Immobilienwirtschaft 3/2018 - page 64

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PERSONAL & KARRIERE
I
WAR FOR TALENTS
insbesondere aus denGenerationen Y und
Z – also die zwischen 1980 und 2010 ge-
borenen Jahrgänge –, attraktiv?
Fest steht: Ein ganzheitliches, aber
gleichzeitig flexibles Arbeitsplatzkonzept
ist essentiell, um sich als interessanter Ar-
beitgeber zu positionieren. Von der Wahl
des Standorts über die Büroanordnungen
bis hin zu Organisationsprozessen – die
Bedürfnisse sind dabei von Unterneh-
men zu Unternehmen, von Abteilung zu
Abteilung und sogar von Mitarbeiter zu
Mitarbeiter verschieden. Trotz aller Un-
terschiede lassen sich jedoch verschiedene
Faktoren identifizieren, die bei der jun-
gen Generation einen hohen Stellenwert
genießen. Gefragt ist zum Beispiel eine
möglichst umfangreiche Infrastruktur in
direkter Nähe zum Büro. Dazu gehören
die gute Erreichbarkeit mit öffentlichen
Verkehrsmitteln, ein Stellplatz für den
Dienstwagen und Fahrradparkplätze, aber
auch Essens-, Dienstleistungs- und Ein-
kaufsangebote in der näherenUmgebung.
W
eiche Faktoren gewinnen bei der
Wahl des Arbeitsplatzes zuneh-
mend Einfluss auf die Entschei-
dungsfindung der Bewerber. Wie ist der
erste Eindruck vom Chef und den Kolle-
gen? Und vor allem: Welche Vorteile und
Annehmlichkeiten bietet der potenzielle
Job? Das fängt bei ganz praktischen Din-
gen wie einem Schreibtisch an und endet
in unternehmensphilosophischen Fragen.
DREI MILLIONEN FACHKRÄFTE FEHLEN
Laut
einer Betriebsbefragung des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung gab
es imdrittenQuartal 2017 inDeutschland
rund 1,1 Millionen offene Stellen auf dem
Arbeitsmarkt – rund 174.000 mehr als
im entsprechenden Vorjahresquartal. Als
Hauptgrund für die unbesetzten Stellen
geben die Unternehmen die mangelnde
Anzahl an Bewerbern an. Und die wird
in Zukunft weiter schrumpfen: Bis zum
Jahr 2030 wird die Zahl der Erwerbsper-
sonen um2,9Millionen auf 40,8Millionen
sinken, prognostiziert das Bundesministe-
rium für Arbeit und Soziales. Der Grund:
Geburtenstarke Jahrgänge scheiden aus
dem Erwerbsleben aus. Das Wirtschafts-
forschungsinstitut Prognos rechnet laut
einer Studie aus dem Sommer 2017 dem-
entsprechend mit einer Lücke von etwa
drei Millionen Fachkräften für das Jahr
2030 und von rund 3,3 Millionen im Jahr
2040 – und das trotz der Ungewissheit
über die Auswirkungen der zunehmenden
Digitalisierung der Arbeitswelt.
Neben politischen Initiativen zur Be-
kämpfung des Fachkräftemangels sind die
Unternehmen zunächst einmal selbst ge-
fragt, um sich imWettbewerb um die bes­
ten Arbeitnehmer zu behaupten. Um im
„War for Talents“ erfolgreich zu sein, müs-
sen sich Unternehmen mit den Bedürf-
nissen und Anforderungen potenzieller
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
genau auseinandersetzen. Dochwas genau
macht ein Unternehmen für Fachkräfte,
Unternehmen müssen sich
interessant machen
Bekanntlich wird es für Un-
ternehmen immer schwerer,
Mitarbeiter zu finden. Der
qualifizierte Arbeitnehmer
von heute wird meist von
mehreren Firmen umwor-
ben. Das Resultat: Klassische
Entscheidungskriterien wie
Gehalt oder Firmenwagen
verlieren an Bedeutung.
Immobilienfirmen sollten auf
das richtige Arbeitsplatzkon-
zept setzen, um im „War for
Talents“ zu bestehen.
Norman Kustos
ist Gründer und
Geschäftsführer
der Neotares
Consult GmbH,
Frankfurt.
AUTOR
Neue Arbeitsplätze müssen
individueller, flexibler und
auf die Generationen Y und
Z zugeschnitten sein.
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