Immobilienwirtschaft 10/2017 - page 60

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EXPO REAL
2017
I
DIGITALE TRANSFORMATION
können. Bisher erarbeitete strategische
Formulierungen, Unternehmenskultur,
digitale Außen- und Innenwahrnehmung
sowie Wertschöpfung und Qualität digi-
taler Lösungen sollten ebenfalls mit ein-
fließen.
Wie bei einer guten Forschungsarbeit
sollten 70 bis 80 Prozent der Zeit nicht
in „strategische“ Formulierung, sondern
in die Vorbereitung beziehungsweise die
Forschung investiert werden, sodass bei
ausreichender Datenlage und fundierter
Untersuchung eine informierte Strategie
entstehen kann. Hier passiert in der Praxis
meist schon der erste Fehler, der zu un-
klaren Zielen, unpassender Strategie und
mangelhafter Ausführung führt.
SCHRITT 2: VORLÄUFIGE ZIELSETZUNG
Das
„Reference Model for Continuous Digital
Transformation“ legt vor allem Wert auf
konstantes Lernen und iteratives Optimie-
ren der einzelnenModellparameter, somit
auch der unternehmenseigenen Ziele.
Hier ist jedoch besonders zu beachten,
dass Unternehmen präzise formulierte
Ziele definieren, die sich allen Stakehol-
dern kommunizieren lassen. Erst eine
D
er Leitfaden will erreichen, dass Ihr
Unternehmen nicht an der digitalen
Transformation scheitert.
SCHRITT 1: ANALYSE DES STATUS QUO
Di-
gitale Reife oder auch „Digital Maturity“
sind oftmals Begriffe, die amAnfang eines
digitalen Transformationsprozesses ins
Spiel gebracht werden. Nicht selten wird
diese Metrik zu eng gefasst und nur ein-
malig betrachtet, wobei sie konstant erho-
benwerden sollte, umFortschrittemessen
zu können.
Die Bestimmung der digitalen Reife
sollte in eine weitgefächerte und kon-
tinuierliche Analyse eingebettet sein.
So müssen repetitive, kostenintensive
und dysfunktionale prozessuale Aspekte
betrachtet sowie Ziele und zukunftsge-
wandte Ideen analysiert werden, umdiese
miteinander zu verknüpfen. Auch reicht
es nicht, digitale Prozesse, Tools und Ge-
schäftsbereiche als Proxy für digitale Reife
zu bestimmen, sondern es muss der brei-
te Wissensstand von Trainee bis Vorstand
ergründet werden, um darauf aufbauend
eine realisierbare und maßgeschneiderte
Transformationsstrategie konzipieren zu
Schritt für Schritt zum Digitalisierungsprofi
90 Prozent der Immobilien-
unternehmen haben Schwie-
rigkeiten mit dem Transfor-
mationsprozess. Das geht aus
der Studie „Digitale Transfor-
mation und Innovation in der
deutschen Immobilienbran-
che“ des Future Real Estate
Instituts hervor. Wie kann es
besser gehen? Ein Leitfaden.
*
Foto: Wright Studio/shutterstock.com
Wenn der Übergang ins
digitale Zeitalter gelingen
soll, müssen viele Räd-
chen im Unternehmen
ineinandergreifen.
*Die Studie zeigt, dass mindestens 70% der Branchenteilneh-
mer mit ihrem gegenwärtigen Vorgehen an der digitalen
Transformation scheitern werden. Es zeigte sich, dass 90% der
Unternehmen bereits heute Probleme während des Transfor-
mationsprozesses haben. Deshalb liegt in diesem Artikel das
Augenmerk nicht auf der Empirie, sondern es soll eine praxis-
relevante Orientierungshilfe präsentiert werden. Der grobe
Leitfaden kann auch als Diskussionsgrundlage und fachliche
Stütze für die Expo Real 2017 dienen, da dort das Thema Digi-
talisierung sehr präsent sein wird. Der Leitfaden orientiert sich
dabei am „Reference Model for Continuous Digital Transforma-
tion“, das im Buch „Digital Real Estate: Technolgy, innovation
and future trends“ von Viktor Weber für den Routledge Verlag,
Taylor & Francis Group, genauer behandelt werden wird. Ziel
ist, dass Sie nicht zu den weltweit über 80% Unternehmen
gehören, die an der digitalen Transformation scheitern.
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