Immobilienwirtschaft 4/2018 - page 21

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4.2018
formen wider. So wurden über Zinsland
bei Investoren für bislang 39 Projekte (bis
Ende 2017) über 30 Millionen Euro ein-
gesammelt. 2018 soll das Volumen weiter
kräftig steigen. Andere Plattformen kön-
nenmit einer ähnlich starken Expansions-
dynamik glänzen: Branchenprimus Expo-
ro will sein Vermittlungsergebnis von 89
Millionen Euro im letzten auf 225 Milli-
onen Euro in diesem Jahr hochschrauben
und Bergfürst das von 14 Millionen Euro
auf 28 Millionen Euro.
WEB-MARKTPLÄTZE BREITER AUFSTELLEN
Umdas hoheWachstumstempo zu halten,
wollen sich die Web-Marktplätze breiter
aufstellen. Statt sich als Crowdfunding-
Plattform auf Kleinanleger zu fokussie-
ren, sollen auch verstärkt vermögende
Privat- und semi-institutionelle Anleger
wie Family Offices, kleine Pensionswerke
und Stiftungen als Investorengruppen
gewonnen werden. „Das Kleinanleger­
schutzgesetz sieht eine Beschränkung
der Investments von Privatanlegern
W
ährend etablierte Immobilien-
banken zunehmend um die Zu-
kunftsfähigkeit ihres Geschäfts-
modells bangen, stehen die Zeichen für
FinTechs, die sich auf die Immobilien
finanzierung spezialisiert haben, ungebro-
chen auf Expansionskurs. Die Euphorie
hat selbst der erste große Dämpfer, dass
zwei Projektgesellschaften eines über eine
digitale Investmentplattform mitfinan-
zierten Bauvorhabens Insolvenz anmel-
den mussten, kaum gebremst.
„Fast 300 Anleger dürftenwohl fast 1,3
Millionen Euro, die sie in 52 Berliner Mi-
kro-Apartments gesteckt haben, komplett
verlieren“, befürchtet Branchenbeobachter
Stefan Loipfinger. Er rechnet damit, dass
es in Zukunft weitere Pleiten geben wird.
Allerdings dürfte es noch eine Zeit lang
dauern, bis es dazu kommt. „Momentan
befindet sich der deutsche Immobilien-
markt noch im Boommodus“, stellt Loi-
pfinger fest.
Das spiegeln auch die Wachstums-
ziele großer Immobilien-Investmentplatt-
FinTechs: Noch herrscht Aufbruchstimmung
SUMMARY
»
Um das hohe Wachstumstempo zu halten, wollen sich die
Web-Marktplätze breiter aufstellen.
»
Statt nur Kleinanleger sollen auch
verstärkt vermögende
Privat- und semi-institutionelle Anleger
gewonnen werden.
»
Derzeit gibt es in Deutschland
rund 20 digitale Plattformen
im Immobiliensegment.
»
Marktbeobachter gehen davon aus, dass davon allenfalls drei bis vier langfristig übrig bleiben.
»
Auch etablierte Finanz-
häuser
und digitale Plattformen rücken zusammen.
»
Trotz der hohen Wachstumszahlen
bleibt das Segment auch langfristig ein Nischenmarkt.
Digitale Immobilien-Finanzie-
rungsplattformen sorgen für
Aufsehen, da sie mit beein-
druckenden Wachstumsraten
auftrumpfen. Als Crowdfun-
ding-Investmentforen gestar-
tet, erweitern sie mehr und
mehr ihren Investmentfokus.
Branchenbeobachter erwar-
ten eine Konsolidierung.
»
Foto: whiteMocca/shutterstock.com
Auf Immobilienfinanzierung
spezialisierte FinTechs sind
auf Expansionskurs.
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