Immobilienwirtschaft 5/2018 - page 34

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VERMARKTUNG & MANAGEMENT
I
BUILDING INFORMATION MODELING
übereinstimmen: Wurde die Steckdose
dort eingebaut, wo sie imPlan eingezeich-
net ist, oder hat einfach niemand die ver-
änderte Position in den Unterlagen korri-
giert? Und welche Auswirkungen hatten
Umbauten und Sanierungsmaßnahmen?
LITTLE, BIG, CLOSED ODER OPEN?
Hier
soll BIM Abhilfe schaffen. Aber BIM ist
nicht gleich BIM! Die Bandbreite dieser
Methode ist offenbar ebenso groß wie die
Erwartungen: Von Level 1 bis 3 oder 2D
bis 7D reicht sie vom reinen Arbeiten mit
3D-Planungsdaten bis zur Abbildung al-
ler Planungs-, Bau-, Projektmanagement-
und Verwaltungsprozesse.
Die derzeit vorherrschende Nutzung
von BIM als Insellösung steht jedoch in
krassem Widerspruch zu den Erforder-
nissen des Gebäudemanagements. Von
einem integrierten, mehrdimensionalen
Blick auf den gesamten Lebenszyklus
eines Gebäudes kann hier nicht die Rede
sein. Dass BIM die für die Bewirtschaf-
tung, Pflege, Wartung und Instandhaltung
erforderlichen Bauteilinformationen lie-
fert, ist somit noch weitestgehend Zu-
kunftsmusik. Erst ab Level 3 werden die-
se betriebsrelevanten Daten vorgehalten.
Experten nehmen allerdings an, dass sich
Level 2 auf dem Markt durchsetzen wird,
weil dadurch die entscheidenden Vorteile
bereits realisiert seien. Davon abgesehen
bringt die Anbindung des Betriebs umfas-
sende Herausforderungen mit sich. Es ist
notwendig, Standards dafür festzulegen,
welche Informationen in welcher Form
nach dem Bau weitergegeben werden
müssen. Dabei geht es nicht allein um
kompatible Datenformate; dies wirft auch
weitreichende Fragen zumVerhältnis zwi-
schen BIM und CAFM-Systemen auf …
DATEN ALS RESSOURCE
Mit Blick auf den
Bestand macht es aber ohnehin wenig
Sinn, vereinzelt Leuchtturmprojekte in
einer Form abzuwickeln, welche die Be-
A
n das Building Information Mode-
ling (BIM) sind hohe Erwartungen
geknüpft. Auch für den Gebäude­
betrieb und das Instandhaltungsmanage-
ment verspricht es eine verbesserte Da-
tengrundlage – durch Optimierung der
Informationsübergabe zwischen Bau und
Betrieb. Und die ist dringend erforderlich,
denn ein Gutteil der betriebsrelevanten
Daten (etwa Informationen zu Baustoffen
und technischenAnlagen) entsteht bereits
während der Planungs- und Erstellungs-
phase des Gebäudes. BeimÜbergang vom
Neubau in den Bestand gehen bisher viele
dieser Daten wieder verloren.
Planungsentscheidungen setzen je-
doch Kosten- und Gebäudekenntnisse
voraus. Um einen effizienten Gebäudebe-
trieb zu ermöglichen, muss das Gebäude-
management also all diese Lückenmit ho-
hem Aufwand schließen. Hinzu kommt,
dass die vorhandenen Informationen oft
über verschiedene Systeme und Excel-Listen verstreut sind und zum Teil sogar
nur analog vorliegen. Fraglich ist zudem,
ob diese Daten (noch) mit der Realität
Bringt BIM im Bestand!
Das Zauberwort heißt der-
zeit nicht Simsalabim, son-
dern BIM, und zwar nicht
nur beim Neubau. Auch das
Bestandsmanagement von
Facility- oder großen Property
Managern könnte hiervon
profitieren. Dafür bedarf es
jedoch durchgängiger digi-
taler Prozesse in einer inte-
grativen Systemlandschaft.
Quelle: CalCon Deutschland AG
Der digitale Prozess zur
Optimierung des strate-
gischen Instandhaltungs-
managements
Aktualisierung
auf-
grund der Instandset-
zungsmaßnahmen
Automatische Erstellung
von
Planungsvarianten
und Vorauswahl
Controlling/
Kostenverfolgung
Planung, Vergabe und Durchführung
Instandhaltungsmaßnahmen
Bestandserfassung
und
Bauzustandsbewertung
Grobbudgetplanung
für vorausgewählte
Maßnahmenpakete
Konkretisierung der Planung und
Freigabe
der objektorientierten Budgetierung
Reporting/
Berichtswesen
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