Immobilienwirtschaft 5/2018 - page 60

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TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE
I
ENERGIE UND IMMOBILIEN
Smart Building als die zukünftige Art zu
bauen, zu betreiben.
Welches sind Besucher-Zielgruppen der
„EM-Power“?
Pfränger:
Das sind in erster Linie die Be­
treiber jeglicher Gebäude, insbesondere
aus den energieintensiven Sparten, wie
Gewerbeimmobilien, Hotels, Kranken­
häuser und Pflegeeinrichtungen. Aber
auch die FacilityManager, die Energiever­
antwortlichen kommunaler Liegenschaf­
ten, Betriebsleiter und Energiemanager
von mittelständischen Produktions
betrieben.
Es gibt ein Konferenz-Programm?
Pfränger:
Für den fachlichen Austausch
sind halbtägige Energie-Kompakt-Foren
im Programm, am Mittwoch vormittags
beginnendmit gewerblichenWohngebäu­
den und Quartieren – nachmittags kom­
munale Liegenschaften und öffentliche
Gebäude. Weiterhin aus den Bereichen
Industrie und Produktion, effizienter
Energieversorgung imKrankenhaus- und
Pflegebereich sowie Lösungen und Pro­
jekte aus Hotel und Gastronomie.
Was sind die Haupttreiber der neuen
Energieversorgung?
Elsässer:
Ein großer Treiber ist die De­
zentralisierung der Energieversorgung.
Man sieht ja bereits überall, welch große
Schwierigkeiten Betreiber von Großkraft­
werkenmit diesemThema haben.Wir nut­
zen zunehmend neue Energieträger wie
Wind und Sonne, haben in dem Bereich
eine Kostensenkung gehabt, die niemand
vorhergesehen hat. Ein zunehmender
Treiber ist auch die Digitalisierung. Wir
sehen hier völlig neue Geschäftsmodelle
in der Zukunft.
Was beinhalten die?
Elsässer:
Die Kombination aus Dezentra­
lisierung, Digitalisierung und kostengüns­
tigen erneuerbaren Energien ermöglicht
Industrie- und Gewerbebetrieben und
der Immobilienwirtschaft, die Energie­
versorgung selbst zu organisieren und
wir es herausgelöst und im Jahr 2014 pa­
rallel zur „Intersolar“ eine eigene Spei­
chermesse, die „ees“, ins Leben gerufen.
Warum haben Sie das Thema Speicher
aus der „Intersolar“ herausgelöst?
Elsässer:
In der Zukunft geht es ummehr
als nur um Solarspeicher. Etwa darum,
Netze zu stabilisieren, Lastspitzen zu
kappen, unterbrechungsfreie Stromver­
sorgung zu gewährleisten und natürlich
um Elektromobilität.
Und wie hat sich die „ees“ entwickelt?
Elsässer:
Extrem stark. Es ist die größte
Energiespeichermesse in Europa, es gibt
250 Aussteller, und es geht nicht nur um
das Thema Batterien.
Sie haben zwei neue Messen initiiert,
etwa die „Power2Drive“. Warum?
Elsässer:
Etwa 1,6 Millionen Betreiber
von Solaranlagen fallen in Deutschland
in den nächsten Jahren aus der Vergütung
über das Erneuerbare-Energien-Gesetz
EEG heraus. Die müssen sich überlegen,
was sie dann mit dem von ihnen produ­
zierten Strom machen. Bei Immobilien
wird es einen Stromüberschuss geben.
Der kann in Speichersysteme gehen oder
in Elektromobilität. Die „Power2Drive“ ist
eine Messe für Ladeinfrastruktur, bei der
es imWesentlichen umdie Frage geht, wie
man den erneuerbaren Strom intelligent in
den Verkehrssektor bringen kann. Welche
Software gibt es hier, welche Hardware­
lösungen, welche Geschäftsmodelle?
Die vierte Veranstaltung, die Sie laun-
chen, ist die „EM-Power“. Herr Pfränger,
das ist doch wohl die Messe, bei der sich
Vertreter der Immobilienwirtschaft am
ehesten heimisch fühlen können …
Martin Pfränger:
Ja, Themen dieser
Messe sind Wohn- und Nicht-Wohnge­
bäude, aber auch Sonderimmobilien wie
Hotels oder Krankenhäuser. Es wird um
Quartierskonzepte, Energiemanagement,
Energiedienstleistungen, Kraft-Wärme-
Kopplung gehen.Wichtiges Stichwort hier
ist „Power to heat“, die Umwandlung von
Strom in Wärme entweder über Wärme­
pumpe oder direkt. Ebenso sind Nahwär­
mesysteme, effiziente Speicherung und
Verteilung von Energie im Bereich von
Gebäuden und Liegenschaften Thema.
Ist Contracting ein Thema?
Pfränger:
Ja, ein wichtiges. Dezentrale
und erneuerbare Eigenversorgung, Con­
tracting und Energiedienstleistungen
lösen die Grenzen zwischen Erzeuger
und Verbraucher auf. Prosumer sind also
gleichzeitig Energieproduzenten und -ver­
braucher. Dadurch entstehen auch neue
Geschäftsmodelle. Ein anderes großes
Thema ist Energiemanagement, hier steckt
viel Gebäudeautomation drin (CAFM,
TGA-Planung, Building Information
Modeling BIM). Außerdem Fotovoltaik,
Mieterstrommodelle und auch Software-
Themen. Und natürlich Smart Home,
ZUR PERSON
Markus Elsässer,
48, ist Gründer und Geschäftsführender
Gesellschafter der Solar Promotion
GmbH. Sie und ihre Tochtergesellschaf-
ten veranstalten weltweit Konferenzen
und Messen im Bereich erneuerbare
Energien, Energiespeicher, energieef-
fiziente Gebäude und Elektromobilität.
Markus Elsässer studierte Maschinen-
bau an der Universität Stuttgart und
gründete mehrere Unternehmen im
Bereich der erneuerbaren Energien.
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