Immobilienwirtschaft 10/2017 - page 50

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EXPO REAL
2017
I
FONDS & PROJEKTENTWICKLUNG
auch das Property Management. Für den
Entwickler hat diese Vorgehensweise ei­
nen großen Vorteil. Fonds haben übli­
cherweise eine Laufzeit von fünf bis 15
Jahren. Über diesen Zeitraum generieren
die Fonds – je nach Leistungsumfang –
Gebühreneinnahmen für den Developer.
FONDS MIT BESTANDSIMMOBILIEN
In der
Praxis legen Projektentwickler nicht nur
Fonds mit selbst entwickelten Neubau­
objekten auf, sondern teilweise auch
Fonds mit Bestandsimmobilien. Wie
kommt es dazu? Viele Projektentwickler
prüfen bei ihrer Geschäftstätigkeit zahl­
reiche Immobilien. Ein Teil davon kommt
für Refurbishments infrage, beispielsweise
weil sie erheblichen Instandhaltungsstau
aufweisen. Andere kommen jedoch für
eine Weiterentwicklung aufgrund beste­
hender Mietverträge erst nach fünf bis
sieben Jahren in Betracht. Für Projektent­
wickler ist hier die Kapitalbindung häufig
zu lang. Solche Immobilien eignen sich
aber für einen bestandhaltenden Fonds.
Der Schritt vom klassischen Immobi­
lienentwickler zum Fondsanbieter bringt
allerdings eine größere Hürde mit sich:
Das Fondsgeschäft ist in Deutschland
E
ine zyklische Branche macht es einem
Unternehmen nicht einfach. So man­
cher Projektentwickler sehnt sich
nach einem stetigen, planbaren Geschäft.
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass
Projektentwickler nach Wegen suchen,
auch in Jahren, in denen das Kerngeschäft
schwächer ist, stabile Umsätze zumachen.
Aktuell sind die Rahmenbedingungen da­
für sehr günstig.
Welche neuen Wege gehen Develo
per? Ein Teil der Unternehmen plant den
Einstieg in das deutlich langfristigere
Fondsgeschäft oder hat diesen bereits
vollzogen. Projektentwicklung ist per se
ein Geschäft mit vergleichsweise kurzen
Umschlagzeiten. In der Regel wird eine
Immobilie gebaut, um sie an einen lang­
fristigen Investor – beispielsweise an ein
Versorgungswerk oder Family Office –
zu verkaufen. Diese vergeben häufig das
Asset Management an andere Dienstleis
ter. Für den Entwickler endet die Wert­
schöpfung hier. Einige Projektentwickler
verkaufen nicht mehr an einen Investor,
sondern legen selbst Fonds auf und ver­
kaufen die fertigen Immobilien an diese.
Für den Fonds übernehmen sie dann das
Asset Management und gegebenenfalls
Auf zu neuen Ufern
Die Nachfrage nach Immobi-
lien ist hoch, das verfügbare
Angebot dagegen knapp.
Dieses Marktumfeld bietet für
Projektentwickler Chancen.
Sie verkaufen ihre Immo-
bilien nicht mehr an Dritte,
sondern legen verstärkt eige-
ne Fonds auf. Um den Schritt
zum Fondsanbieter zu gehen,
ist die Kooperation mit einer
Service-Kapitalverwaltungs-
gesellschaft (KVG) hilfreich.
Foto: panthermedia; HANSAINVEST
Donnerstag, 5. Oktober 2017,
14:00 – 14:50 Uhr
Expo Real Forum, Halle A2, Stand 540
KVG für Immobilienfonds:
Sind regu-
lierte AIF die Weißmacher der Branche?
Teilnehmer:
Robert List (Asuco Fonds
GmbH), Marc Drießen (Hansainvest),
Stefan Klaile (Xolaris Service Kapital-
verwaltungs AG), Michael Schneider
(Intreal)
EXPO-DISKUSSION
Developer suchen nach Wegen, um auch in
Jahren, in denen das Kerngeschäft schwächer
ist, stabile Umsätze zu machen. Viele entde-
cken das Fondsgeschäft für sich.
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