Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 109

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sind also skeptischer als die Fundamental­
daten.“ In der Branche wächst wohl gerade
angesichts der über Jahreweiter steigenden
ImmobilieneuphoriedieZurückhaltung,da
sichderMarkt irgendwannverändernwird.
Die Frage ist nur, wann? Die gedämpfte Er­
wartungshaltung hat laut Pohl auch etwas
Positives: Marktteilnehmer machen nicht
„Business as usual“, sondernüberprüfen ihr
Engagement stärker und unterziehen ihre
Entscheidungen einemvorherigen „Stress­
test“. In einer bei äußeren Einflussfaktoren
weniger kalkulierbaren Welt sei das eine
wichtige und richtige Strategie. Und wenn
sie zudem noch zu Transaktionsergeb­
nissen wie im ersten Halbjahr 2017 führe,
seien alle positiv gestimmt.
NETWORKING AT ITS BEST
Netzwerken als
Dauermotto der Expo Real ist und bleibt
ein wesentlicher Schlüssel zumGeschäfts­
erfolg. Was sich allerdings rapide ändert,
sind – auch auf der Messe – die tech­
nischen Möglichkeiten. „Ob über soziale
Medien, über entsprechende Apps oder
andere digitale Systeme wie das Match-
up der Messe – es ist deutlich einfacher
geworden, nicht nur während der drei
Messetage, sondern ganzjährig Kontakte
zu knüpfen und zu pflegen und sich ge­
genseitig auf dem Laufenden zu halten“,
meint Dittrich.
Auch die Zahlen der Messestatistiker
belegen den anhaltenden Run auf Immo­
bilien. Im vergangenen Jahr zählte die
Expo Real 1.768 Aussteller aus 29 Ländern
und 39.000 Teilnehmer aus 77 Ländern –
aktuell ist laut Dittrich die Zahl von na­
hezu 1.850 Ausstellern erreicht. Allein gut
400 Referentenwerden an den drei Messe­
tagen zuWort kommen. Für Diskussions­
stoffwerden auchweltweite politische und
wirtschaftliche Entwicklungen sorgen: au­
ßer dem Brexit der Protektionismus der
neuen amerikanischen Regierung, die
Auswirkungen der Wahlen in Frankreich
und Deutschland, und auch das Problem,
dass in vielen Städten erschwinglicher
Wohnraum immer knapper wird.
«
Hans-Jörg Werth, Scheeßel
Im neunten Jahr des stetigen Wachstums
an den Immobilienmärkten der Metropo­
len werden die Käufer immer anspruchs­
voller in den Anforderungen zu Auswahl
und Bewertung geeigneter Objekte. „Das
Transaktionsvolumen von rund 26 Milli­
arden Euro in der ersten Jahreshälfte zeigt,
dass der deutsche Gewerbeimmobilien
investmentmarkt, der auf einer robusten
Wirtschaft mit gesunden Fundamental­
daten fußt, weiterhin hochattraktiv ist“,
meint Andreas Pohl, Vorstandsvorsitzen­
der der Deutschen Hypo.
STRESSTEST BEI ALLER EUPHORIE
Doch
ist „ein Ende der Fahnenstange“ erreicht?
Der aktuelle Deutsche Hypo Index gab im
Juli beim Immobilienklima nach. Auf der
anderen Seite erreichte die Immobilien­
konjunktur, in die unter anderem Werte
wie Dax, DIMAX und das ifo-Geschäfts­
klima einfließen, einen Spitzenwert. Pohl:
„Die Erwartungen der Marktteilnehmer
Netzwerken und sich informieren:
Das sind die Schlüssel zum Geschäftserfolg.
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