehr
        
        
          schemenhaft ab. Aber es wird auch Bereiche geben, die gar nicht mehr benötigt werden.
        
        
          le nicht mehr gelacht! Nunmuss dringend
        
        
          damit begonnen werden, auch die immo-
        
        
          bilienbezogenen Unterstützungsprozesse
        
        
          mit digitalen Tools zu erneuern und di-
        
        
          gitale Plattformen zu bauen, um die un-
        
        
          ausweichlichen Entwicklungen proaktiv
        
        
          voranzutreiben und nicht zu Getriebenen
        
        
          zu werden. Für den Innovationsforscher
        
        
          und -berater ist das eine spannende Zeit.
        
        
          Für eine der tragenden Säulen der deut-
        
        
          schenWirtschaft stehen existenzielleWei-
        
        
          chenstellungen an.
        
        
          «
        
        
          Prof. Dr. Markus Thomzik, Gelsenkirchen/Bochum
        
        
          Foto: Halfpoint/shutterstock.com
        
        
          Nicht nur virtuelle Woh-
        
        
          nungsbesichtigungen,
        
        
          sondern auch Instand-
        
        
          haltungsprozesse können
        
        
          bereits heute mittels
        
        
          VR-Brillen unterstützt
        
        
          werden.
        
        
          sein wird, dass kaum ein Stein auf dem
        
        
          anderen bleibt? Die digitalen Systeme und
        
        
          ihre Kompetenzanforderungen werden
        
        
          sich nicht linear, sondern exponenziell
        
        
          weiterentwickeln. Tatsächlich fällt kein
        
        
          Gegenargument dafür ein, dass auch so
        
        
          mancher Teilprozess der Immobilien-
        
        
          wirtschaft über kurz oder lang zu den
        
        
          disruptiven Bereichen zählen könnte. Die
        
        
          Immobilienwirtschaft wird sich den Ver-
        
        
          änderungen einer Digitalisierung nicht
        
        
          verschließen können.
        
        
          Die unausweichlichen
        
        
          Entwicklungen müssen
        
        
          von der Branche proaktiv
        
        
          vorangetrieben werden
        
        
          Man kann also nur hoffen, dass aus
        
        
          einer bislang nur herbeibeschworenen
        
        
          Digitalisierungseuphorie in kurzer Zeit
        
        
          keine Dysphorie, eine ängstlich-bedrückte
        
        
          Gereiztheit, wird, wenn die „Digital Ele-
        
        
          phants“ wie Amazon mit Alexa-for-Busi-
        
        
          ness oder Alphabet/Google mit der Drei-
        
        
          Milliarden-Akquisition von „Nest Labs“
        
        
          das Tempo der digitalen Transformation
        
        
          dominieren, oder die „Digital Piranhas“,
        
        
          hungrige Start-ups mit für die Immobi-
        
        
          lienwirtschaft unvorstellbar großem Ven-
        
        
          ture Capital, von den etablierten Playern
        
        
          ein Stück der Märkte erobern werden.
        
        
          Zurzeit wird in vielen Segmenten der
        
        
          Immobilienwirtschaft und des Facility
        
        
          Managements noch hinter vorgehaltener
        
        
          Hand darüber gelacht, dass bald neue Ak-
        
        
          teure ihre klassischen Leistungen oder ihr
        
        
          Geschäftsmodell rund um die Immobilie
        
        
          in Frage stellen könnten. Es sei stets das
        
        
          Lachen der Halbtoten auf dem Weg zum
        
        
          Friedhof, an demman eine Disruption ab-
        
        
          lesen könne, brachte es einmal ein Insider
        
        
          aus dem Silicon Valley auf den Punkt. In
        
        
          der Automobilindustrie, den Banken oder
        
        
          Versicherungskonzernenwirdmittlerwei-