Immobilienwirtschaft 10/2017 - page 47

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0.2017
erwartungsland und Rohbauland bundes-
weit um61 Prozent gestiegen, allein in den
zwölf Monaten des Jahres 2016 war ein
Anstieg um 43 Prozent zu verzeichnen.
2016 wurden in Deutschland rund 11.600
Kaufverträge für Bauerwartungsland und
Rohbauland geschlossen – 20 Prozent
mehr als im Jahr zuvor, Geldumsatz: fast
2,5 Milliarden Euro und damit 51 Prozent
mehr als 2015.
200 MILLIONEN FÜR GRUNDSTÜCKE
In den
nächsten fünf Jahren stehen der Unter-
nehmensgruppe eine Milliarde Euro für
Neubauten zur Verfügung. 4.900 Woh-
nungen, 3.800 davon Mietwohnungen,
zum Großteil gefördert, sollen gebaut
werden. „Aber: Ohne Grundstücke geht
dies nun einmal nicht“, so Reimund Ka-
leve, Fachbereichsleiter Akquisition und
Projektentwicklung. „Die Akquisition von
Grundstücken steht daher im Fokus. Bis
2022 hat unser Konzern dafür mehr als
200 Millionen eingeplant.“
Davon hat das Unternehmen bis dato
bereits 85MillionenEuro für Flächen inve-
stiert. Außerdem sei angedacht, auch um
fertig geplante Immobilienprojektemitzu-
bieten. „Kommunen, die anspruchsvolle
Projekte mit noch zu schaffendem Bau-
recht angehen möchten, gehören auch zu
unserer Zielgruppe“, erläutert Klarmann.
„Da können wir die ganze thematische
Bandbreite und Kompetenz unseres Kon-
zerns ausspielen – sei es als Bestandshal-
ter von über 60.000 Wohnungen oder als
vielfältig agierender Stadtentwickler.“
P
eter Klarmann ist Prokurist und Be-
reichsleiter der Unternehmensgruppe
Nassauische Heimstätte/Wohnstadt.
„Bauland ist in den letzten Jahren zur ab-
soluten Mangelware geworden – beson-
ders inMetropolregionen wie demRhein-
Main-Gebiet“, konstatiert er. Mit seinem
35-köpfigen Team ist er verantwortlich
für Akquisition, Projektentwicklung
und Vertrieb des siebtgrößten deutschen
Wohnungsunternehmens. „Wir benöti-
gen dringend Flächen, um Neubau-Akti-
vitäten voranzutreiben – in den Zentren,
aber auch im Umland. Ebenso sind wir
kontinuierlich auf der Suche nach Bau-
partnern und institutionellen Investoren,
für die der Wohnungsmarkt eine Option
mit konstanter Rendite darstellt.“
WENIG GRUNDSTÜCKE, HOHE PREISE
Der
Konzern mit Sitz in Frankfurt und Kas-
sel ist – wie derzeit viele Wohnungs­
gesellschaften in Deutschland – mit einer
besonderen Situation konfrontiert: Das
Angebot an baureifen Grundstücken ist
knapp, der Transaktionsmarkt im Be-
reich Bauerwartungs- und Rohbauland
ist in den vergangenen Jahren durchaus
als turbulent zu bezeichnen. Als Folge sind
die Preissteigerungen in stadtnahen Lagen
enorm– auch bedingt durch die steigende
Zahl kapitalstarker nationaler und inter-
nationaler Entwickler und Investoren.
Derartige Szenarien belegt auch
die Ende August erschienene GEWOS-
Immobilienmarktanalyse IMA, die als
einzige flächendeckende Studie auf der
Erfassung tatsächlicher Verkäufe beruht:
Danach sind seit 2010 die Preise für Bau-
Druck im Neubausektor
Der Mangel an finanzier-
baren baureifen Flächen in
Ballungsgebieten hält an.
Eine Kapitalaufstockung
stärkt die Wettbewerbsfä-
higkeit der Naussauischen
Heimstätte/Wohnstadt in
einem überhitzten Markt.
Foto: Marc Strohfeldt
«
Heike D. Schmitt, Wiesbaden
60.000 Mietwohnungen in
140 Städten und Gemeinden
Die Unternehmensgruppe Nassauische
Heimstätte/Wohnstadt sitzt in Frankfurt
am Main und Kassel. Sie bietet seit 95
Jahren umfassende Dienstleistungen
in den Bereichen Wohnen, Bauen und
Entwickeln. Rund 720 Mitarbeiter sind
dort beschäftigt. Mit rund 60.000 Miet-
wohnungen in 140 Städten und Ge-
meinden gehört sie zu den führenden
deutschen Wohnungsunternehmen.
Bis 2022 sind Investitionen von rund
1,5 Milliarden Euro in den Neubau von
Wohnungen und den Bestand geplant.
UNTERNEHMENSFAKTEN
Unter „NH ProjektStadt“ werden nachhaltige
Stadt- und Projektentwicklungen durchgeführt.
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