Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 108

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INVESTMENT & ENTWICKLUNG
I
EXPO REAL 2017
Nicht allein Deutschland ist jedoch auf­
grund der wirtschaftlich guten Eckdaten
und seiner Stabilität bei Investoren be­
liebt. Es gibt noch mehr Märkte mit soli­
den Rahmenbedingungen. Hier sind vor
allem Spanien, die Niederlande, Schwe­
den, Finnland und Frankreich, aber auch
nach wie vor Großbritannien zu nennen.
STABILE EUROPÄISCHE KONKURRENZ
Viele
internationale Unternehmen sowie Städ­
te und Regionen aus ganz Europa nutzen
die Messe, um sich und ihre Projekte zu
präsentieren. Länderpavillons unter ande­
rem von Frankreich, Großbritannien, der
Schweiz, den Niederlanden, Österreich,
Italien, Luxemburg und den USA bilden
zentrale Anlaufpunkte für alle, die sich
über diese Länder informieren möchten.
Erstmalig wird die deutsch-serbische
Wirtschaftskammer, als offizieller Vertre­
ter derMesseMünchen für denwestlichen
Balkan, auf der Expo Real, zusammen mit
den Messekollegen aus den Nachbarlän­
dern, einen regionalen Gemeinschafts­
stand unter dem Namen „Western Balkan
– Connecting Europe“ organisieren.
GROSSES THEMA BREXIT
Heiß diskutiert
wird auf der Messe auch das Thema
Brexit. Aktuell scheint der Frankfurter
Büro
markt von Anmietungen englischer
Banken und langfristigen Mietverträgen
zu profitieren.
Doch auch umgekehrt scheint bei
manchem Investor ein Schuh draus zu
werden. Rodney Bysh, Managing Director
Cording Real Estate Group, erklärt: „Wir
haben in diesem Jahr unser besonderes
Augenmerk auf Investments in Wohn­
immobilien in Großbritannien. Aktuell
finden wir vor allem den aufstrebenden
britischen Marktbereich professionell ge­
managterMietwohnungen spannend. Die
Akzeptanz und der Bedarf dafür steigen in
UK rasant. ImVergleich zu deutschen und
US-Wohnportfolios ist dieser neu entste­
hende Sektor, trotz Brexit, hochattraktiv
bewertet. Wir sind interessiert daran, auf
der Expo Real die Einschätzung deutscher
Investoren dazu zu hören.“
Stop Agency für Investitionen auszu­
bauen und sie in die Lage zu versetzen,
Unternehmen verbindliche Zusagen zur
Vergabe von städtischen Gewerbeflächen
zu geben.
Mit der Gründung der HIE Hamburg
Invest GmbH & Co KG ist dies nun abge­
schlossen. In die neue Gesellschaft, unter­
nehmerisch von der HWF geführt, wird
die Stadt zunächst 88 Hektar Gewerbe­
flächen einbringen. Auch der Betrieb der
geplanten F&I Parks (Forschung & Inno­
vation) in Hamburg erfolgt laut Andreas
Köpke von der HWF durch die HIE. Fazit:
drei Gesellschaften, ein Ansprechpartner
– einMotto, das auf der diesjährigenMes­
se bereits vorgelebt werden soll.
KOMMT DER NEUE OBERBAUDIREKTOR?
Bausenatorin Dorothee Stapelfeldt ist
die Sprecherin des HafenCity-Hamburg-
Empfangs am zweiten Messetag. Noch in
der Prüfung ist, ob sichder ab 1. November
tätige neue Hamburger Oberbaudirektor
Franz-Josef Höing bereits vorstellt. Höing
ist nach Stationen in Bremen und aktuell
Köln Nachfolger Jörn Walters, mit dem
er bereits vor etlichen Jahren an der Elbe
zusammengearbeitet hat.
Am1. September eröffnet inHamburg
der European EXFE, eine einzigartige For­
schungsanlage, wo extrem intensive Rönt­
genlaserblitze erzeugt werden, die For­
scher aus der ganzenWelt nutzen können.
Die Rede ist von Kosten in Höhe zweier
Elbphilharmonien. Auch hierzu sind Ak­
tivitäten auf der Messe vorgesehen.
Die Expo Real ist für das Messeteam von
Drees & Sommer willkommener Anlass
zu einem arbeitsintensiven Austausch
mit neuen und alten Kunden, freut sich
Vorstandsvorsitzender Peter Tzeschlock
auf drei spannende Tage. Zu 95 Prozent
werde man auf der Messe sehr konkret an
Projekten arbeiten.
Besser, günstiger und auch sicherer
angesichts anwachsender Cyberattacken
zu bauen, sei die Devise. Gerade bei kom­
plexen Projekten gelte es immer mehr,
die Schnittstellen zu reduzieren und die
verbleibenden mit hoher Kompetenz und
Verantwortung auszustatten. Der Dreso-
Messeauftritt steht nach Aussage Tzesch
locks ganz im Zeichen der Usability. „Wir
stellen den Immobilien-Nutzer und seine
Anforderungen in den Mittelpunkt und
damit, was den Immobilienmarkt immer
stärker bestimmt.“
Tzeschlock meint den demogra­
fischen Wandel, die damit einhergehende
schwierigere Suche nach Fachkräften, die
Digitalisierung oder auch die Haltung der
Generationen Y und X und deren Auswir­
kungen auf die Märkte. Was beispielswei­
se Gebäude mit Fachkräftemangel zu tun
haben und warum es sich lohnt, in gute
Arbeitsplatzgestaltung zu investieren, soll
während der Expo Real diskutiert werden
– unter anderen mit der Workplace-Ex­
pertin Christine Kohlert, die als Profes­
sorin an der Mediadesign Hochschule in
München tätig ist.
Deutschland gehen die geeigneten
Produkte für Investoren laut Tzeschlock
jedoch noch lange nicht aus. „Das Trans­
aktionsvolumen in Deutschland befindet
sich auf Rekordniveau und die Nachfrage
nach sämtlichen Immobilienformen wie
Büro- oderWohngebäuden, Shoppingcen­
tern oder Lagerhallen ist bei Käufern aus
dem In- und Ausland nach wie vor un­
gebrochen. Das hat zur Folge, dass auch
langfristige Investoren wie Pensionskas­
sen oder Offene Fonds immer wieder im
Gewerbe- oder Wohnbereich verkaufen,
um Gewinnmitnahmen zu realisieren.
Noch immer gibt es für Käufer also at­
traktive Anlagemöglichkeiten.“
Fotos: Christian Hartlmaier, Alex Schelbert/Messe Muenchen
„Das Transaktions
volumen in der ersten
Jahreshälfte zeigt, dass
der Gewerbeimmobilien­
investmentmarkt weiter­
hin hochattraktiv ist.“
Andreas Pohl,
Vorstandsvorsitzender
der Deutschen Hypo
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