Immobilienwirtschaft 10/2017 - page 44

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EXPO REAL
2017
I
EUROPÄISCHER IMMOBILIENMARKT
sich die Immobilien-Renditen mittelfris
tig (2020 bis 2021) stabilisieren und all-
mählich wieder steigen, sobald auch die
Renditen für Staatsanleihen steigen.
INVESTITIONS-EMPFEHLUNGEN
Zweifellos
bestehen weiterhin eine Reihe interes-
santer Investment-Gelegenheiten auf den
europäischen Immobilienmärkten (siehe
Kasten). Investoren sollten sich auch die
derzeitige Liquiditäts-Situation zum Ver-
kauf von Immobilien zunutze machen,
die kein langfristiges Potenzial aufwei-
sen. Die Zins-Aussichten könnten sich im
laufenden Jahr 2017 allmählich ändern,
Investoren sollten also die Chance nutzen,
ihre Portfolios anzupassen.
UNSICHERHEIT IN GROSSBRITANNIEN
In
Großbritannien hat die Konservative
Partei eine Koalitions-Regierung mit der
nordirischen Democratic Unionist Party
(DUP) gebildet, die die bisherige „Hard-
Brexit“-Haltung der Konservativen nicht
eindeutig unterstützt. Beispielsweise
möchte die DUP, obwohl sie für den Brexit
ist, eine harte Grenze zur Republik Irland
auf jeden Fall vermeiden.
Während ein harter Brexit, bei dem
mit der EU keine Einigkeit erzielt
E
in weiterhin starker Wettbewerb um
die besten Objekte dominiert die
Märkte, gleichzeitig sind die Rendi-
ten weiter im Sinkflug. Die gewichtete
durchschnittliche Spitzenrendite für alle
europäischen Märkte ist zur Jahresmitte
2017 um fünf Basispunkte auf 4,17 Pro-
zent zurückgegangen.
RENDITEN WEITER IM SINKFLUG
Der stärk-
ste Renditenrückgang war auf dem Logi-
s
tiksektor zu verzeichnen, der Büro- und
Einzelhandels-Immobilienmarkt bilan-
zierte lediglich moderate Rückgänge. Im
Büroflächensektor sind die Renditen in
Amsterdam und Mailand um 25 Basis-
punkte gesunken (auf 4,00 beziehungswei-
se 3,95 Prozent). Die Spitzenrenditen für
Büroflächen in Paris und Berlin liegen nun
bei drei Prozent und in Frankfurt bei 3,5
Prozent und nähern sich in immer mehr
Märkten einem historischen Tief.
Im Einzelhandels-Sektor notierten
lediglich Einkaufszentren in Stockholm
einen Rückgang um 25 Basispunkte (auf
4,00 Prozent). Alle anderen Märkte blie-
ben stabil. In den nächsten Jahren ist mit
einem weiteren, allerdings entschleu-
nigten Sinken der Immobilien-Renditen
zu rechnen. Es steht zu erwarten, dass
Europa und der Brexit: Deutschland ist
wichtigster Treiber bei Investments
Deutschland hat Großbri-
tannien als wichtigsten
Treiber von Investments in
Europa überholt. Allerdings
ist ein Wiederaufleben der
Investitions-Tätigkeit in Groß-
britannien zu beobachten.
Dynamisiert wird sie durch
internationales Kapital, das
von dem schwachen Pfund
und mehr verkaufswilligen
Verkäufern angezogen wird.
»
Foto: AlexLMX/shutterstock.com
Der Brexit bringt die
Situation auf den
Immobilienmärkten
in Deutschland und
ganz Europa durch-
einander.
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