Immobilienwirtschaft 3/2018 - page 57

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2017 erleichterten Mieterstrommodellen
(MieterStromG) sowie durch die derzeit
geltende Fassung der Energieeinsparver-
ordnung (EnEV) wird sich dieser Trend
verstärken.
Zum anderen treibt die Digitalisie-
rung eine Entwicklung voran, in der die
Messdienstleister nicht mehr vorkom-
men müssten, von der sie aber profitie-
ren könnten. Das Smart Meter Rollout,
wenn vorerst auch nur für Verbraucher ab
6.000 kWh jährlich vorgesehen, wird im
Strombereich dafür sorgen, dass die Ver-
brauchsdaten digitalisiert werden. Damit
könnten die Daten aber auch von anderen
Dienstleistern außerhalb der Immobilien-
oder Energiebranche verwaltet werden.
Interessiert an solchen Modellen ist
D
er Angriff auf die Messdienstleister
erfolgt auf zwei Wegen. Zum einen
werden ihre Dienste schlicht über-
flüssig, wenn in einem Gebäude so wenig
Energie verbraucht wird, dass eine se-
parate Erfassung und Abrechnung nicht
lohnend ist. Dies ist bei Passiv- oder Son-
nenhäusern der Fall. Eines davon wurde
kürzlich von der Cottbuser eG Wohnen
errichtet. Die Wohnungen werden für
10,50 Euro je Quadratmeter vermietet –
inklusive Wärme und Strom. Bezug und
die nötige Gesamtabrechnung regelt die
Genossenschaft mit eigener Messdienst-
tochter, so der Vorstandsvorsitzende Uwe
Emmerling. Bundesweit gibt es schon
viele Beispiele, wo solch eine Warm- und
Stromflatrate funktioniert. Mit den seit
Messdienstleister müssen sich neu erfinden
SUMMARY
»
Messdienstleister sehen auch in naher Zukunft ihr
Kerngeschäft ungefährdet
.
»
Auf die
Digitalisierung
sind sie gut vorbereitet.
»
Das Smart Meter Rollout
können sie nutzen – ebenso wie andere Anbieter, die sich neu am Markt etablieren.
»
Die Untersuchung des Bundes-
kartellamts
und die empfohlenen Maßnahmen werden von ihnen begrüßt – auch weil ein Großteil davon schon heute Realität ist.
Jahrzehntelang waren sie aus
der Welt der Immobilien
verwaltung nicht wegzu­
denken: die Messdienst­
leister. Doch manche ihrer
Dienstleistungen werden
schon in naher Zukunft kaum
mehr gebraucht. Die Mess­
dienste haben dennoch keine
Angst ums Überleben.
Grafik: Minol
Möglichkeiten smart ver-
netzter Energieverbraucher,
die von den Messdienst-
leistern ausgelesen und
gesteuert werden könnten
»
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