Immobilienwirtschaft 10/2017 - page 48

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EXPO REAL
2017
I
WOHNIMMOBILIENMARKT
könnte man auf die Idee kommen, statt
der Bestandsobjekte einfach die Bestands-
halter, also dieWettbewerbsunternehmen,
aufzukaufen. Doch auch das ist kaumnoch
realistisch, schließlich ist der Markt wei-
testgehend konsolidiert. Höchstens klei-
nere, regional fokussierte Marktteilneh-
mer könnten noch übernommen werden.
FOKUSSIERUNG AUF ENTWICKLUNGEN
Statt-
dessen werden die Immobilien-AGs ihre
Geschäftsstrategie ausweiten und entspre-
chende Kompetenzen in ihr Unternehmen
integrieren müssen. Konkret bedeutet
dies, dass sie sich ein zweites Standbein
schaffen und sich wieder demNeubauseg-
ment zuwenden müssen, wie es bereits in
der Vergangenheit der Fall war. Dabei geht
D
ie Aktiengesellschaften sind ihren
Aktionären gegenüber zum Wachs-
tum verpflichtet. Der niedrige Zins-
satz und die günstigen Finanzierungskon-
ditionen bieten ihnen genügend Potenzi-
ale: Schließlich erhalten sie durch ihren
Zugang zum Kapital ein Alleinstellungs-
merkmal gegenüber den kleinerenMitbe-
werbern. Mittelständler oder Versicherer
finanzieren heutzutage teils vollständig
mit Eigenkapital, um ihr Geld anzule-
gen, und können deshalb nicht von der
Hebelwirkung der Fremdfinanzierung
profitieren.
Aber was nützt den AGs dieses Allein-
stellungsmerkmal, wenn sie schlichtweg
keine Bestandsobjekte mehr zu vertret-
baren Preisen ankaufen können? Gewiss
Die Zeit der ausgedehnten
Einkaufstouren ist vorbei
Große Wohnportfolios zu-
kaufen? Das war einmal. Die
ausgedehnten Einkaufstou-
ren, die für die Immobilien-
AGs bis vor einigen Jahren
üblich waren, sind heutzuta-
ge nicht mehr möglich. Die
anhaltende Angebotsknapp-
heit erfordert ein Umdenken.
Die Unternehmen müssen
über kurz oder lang wieder in
den Neubau einsteigen.
Foto: Romolo Tavani/shutterstock.com
Donnerstag, 5. Oktober 2017,
16:00 – 16:50 Uhr
Expo Real Forum, Halle A2, Stand 540
Wohnimmobilienmarkt
Bau, Bestand, Blase: Bestand versus
Neubau, freifinanzierter oder geför-
derter Wohnungsbau, Höhe der Mieten
EXPO-DISKUSSION
500 Wohnungen hier, 2.000
dort – früher ließ sich der Ein-
kaufswagen von Immobilien-
AGs leicht füllen. Das hat sich
inzwischen geändert.
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