Immobilienwirtschaft 9/2017 - page 98

98
MARKT & POLITIK
I
BUNDESTAGSWAHL 2017
parenz der Vormiete und eine Auskunfts­
pflicht für Vermieter. Außerdem verlangt
sie, dassMieter bei einer unzulässig hohen
Miete die zu viel gezahlte Differenz rück­
wirkend zurückverlangen können.
B90/Die Grünen
fordern eine Aus­
weitung der Mietpreisbremse durch die
Aufhebung von bisherigen Ausnahme­
regelungen bei umfassenden Modernisie­
rungen bzw. eine deutliche Absenkung der
Modernisierungsumlage. Zudem möch­
ten sie eine Ausweitung der Zeitspanne
ohne Mieterhöhungen durchsetzen.
Die Linke
schließlich tritt für eine flä­
chendeckende Mietpreisbremse ein, die
unbefristet und ohne Ausnahmen gilt.
Des Weiteren soll eine Umgehung der
gesetzlichen Mietpreisbremse als Betrug
geahndet werden.
B
asis für den Vergleich waren Wahl­
programme und schriftliche Befra­
gungen von CDU, FDP, SPD, B90/
Die Grünen und Die Linke. Dabei sei
deutlich geworden, so ZIA-Präsident An­
dreas Mattner, dass die Politik mehr auf
Regulierung setze als auf Anreize. Doch
nun im Einzelnen:
MIETPREISBREMSE
Die
FDP
setzt sich für
die Abschaffung der Mietpreisbremse ein,
da sie dazu führenwird, dass insbesondere
Privatpersonen vor Investitionen in mehr
Wohnraum zurückschrecken.
Die
CDU
lehnt eine Verschärfung der
Mietpreisbremse ab. Generell hält sie al­
lerdings die Begrenzung der Mieten in
angespannten Wohnungsmärkten für
das richtige Instrument, um einen kurz­
fristigen Anstieg der Mieten zu dämpfen.
Im Gegensatz dazu hält die
SPD
an
der Mietpreisbremse fest, fordert jedoch
zu derenOptimierung eine größere Trans­
Immobilienpolitik:
Die Wahlprogramme im Vergleich
Das Institut der deutschen
Wirtschaft in Köln hat ein
Gutachten für den Zentralen
Immobilien Ausschuss ZIA
erstellt. Wie häufig kritisiert,
geht es fast nur um das
Thema Wohnen, wenn sich
die Parteien mit „Immobili-
en“ befassen. Die zentralen
immobilienpolitischen Thesen
der Wahlprogramme.
1...,88,89,90,91,92,93,94,95,96,97 99,100,101,102,103,104,105,106,107,108,...148
Powered by FlippingBook