Immobilienwirtschaft 10/2017 - page 56

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EXPO REAL
2017
I
GESUNDHEITS- UND SENIORENIMMOBILIEN
wirkung auf Immobilien kann nicht
allgemeingültig gemessen werden, aller-
dings nehmen die Ansprüche bezüglich
Faktoren wie Lage oder Qualität von
Pflege- und Gesundheitseinrichtungen
zu. Das Beibehalten des individuellen
Lebensstils wird auch im fortgeschritte-
nen Alter ein Thema bleiben, sodass die
gute Erreichbarkeit von Immobilien und
ein Spielraum für die Individualisierung
des Wohnraums in Zukunft Einfluss auf
die Gestaltung von Senioren- und Pflege­
immobilien haben werden.
INVESTOREN ENTDECKEN DEN MARKT
Bis-
lang befindet sich der Markt für Senioren-
und Pflegeimmobilien im europäischen
Raum – verglichen mit Nordamerika,
Japan oder Südafrika – noch in der Start-
phase. Besonders im Vergleich zu den
USA sind die Investitionen und Trans-
aktionen bislang gering. Jedoch lässt sich
ein eindeutiges Wachstum in den letzten
fünf Jahren verzeichnen. Die in den letzten
beiden Jahren in Deutschland aufgelegten
Healthcare Fonds mit einemZielvolumen
von 1,3 Milliarden Euro zielen auf eine
breite sektorale und regionale Diversifi-
zierung mit Schwerpunkt Deutschland
ab, um die grundsätzliche Bandbreite des
Gesundheitssektors abdecken zu können.
Als Zielobjekte werden Pflegeheime, Kli-
niken, Ärztehäuser, Spas, Fitness- und
Gesundheitszentren, aber auch Büro- und
D
er demografische Wandel gerät im-
mer öfter in den Fokus von Politik
und Kapitalmärkten. Allerdings sind
etliche in der Vergangenheit eindimen-
sional definierte und oftmals linear fort-
geschriebene Prognosen überholt. Die
Gleichung „Alternde Gesellschaft“ gleich
„Steigende Nachfrage nach Healthcare“
ist deshalb bedeutend zu kurz gegriffen.
BEGRIFFSDEFINITION: ZWEI SÄULEN
Allein
bei der Begriffsdefinition scheinen sich
zwei Säulen herauszukristallisieren: Auf
der einen Seite das „Senior Housing“ (Se-
niorenimmobilien), auf der anderen Seite
das Segment „Healthcare-Immobilien“
(Gesundheitsimmobilien). Sie definieren
die Extrempunkte eines Spektrums inner-
halb des Marktes der so genannten Sozial-
immobilien. Dochwo verläuft die Grenze?
Eine eindeutige Trennung ist nicht immer
möglich, da die Formen ineinander ver-
laufen können – ein untrügliches Zeichen,
dass sich der Markt noch nicht struktu-
rell gefunden oder klare Marktprofile, ge-
schweige denn Standards, entwickelt hat.
Gesundheitsimmobilien zeichnen sich
insbesondere durch die zum Pflegeperso-
nal zusätzliche Präsenz von Ärzten und
einen anderen rechtlichen Rahmen aus.
Zudem gehören bei Gesundheitsimmo-
bilien nicht nur Senioren zur Zielgruppe,
sondern auch alle anderen Altersklassen
mit gesundheitlichen Schwierigkeiten.
Dennoch bilden Senioren die größte und
am schnellsten wachsende Gruppe. Doch
das Verhaltensfenster der „Silver Surfer“
öffnet sich aktuell weit und gebiert ein
Spektrum an Immobilien, welches von
der barrierearmen Stadtwohnung bis hin
zur Seniorenresidenz reicht. So positiv
dieses Segment daherkommt, so negativ
zeigt sich das andere Ende des Spektrums
an Seniorenimmobilien. Gemeint ist hier
das – oftmals stigmatisierte – Pflegeheim.
Der Healthcare-Sektor befindet sich
aktuell im Wandel. Die konkrete Aus-
Der Schub der Investoren
Wenn sich Kapitalinvestoren
intensiv mit einem Marktseg-
ment befassen, sind die Er-
wartungshaltungen hoch. Das
gilt in den letzten Monaten
für das Segment Healthcare.
Viele Schlagzeilen, einige
Transaktionen, wenige Markt-
zahlen und ein Sammelsu-
rium an Begriffen. Die erste
Hürde lauert bereits bei der
vermeintlich einfachen Frage:
Healthcare: Was verbirgt sich
dahinter?
Donnerstag, 5. Oktober 2017,
10:00 – 10:50 Uhr
Special Real Estate Forum, Halle C2,
Stand 530
Pflegeimmobilien
Mehr Chancen oder mehr Risiken? Die
Besonderheiten der Assetklasse
EXPO-DISKUSSION
Milliarden Euro beträgt das
Zielvolumen der in den
letzten beiden Jahren in
Deutschland aufgelegten
Healthcare Fonds.
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