Immobilienwirtschaft 10/2017 - page 45

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0.2017
SUMMARY
»
Die gewichtete
durchschnittliche Spitzenrendite für
alle europäischen Märkte
ist zur Jahresmitte 2017 um fünf Basispunkte
auf 4,17 Prozent zurückgegangen.
»
Die Zins-Aussichten
könnten sich im
laufenden Jahr 2017 allmählich ändern, Investoren sollten also die Chance
nutzen, ihre Portfolios anzupassen.
»
Ein weicher oder langer Brexit
ist
für vorsichtige Investoren eher vereinbar mit dem niedrigen Zinsumfeld.
Auf den europäischen Märkten
bestehen weiterhin interessante
Investmentmöglichkeiten:
Büroflächen und Einkaufsstra-
ßen in DTU+E-reichen Lagen:
(reich an Demografie, Technolo-
gie, Urbanisierung und Ecology):
Investoren, die auf defensive
Strategien fokussiert sind, sollten
sich auf zentral gelegene Büro-Teil-
märkte und Einzelhandelsimmobi-
lien in Einkaufsstraßen von Städten
wie Paris, Kopenhagen-Malmö,
Amsterdam und Frankfurt konzen-
trieren. Auch Einkaufsstraßen der
wohlhabenden Vorstädte dieser
Hochburgen sollten in Erwägung
gezogen werden.
Dominante Einkaufszentren:
Nachdem qualitativ hochwertige
Einzelhandelsimmobilien immer
schwerer zu bekommen sind,
sollten Core-Plus-Strategien mit-
telgroße städtische oder lokal do-
minante Einkaufsdestinationen ins
Visier nehmen, die noch Potenzial
für Asset-Management-Initiativen
bieten (insbesondere in Frankreich,
Spanien und Polen) und die ein
gutes Zukunftspotenzial haben.
Urbane Logistikzentren und
Logistik-Knotenpunkte:
Trotz
der schnellen Renditekompres-
sion bietet der Logistik-Sektor in
Kontinentaleuropa immer noch
attraktive laufende Renditen.
In Anbetracht einer weiterhin
zunehmenden Nachfrage nach ur-
banen Logistikzentren könnte eine
zweigleisige Strategie gefahren
werden, mit Investitionen in
Logistikimmobilien an dominanten
außerstädtischen Knotenpunkten.
Dies könnte sowohl für eine Core-
Plus-Strategie passen, wenn man
vorwiegend ertragsgenerierende
Immobilien ins Visier nimmt,
als auch für eine Value-Add- bis
opportunistische Strategie, wenn
man mehr Projektentwicklungen
hinzunimmt.
„Lifestyle”-Wohnimmobilien:
Als Strategie bietet sich zur Erlan-
gung einer Core-Immobilie an, das
betreffende Objekt zu sanieren
(Refurbish-to-Core) oder in vorver-
mietete Core-Immobilien-Projekte
zu investieren (Pre-leased-build-
to-Core), zur Schaffung qualitativ
hochwertiger, Lifestyle-bezogener
Wohnkonzepte. Potenzial gibt es in
Paris, München, Hamburg, Berlin,
Amsterdam, Mailand und Madrid.
Mezzanine- und Gesamtdarle-
hen:
Die Bankenregulierung hat
zu einem Rückzug traditioneller
Kreditgeber aus der Projekt-
Finanzierung geführt. Dies wird
weiterhin Gelegenheiten für
nicht-traditionelle Immobilien-Kre-
ditgeber schaffen, die Geldgebern
sowohl Mezzanine-Darlehen mit
einem höheren Beleihungswert als
auch Gesamtdarlehen gewähren
können. Deutschland, Belgien,
die Niederlande und Luxemburg
bieten die besten Chancen.
Stadterneuerung via Build-to-
Core-Büroimmobilien:
Zu den er-
tragsstärksten Strategien zählt die
Vorfinanzierung von Büroimmobi-
lien, in den stärksten Teilmärkten
von Frankreich und Deutschland.
Wohnbau-Projektentwick-
lungen:
Wohnbau-Projektentwick-
lungen bieten sich vor allem in
den Niederlanden und in Deutsch-
land an, da dort die Mieten wohl
weiter steigen werden. Investoren
sollten jedoch jegliches Planungs­
risiko meiden.
INVESTMENTS
Europäischer Immobilienmarkt
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